Der Bodensatz: 2tes Obdachlosengrillen!

Biker & Friends grillen für Obdachlose!

Woran misst man den Erfolg von Charity? An den Spenden? An der Beteiligung? Am Lob? Würde ich das tun, so müsste ich vermutlich bezüglich der zweiten Aktion der Gruppe „Der Bodensatz“ gegenüber der Premiere ein negatives Fazit ziehen. Tue ich aber nicht, denn Geld und Quantität sind für uns nicht entscheidet, sondern der pure Umstand, bedürftigen Menschen für einige Stunden eine schöne Zeit bereitet zu haben. Wir sind keine Missionare und sammeln keine Schäfchen ein!

Die ersten Besucher sind da und checken noch etwas zaghaft unser Angebot an sie.

Die ersten Besucher sind da und checken noch etwas zaghaft unser Angebot an sie.

Ob nun 80 oder 40 Personen gekomen sind, sollte keine Rolle spielen. Und wenn ich alle Aspekte Revue passieren lasse, dann haben wir mit unserem zweiten Grillen für Obdachlose sogar einen Erfolg erzielt, den ich im weiteren recht gut begründen kann.

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Doch der Reihe nach!

Anfänglich wunderte es mich schon sehr, warum um 12.00 Uhr die Resonanz gegenüber der Premiere im April mit Regen und Kälte trotz des dieses mal guten Wetters deutlich geringer ausfiel. War es das Eisfest vor dem Schlachthof, was die Obdachlosen abhielt oder die Tatsache, dass der Biergarten geöffnet war. Herrschte insgesamt zu viel an Öffentlichkeit?

Nun, eine halbe Stunde später erfuhr ich den Grund. Am Elefanten-Denkmal, einem beliebten Treffpunkt der Tippelbrüder, war eine Anwohner-Party, an der auch die innere Mission sich mit einem Grillen beteiligte. Da die Nummer eine Stunde früher losging, waren da bereits etliche Obdachlose am Start und zogen sich ein kostenloses Frühstück.

Das Bild des Tages. Das zweite Obdachlosengrilen verlief völlig ralaxt.

Das Bild des Tages. Das zweite Obdachlosengrilen verlief völlig relaxt.

Streetworker Jonas merkte im Nachgespräch zudem an, dass die ultra volle Bremer Innenstadt auch etliche Obdachlose vermutlich an ihre Plätze gelockt hatte, damit sie dort Spenden erbetteln konnten. Tja, so kann es gehen. Auch Obdachlose denken taktisch. Müssen sie auch. Menge bringt Umsatz. Auf sowas wäre ich gar nicht gekommen.

Impressionen!

Damit wir uns nicht missverstehen, es war durchaus stetiger Zulauf da und die Verweildauer der Obdachlosen war dieses mal sogar höher. Das drückte sich u.a. darin aus, dass ich trotz doppelter Menge an Grillgut kaum etwas wieder einpacken musste und wir bei dieser Aktion mit weitaus mehr Bedürftigen ins Gespräch kamen. Sie haben die Gruppe definitiv angenommen. Auch neue Gesichter kamen dieses mal hinzu.

Was den Obdachlosen fehlte, war die Live-Musik. Hesse und ich hatten bei der Premiere einen geträllert. Das bekam zwar meinen Stimmbänder nicht so gut, es war halt nass-kalt, aber die Stimmung war dadurch top. Wir werden dem Wunsch Rechnung tragen und bei der nächsten Aktion wieder Klampfe und Mikro plus Beschallung am Start haben. Macht ja auch Spaß!

Die gute Resonanz auf das Eisfest spielte uns in die Karten. Hesse konnte reichlich Flyer an interessierte Passanten verteilen. Spontan zeigten einige die Bereitschaft, sich für die nächste Aktion mit Sachspenden und aktiver Unterstützung einzubringen. Nun, wir werden sehen, ob das nur verbale Worthülsen sind, oder auch Taten folgen. Die Facebook-Gruppe ist da ein guter Indikator. Normal müssten wir jetzt wieder mehr Mitgliederanfragen erhalten.

Die gesammelten Sachspenden kamen gut an. Ich schätze 50% der Klamotten und Schuhe sind verteilt worden. Zudem erreichten uns während der Veranstaltung noch weitere Sachspenden. Global Player waren die Hygiene-Artikel. Der Karton war komplett leer. Damenkleidung ging nicht so gut, weil die Szene halt männlich dominiert wird.

Die Obdachlosen haben derzeit das Problem, das sie in den Kleiderkammern kaum noch zum Zuge kommen. Dort herrscht ein heftiger Verdrängungskampf mit den Flüchtlingen. Das drängt sie noch stärker ins Off. Bei uns stehen sie in der ersten Reihe. Doch selbst zu uns kamen Leute, die sich aus den Spenden einfach nur etwas für den Flohmarkt abgreifen wollten. Sie bekamen eine Ansage und wurden des Platzes verwiesen.

Der Auxilium MC Nomads war aus Schleswig-Holstein angereist. Präsident Michtho erzählte den Besuchern ein wenig über die Ziele des MC, der ja quasi aus dem B.A.C.A.A.e.V. hervorgegangen ist und seit letztem Jahr versucht, seinen Platz in der Club-Szene von Schleswig-Holstein zu finden. Das Team brachte uns reichlich Kuchen mit. Da die Obdachlosen ziemlich satt waren, wurde dieser an Neugierige gegen eine Spende vertickt. Insgesamt haben wir so noch 57 Euro an Bares eingenommen, die auf das Konto gehen.

Der Auxilium MC Nomads rückte aus Schleswig-Holstein an!

Der Auxilium MC Nomads rückte aus Schleswig-Holstein an!

Martina Maske, die Fotografin aus der diesjährigen Biker Meile in Delmenhorst, rückte so gegen 13.30 Uhr an. Wegen der geringeren Resonanz macht ich gleich eine Ansage, denn einige Obdachlose wolten sich durchaus von ihr fotografieren lassen, um das Thema direkter zu emotionalisieren. Diese Chance musste genutzt werden!

Impresssionen!

Anscheinend haben die Leute Vertrauen in uns gefunden. Das ist wichtig. Denn auch die Obdachlosen sind teilweise von der Presse stark infiziert und misstrauen Rockern. Das alleine werte ich als sehr großen Image-Erfolg und wird uns für die Zukunft helfen, die Obdachlosen-Szene stärker zu mobilisieren! Wichtig ist die Kontinuität und damit die Verläßlickeit!

Fazit!

Mehr geht immer. Aber wie bereits gesagt, ist der Erfolg keinesfalls die absolute Zahl an Gästen, sondern der Umstand, dass wir der Gruppe mehr Substanz zuführen konnten. Das ist uns gelungen. Es sind neue Biker dazu gekommen, die sich aktiv einbrachten. Auch das ist ein Erfolg. Sorry an die Biker, die wegen dem angekündigten Fotoshooting noch später aufschlugen. Aber die Luft war raus und letztlich geht es um die Obdachlosen. Ich werde das jetzt alles auswerten und rechne für Ende Oktober mit der nächsten Aktion! Für den Dezember ist ein X-Mas-Spezial angedacht.

Abschließend noch einige von Martinas Motiven. Sie kommt wieder, denn aus dem gesamten Material erstellen wir für einen Kalender 2017 das Best Of, möglichst zum Weihnachtsgeschäft, um durch den Erlös Spenden zu generieren. Wenn die Caritas mitzieht, werden alle Fotos im Café Papagei präsentiert, wo ich auch gerne die X-Mas-Feier durchziehen würde. Da muss ich aber noch Überzeugungsarbeit leisten!

Es wäre cool, wenn der Beitrag geteilt wird. Wer in die Fratzenbuch-Gruppe einsteigen möchte, sollte entweder aktiv mitmachen oder inhaltlich einen Beitrag leisten. Spenden brauchen wir natürlich auch.

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Alle Infos zur Gruppe hier: www.facebook.com/groups/1520934951566238/?fref=ts

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.