Brisantes zum Thema Biker-Benefiz!

In den letzten Jahren hat das Biker-Benefiz m. E. stark zugenommen. Das ist absolut zu begrüßen. Das es die Szene mit derlei Themen nur sehr selten in die Gazetten schafft, liegt nicht nur an der Stigmatisierung der Szene, es liegt vor allem auch am Leitmotiv der Medien, nämlich „Bad News are good News!“. Rocker haben zudem das Problem, dass ihnen oftmals pauschal vorgehalten wird, ihr Benefiz diene nur der Verschleierung persönlicher Interessen. Daher sind die Journalisten so ganz und gar nicht motiviert, diese Themen überhaupt zu recherchieren. Zudem bringt es keine Auflage.

Insofern gibt es für Biker und Rocker zwei Optionen: Entweder ist es ihnen egal, warum sollten sie sich auch erklären, oder man geht äußerst verantwortungsbewusst mit dem eigenen Benefiz um. Das muss keinesfalls öffentlich passieren, aber wenn, muss die Kommunikation auf den Punkt und absolut durchdacht sein und darf keinesfalls im Falle von Kritik zu einer verbalen Schlammschlacht zum Beispiel im Fratzenbuch führen. Das eigene Ego ist in solchen Fällen dann der schlechteste Ratgeber.

Auf den letzten HMT wurde ich auf eine derartige Situation direkt angesprochen. Nun, die aktuellen Ereignisse und Vorwürfe sind mir druchaus bekannt. Ich beobachte dieses Benefiz schon eine ganze Weile. Ich habe mich jedoch entschieden, an dieser Stelle die Füße still zu halten und niemanden an den Pranger zu stellen, nehme aber den konkreten Fall zum Anlass, mal auf einige Aspekte hinzuweisen. Zudem ist die Nummer zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig unklar und da auch noch ein MC immer wieder damit in Verbindung gebracht wird, muss das Ding unzweifelhat klar sein. Ich habe keinen Bock als Denunziant angesehen zu werden.

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Wie ich das sehe!

1. Wenn ein MC-Member persönlich ein Benefiz an den Start bringt, muss er dafür sorgen, dass sein Engagement völlig losgelöst von seinem Wirken in dem MC stattfindet. Das ist schwer, denn irgendwie wird jegliches Handeln mit dem Club in Verbindung gebracht. Wer Clubinhalte mit dem Benefiz vermischt, muss sich daher nicht wundern, wenn der MC irgedwann involviert ist. Das ist dumm und führt nur zu Spekulationen. Zudem riskiert man ggf. die Kutte, wenn der MC durch das private Agieren in Verruf gebracht wird.

2. Wer für das Benefiz Öffentlichkeit herstellt, sollte eine eigenständige Seite führen, in der es ausschließlich um das Wirken und die jeweiligen Aktionen geht. In dem Moment , wo ich als neutraler Beobachter dort aber mehr über vermeintliche Fehler, Versäumnisse oder gar von möglicher Veruntreuung erfahre, werde ich äußerst skeptisch und bin keinesfalls bereit das Benefiz zu fördern. Vertrauen baut man immer mit Substanz auf und nicht mit Beschwörungen. Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, sollte man einen Cut setzen und die Dinge neu aufbauen.

Bedürftigen Menschen zu helfen ist äußerst befriedigend, jedoch sollte der Zweck des Benefiz immer im Vordergrund stehen!

3. Der Umgang mit Kritkern ist in der Regel von Emotionen getragen, schwierig in derlei Situationen sachlich zu bleiben. Wer sich nichts vorzuwerfen hat, muss sich nicht erklären oder beschränkt sich auf ein einziges Statement. Wer sich aber permanent erklärt, klagt sich selber an, so ein altes Sprichwort. Irgendwann stellt sich jeder die Frage, warum man nicht klare Fakten herstellt.

4. Kommt man erst einmal in den Ruf, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht, man sich selber bereichern würde, ist der Zug für das Benefiz inhaltlich an sich schon abgefahren. Dann ist man in der absolten Verteidigungsposition, in die man sich vermutlich auch noch selber hinen manövriert hat. Da kannste dann nur noch die Kritker ins Boot holen und dich offen legen. Ob diese dann bereit sind ihre Fehler einzugestehen, ist noch eine andere Frage.

5. Benefiz sollte von mehreren Personen getragen werden. Unabhängige Admins machen Sinn, das Konto sollte nicht von einem Verwandten oder einer mir nahestehenden Person geführt werden. und spätestens dann, wenn die Kacke am dampfen ist, sollte insbesondere die Kohle in neutrale Hände übergeben werden.

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Für andere Menschen etwas zu tun ist eine tolle Sache. Aber erwartet von den Leuten um euch herum nicht, das sie für dasselbe Ziel auch diesselbe Meinung vertreten oder denselben Weg gehen wollen. . Auch Benefiz lebt von der Kontroverse. Die eigene Sichtwiese ist nicht zwingend die richtige. Ansonsten viel Glück mit euren Projekten, über die wir gerne berichten.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.