Das eingesammelte Material der letzten Custom Bike Show in Bad Salzuflen beschäftigt mich immer noch. Einer der Stände, an denen mir die Parts aus dem After-Market besonders ins Auge fielen, war der von Runaway Choppers. Angefixt hatten mich die stylischen Rückleuchten im Vintage-Style. Deshalb habe ich mich nach der Show mit Betreiber Thorsten Mellein in Verbindung gesetzt und ihn dahingehend befragt, was sich konkret hinter Runaway Choppers verbirgt. Steigen wir direkt ein!
Ich frage, Thorsten antwortet!
Thorsten, seit wann gibt es den Betrieb?
Hauptberuflich mache ich das nun seit 2009, im Nebenerwerb allerdings schon viel länger.
Und was war der Impuls für die Betriebsgründung?
Ich fahre seit Ende der 80er Harley. Damals gab es nicht so viele Teile und wenn man etwas Besonderes wollte, mußte man es sich selbst anfertigen. Teilweise mußte man sich auch einfach was einfallen lassen, um die alten Mühlen, die damals über den großen Teich schwappten, am Laufen zu halten, da die Ersatzteilversorgung seinerzeit noch recht mangelhaft war. Manche Teile waren auch einfach nicht zu bekommen, so daß wir damals schon vieles selbst gemacht hatten. Ich habe ja schon früh eigene Teile hergestellt, eben um mich von der Masse abzuheben. Dies wurde vor allem Mitte der 90er von Nöten, da dann der Harley-Boom richtig in Fahrt kam.
Wo liegen Eure Schwerpunkte?
In der Teileentwicklung, der Herstellung und im Vertrieb von Customparts.
Parts-Beispiele!
Gibt es Referenzen?
Was verstehst du darunter? Wir haben viele namhafte Customizer wie Walz Hardcorecycles, Independentchoppers, Chopper Kulture, Freakie – Motorcyles, Maniac Mechanix, Mainhatten Choppers und viele weitere als Kunden, ok WHC leider so
nicht mehr, da pleite, aber die haben auch öfter bei uns bestellt. Die anderen bestellen allerdings regelmäßig. Zudem beliefern wir viele HD-Werkstätten, wie zum Beispiel die Factory in Frankfurt. Allerdings verkaufen wir auch gerne an unsere Endkunden direkt, wenn jemand etwas bestellen möchte.
Was fahrt ihr selber?
Bis vor kurzem bin ich selbst nur Starrahmen mit Pans, Early Shovels oder Late Shovels gefahren, nun fahre ich durch meinen Laden bedingt auch neuere Fahrzeuge. Derzeit sind in meinem eigenen Fuhrpark eine 2000er Softail, eine 94er Sportster und ein Starrahmen Bj. 1948 mit Earlyshovel Motor von 1967. Aktuell ist dieses Fahrzeug auch in der BN abgebildet und beschrieben.
Eines seiner Bikes!
Wo trifft man Euch, wenn ihr in der Szene unterwegs seid?
Wir sind das Jahr über auf verschiedenen Treffen zu finden, oft als Aussteller aber auch als Gast. So haben wir immer auf der Biker Mania in Saalbach Hinterglemm, auf den Hamburg Harley Days, in Faak und auf der Custombike in BSU einen Stand. Privat fahren wir überwiegend kleinere Treffen von kleinen MC’s bei uns im Umkreis an. Allgemein wird bei uns Motorradfahren ganz groß geschrieben, so konnte ich in dem Jahrhundertsommer 2015 ca. 17500 Meilen mit meinen Bikes zurücklegen. (Ende Interview)
Parts-Beispiele!
Oha, 17500 Meilen sind umgerechnet 28.000 Km. Das ist ja mal fett. Je nach Auftragslage wird Thorsten das sicherlich nicht jedes Jahr auf die Kette bekommen. Aber es belegt, dass er sich seinen Stallgeruch keinesfalls nur aus der Werkstatt oder vom schlauen Quatschen auf Messen mit irgendwelchen Biker-Gurus zieht. Er fährt stets recht stramm.
Customizer sind ja eine Spezies für sich. Oftmals bekomme ich in den Gesprächen das Gefühl, ich müsste denen noch Kohle dafür bezahlen, dass die überhaupt mit mir reden. Thorsten kam da jedoch sehr geschmeidig rüber. Und dann investiert man auch gerne mal die Zeit, um den Kollegen vorzustellen. Und nun, ab in den Angebots-check von Runaway Choppers.
Und das coolste Motiv kommt zum Schluss. Die FL 48 flasht doch, oder etwa nicht?
Kontakt: www.runawaychoppers.com