Blitzer-Marathon 2014: Die Bilanz!

Das finde ich ja mal so richtig geil. Beim diesjährigen Bltzer-Marathon sind laut amtlicher Statisitiken insgesamt 10.000 mehr Geschwindigkeitsverstöße als in 2013 festgestellt worden, doch die Verantwortlichen ziehen eine positive Bilanz. Statt 83.000 Bußgelder in 2013, waren es in diesem Jahr damit 93.000 Fälle, in denen die Betroffenen ihre Brieftasche zücken mußten oder direkt ein Owi-Verfahren eingeleitet worden ist. Das entspricht einem Anstieg von mehr als 12 Prozent. Wow, da wurde ja mal wieder richtig Kasse gemacht!

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Entscheidender Faktor für die positive Bewertung der Polizei sei der Umstand, dass sich insgesamt die Geschwindigkeiten reduziert haben, also nicht mehr so viele drastische Überschreitungen wie in 2013 festgestellt wurden. Die große Ausnahme war Köln, wo es genau anders herum lief, immerhin ein Ballungszentrum, wo es aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens an sich gerade dort besser laufen müßte.. Aha, sie haben das Tempo-Limit nicht eingehalten, waren aber dank der Aktion nicht ganz so schnell als in 2013 unterwegs, doch für ein Bußgeld reichte es immer noch. Nun, dazu stehen uns keine Fakten zur Verfügung, da es eine allgemeine Zusammenfassung der Mess-Protokolle nicht gibt. Das dürfen wir also glauben oder auch nicht.

Der Blitzer-Marathon steht in der Kritik. Nicht ohne Grund!

Der Blitzer-Marathon steht in der Kritik. Nicht ohne Grund!

Doch auch ohne faktischen Beleg für diese Behauptung, muss aus meiner Sicht gemessen an der verkehserzieherischen Motivation der Blitzer-Marathon 2014 als Bullshit-Aktion bewertet werden. Denn das Ziel der Aktion ist es, den Fahrer zu sensibilisieren, ihn generell zur Einhaltung der Geschwindikteitsvorgaben zu bewegen. Dieses Ziel wurde defnitiv nicht erreicht, im Gegenteil, es sind satte 10.000 mehr Tempo-Verstöße festgestellt worden. Punkt!

Wenn wir dann noch bedenken, dass der zweite Blitzer-Marathon ein weitaus höheres mediales Interesse bereits im Vorfeld hervorgerufen hat und auch das Marketing der Rennleitung gegenüber dem Opener in 2013 deutlich stärker angesetzt wurde, frage ich mich in der Tat, wie die Verantwortlichen auf die Idee kommen, hier noch ein positives Fazit zu ziehen. Das ist m.E. reine Symbol-Politik.

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Ich gebe euch mal eine ganz plumpes Beispiel. Stellt euch vor, der Hamburger SV verliert in dieser Saison mehr Spiele und die Verantwortlichen stellen sich hin und ziehen ein positives Fazit, weil die Truppe in dieser Saison weniger Gegentore kassiert hat. Daher würde man alles so belassen und keine Veränderungen vornehmen. Zugegeben, dass war jetzt in Sachen HSV aktuell etwas mies von mir, aber es soll ja nur den Umstand verdeutlichen, dass ich mir echt verarscht vorkomme. Wo bitte ist die Reflexion zum tatsächlichen Ergebnis. Die Rennleitung selber formuliet immer wieder, dass der Blitzer-Marathon keine nachhaltigen Impulse erzielt.

Also sage ich, weg mit dem Mist. Überlegt euch was Anderes oder gebt einfach zu, dass die erheblichen Einnahmen ebenfalls eine entscheidende Motivation zur Durchführung derartiger Aktionen sind. Aber kommt mir bitte nicht mit dem Schwachsinn, dass ihr in die Köpfe der Menschen wollt, wenn eure eigenen Gewerkschaften sowie etliche Experten dieses in hohem Maße in Frage stellen.

Zudem seid ihr gar nicht in der Lage jeden Monat fast 15.000 Beamte auf die Straße zu stellen, um einen langfrsitigen Effekt zu erreichen. Nochmals, die Leute fahren langsamer, weil hier mit erheblichem Aufwand auf den Punkt genau die ganze Republik nur für diesen Tag sensibilisiert wurde, aber nicht, weil der Verkehrsteilnehmer die Sinnhaftigkeit der Aktion selber erkannt hat.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.