Vor einigen Monaten erreichte uns die Nachricht über den Insolvenzantrag von „Eric Buell Racing“. Gerade noch hatte ich auf der Messe „Saisonerwachen“ in Rodenkrichen die neuen Modelle des ehemaligen Ingenieurs von Harley Davidson am Stand von Bikes of Dream bewundert, da schien das endgültige Aus für den Visionär besiegelt. Doch es gab Hoffnung.
Eine Insolvenz birgt ja auch immer die Chance in sich, dass man potentielle Investoren findet, die den Karren aus dem Dreck ziehen. Darauf hoffte sicherlich auch Firmengründer Eric Buell zurecht. Denn der indische Milliardenkonzern Hero hatte im Vorfeld bereits für 25 Millionen US-Dollar 49 Prozent der Anteile an dem US-Konzern übernommen. Wenn man sich die Bilanz eines der größten Zweiradherstelles weltweit anschaut, haben die das aus der Portokasse bezahlt. Insofern konnte man davon ausgehen, dass Hero sich für die Komplettübernahme stark macht, um mit einem neuen Konzept die Marke neu zu positionieren.
Mitnichten! Denn nun hat Hero aus der Insolvenmasse für lumpige 2,8 Millionen US-Dollar große Teile aus der Insolvenzmasse herausgekauft. Darunter auch Patente und Zeichnungen. Und das erinnert nun mal sehr stark an die Vorgehensweise der sogenannten Heuschrecken, die sich in Konzerne einkaufen, um sie dann systemathisch platt zu machen.
Viel billiger kommt man jedenfalls nicht an die Ideen und Kostruktionspläne heran. Da die Patente nun bei Hero liegen, würde es mich in keinster Weise wundern, wenn wir das Moped auch in Zukunft unter einem anderen Namen auf der Straße sehen. Doch was weiß ich schon!