Facebook: Bro, Sister & Co!

Ich bin ja nun oft genug in den sozialen Medien unterwegs. Und es fällt mir immer häufiger auf, dass sich in den unterschiedlichsten Foren und Gruppen die User oftmals als Bro oder Sister bezeichnen. Meines Erachtens eine Unart, die wir u.a. dem ganzen Hollywood-Klamauk zu verdanken haben. Leider gilt das sogar teilweise für Patchholder. Sagt mal, geht es noch!

Top-Anzeige

Ihr glaubt doch wohl nicht ernsthaft, dass ich solche Leute auch nur im Ansatz ernst nehme. Irgendwie haben die etwas komplett falsch verstanden. Meine Brüder tragen mein Color. Alles andere sind bestenfalls freundschaftliche Kontakte, die für mich ggf. eine so hohe Bedeutung haben können, dass diese dem Status eines Club-Bruders schon recht nahe kommen. Da ist es auch durchaus möglich, dass ich mit diesen Bikern deutlich besser klar komme, als mit manch einem meiner Club-Brüder.

In dem Club könnt ihr euch meinethalben allesamt als Bro und Sister bezeichnen!

In dem Club könnt ihr euch meinethalben allesamt als Bro und Sister bezeichnen!

Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Bindung zum Club und seiner Member stets an erster Stelle steht. Ab und an steht man dann in einem Konflikt. Die Truppe will fahren und dein bester Kumpel hat Birthday. Da muss er dann durch. Aus die Laus! Es gibt ja Optionen!

Wer nicht denselben Blues gelaufen ist wie ein Club-Member, der kann schon alleine aus dem Selbstverständnis eines MC kein Bruder sein. Basta. Natürlich weiß auch ich, dass derartige Bezeichnungen hier und da ein Ausdruck der Sympathie oder der Bruderschaft im Geiste sein können. Das setzt aber dann wohl eine tiefe persönliche Ebene voraus, auf der man in vielen Gesprächen und persönlichen Kontakten festgestellt hat, dass man ähnlich tickt. Insofern reicht der Besitz einer Karre und die Anmeldung in einer Gruppe im Facebook bei weitem nicht aus, um sich brüderlich verbunden zu fühlen. Reines Gepose! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Und über die Sisters verliere ich ohnehin kein Wort. Einwände?

Eine weitere Unart!

Ein völliges Ding der Unmöglichkeit ist der Umstand, dass man immer wieder auch verbale Attacken im Fratzenbuch liest. Teilweise gibt es da ein Hauen und Stechen, das geht auf keine Kuhhaut mehr. Einer distanziert sich und schon geht es los. Beleidigungen, Drohungen, was weiß ich. Das alles auch noch auf einer MC-Seite. Na super, freut sich die Rennleitung. Damit können die nämlich wunderbar die nächste Wagenburg rechtfertigen und wenn man Pech hat steht diese plötzlich auf der nächsten Party vor der Tür.

Dann schauen alle dumm aus der Wäsche und fühlen sich ungerecht behandelt. Sorry, aber die öffentliche Androhung von Straftaten ist ja wohl das Dümmste, was man machen kann. Manch einer will damit wohl den ultra-harten 1%er raushängen lassen. Leute, echte 1%er machen das nicht im Netz und wenn derartige Eskapaden dem Club schaden, müsst ihr euch nicht wundern, wenn es plötzlich aus einer Ecke eine Ohrfeige gibt, für die ihr mit eurem Rumgesülze vermeintlich Flagge gezeigt habt. Lasst das einfach. Wer etwas zu regeln hat, geht den direkten Weg.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.