1%: Für Schusswaffen ungeeignet!

Derzeit steht der Aktionsmodus der Regierung auf Anschlag. Kaum haben sich viele Szenegänger an Kuttenverbote und andere Repressalien gewöhnt, sofern das überhaupt möglich ist, kommt die Politik mit einem neuen Vorstoss daher. Nun will man Mitgliedern von Outlaw-Motorcycle-Clubs die legal erworbenen Waffen abnehmen. Grund: Alleine die Mitliedschaft in einem derartigen Verein führt dazu, dass man den Besitzer/Träger als nicht zuverlässig ansieht. Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob der Mann oder sein Chapter/Charter bisher strafrechtlich in Erscheinung trat. Die immer wieder beschworene Nähe zur OK reicht aus. Motto: „Wenn Du dich nicht distanzierst, trägst Du es mit!“

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Das ist dann wohl die konsequente Fortsetzung der Politik der kleinen Nadelstiche. Erst jüngst hatte ein Member des Bandidos MC letztinstanzlich in seinem Widerspruch gegen eine entsprechende behördliche Verfügung vor dem Verwaltungsgericht Bayerns verloren. Nun wartet das Oberverwaltungsgericht!

Was ist als nächstes dran? Die Führerscheine? Keinesfalls undenkbar! Der Staat hat sich auf die OMC’s eingeschossen. Mit allen Mitteln versucht er den Beweis anzutreten, dass er der Herr im eigenen Haus ist. Und aktuell scheint seine Taktik aufzugehen. Das Problem der illegal erworbenen Waffen wird er natürlich mit diesem Ansinnen nicht aushebeln, und wenn man seiner Argumentation bzgl. des Gefährdungspotentials von Onepercentern folgt, mutet dieser Vorgang wie ein Scheingefecht an.

Das Verwaltungagericht Bayern entschied gegen den Member!

Das Verwaltungagericht Bayern entschied gegen den Member!

Staatsbürgerlich betrachtet habe ich als Freidenker so meine Probleme mit diesem Akt. Denn die bloße Mitgliedschaft als Argument für den Entzug der Waffenbesitzkarte oder des Waffenscheines heran zu ziehen, stellt m.E. eine unerlaubte Handlung im Sinne der eigenen Gesetze dar. Oder habe ich die Unschuldsvermutung völlig falsch verstanden? Doch in einem Land, dass trotz massiver Menschrechtsverstöße der größte Waffenexporteur für Saudi Arabien ist, scheint nichts mehr unmöglich zu sein.

Sie gehen auf alles los, was anders denkt und lebt. Langsam sollte doch jedem Bürger klar werden, dass unsere Demokratie eine Schein-Demokratie ist. Egal was man von Rockern, Hooligans und PEGIDA-Aktivisten hält, letztlich reden wir vom Ausdruck der eigenen Wertevorstellungen. Und eine wirklich tolerante Gesellchaft sollte es einfach verkraften,dass es Andersdenkende gibt. Die Stigmatisierung von Randgruppen nimmt jedenfalls, so mein Empfinden, deutlich zu. Da diese in der Gesellschaft keine Lobby besitzen, wird dieses unkritisch hingenommen. Der Zug fährt nur in eine Richtung! Die des Staates!

Diese Entwicklung ist äußerst gefährlich, hebelt sie doch alle individuellen Merkmale des Bürgers komplett aus. Ich erkenne immer mehr eine diktatorische Entwicklung. Wir können zwar die Abgeordneten frei wählen, ob dieser dann jedoch in der Legislaturperiode unsere Meinung wirklich vertritt, steht auf einem völlig anderen Blatt. Denkt doch mal an die vielen Wahllügen. Das Volk entrüstet sich kurz, geht dann aber wieder zur Tagesordnung über. Es lebe der unkritische Bürger! Die Politik nutzt das gnadenlos aus. Gerade jetzt wird uns andauernd vorgebetet, was wir zu denken haben. 57% der Bevöllkerung sehen den Islam kritisch, dazu zu stehen, wagen die wenigstens. Das Ansehen in der Gesellschaft zählt mehr, als die innere Stimme! Also mal schön die Schnauze halten!

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Wir haben viele Gründe gemeinsam auf die Straße zu gehen. Doch die Rocker-Szene fügt sich in sein Schicksal, so scheint es. Klar kann man die Aktionen des Staates nun an den Hells Angels oder Bandidos festmachen, und ich will hier keinesfalls die teilweise wirlich ätzenden Vorfälle herunterspielen, doch wir reden hier immer noch über die pauschale Verurteilung von Männern, die sich eben für einen anderen Lebensweg entschieden haben. Wenn einer von denen Mist baut, soll er dafür gerade stehen. Doch wenn er es nicht tut, warum wird ihm dann eine legal erworbene Waffenbesitzkarte entzogen.

Die Gerichte sind sich in dieser Frage keinesfalls einig, ansonsten hätte der Bandidos-Member die Instanz vor dem Verwaltungsgricht Regensburg ja auch nicht gewonnen. Und wenn die Damen und Herren in den Roben schon Bedenken gegen das staatliche Handeln anmelden, sollte es für uns ein Grund mehr sein, all diese Aspekte sehr kritisch zu hinterfragen. Daher gilt für mich: Baut der Mann Mist, Waffen weg. Tut er das nicht, bleibt es wie es ist!

Unter dem Strich sind die betroffenen Clubs allerdings wirklich gut beraten, ihr eigenes Handeln mehr als kritisch zu hinterfragen. Der Staat sitzt nämlich am längeren Hebel. Doch als bekennender Outlaw-Biker ist es quasi gar nicht möglich, sich von solchen Handlungen beeinflussen zu lassen. Ein wirkliches Dilemma. Daher können nur eigene Veränderungen in Struktur und Ausrichtung einen Prozess in Gang bringen, welcher der Club- Ideologie, dem persönliche Standing und der historischen Entwicklung gerecht wird. Und alles was von innen heraus passiert, hat dann auch Substanz. Unmännlich ist das keineswegs!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.