Fazit 2014: Gedanken zum Jahresende!

Das erste volle Jahr unseres Onlinebetriebes neigt sich dem Ende. Es war turbulent, teilweise spektakulär, interessant und hat geschlaucht. Ich habe vieles angeschoben, beileibe jedoch nicht alles richtig gemacht! Zeit für ein Fazit. Schauen wir also gemeinsam zurück und durchleuchten die wichtigsten Fakten 2014.

Die Highlights!

Wir konnten das Magazin weiter etablieren. Der Trend geht klar noch oben. Nicht dynamisch, aber konstant. Und wie uns allen bekannt ist, fällt alles schnell runter, was zu schnell wächst. Also dran bleiben. Mittlerweile wird unser Rat auch von anderen Szene-Medien gesucht. Das bestätigt mich in meiner Arbeit. Motivation pur für 2015!

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Wir haben insbesondere Szene-Neulingen das ein oder andere mit auf den Weg geben können. Den alten Hasen muss ich nichts erzählen, die wissen wo der Most den was weiß ich holt. Trotzdem gab es auch von langjährigen Szene-Gängern viel Lob und konstrúktive Kritik.  Letzteres ist wichtig, damit man sich weiter entwickelt. Ohne die Club-Szene komme ich nicht an mein Ziel. Ich lebe halt vom Angebot.
So gesehen klassifiziere ich das Magazin als eine Art Bindeglied zwischen der Club-Szene mit all seinen Traditionen, den aktuellen Entwicklungen sowie dem nicht organisiert fahrenden Biker.. Nach wie vor verweigere ich die Übernahme der Crime-Storys der systemtreuen Medien. Das wird sich nicht ändern. Trotzdem waren wir auch da, wo es für kritische Medien auch mal um die berufliche Existenz gehen kann. Zum Beispiel auf den Demos der HOGESA in Köln und Hannover.

Meine Berichterstattung darüber erntete viel Lob und Anerkennung, wurde ohne Ende geteilt, durchaus auch von einer Vielzahl der Hooligans als absolut realistisch eingestuft, obwohl ich ihre teilweise jämmerliche Organisation der ersten Demo in Köln kritisiert habe. Ich habe es nicht bereut dort mein persönliches Bekenntnis gegen den radikalen Salafismus abgegeben zu haben, trotz der Teilnahme aus dem rechts-radikalen Spektrum, mit dem ich nicht gerade gut Freund bin. Die zweite Demo in Hannover offenbarte meines Erachtens die Ignoranz der Politik gegenüber politischen Entwicklungen aus dem Rand der Gesellschaft heraus. Statt sich mit dem Gegenüber auseinander zu setzen, wird heftig stigmatisiert. Vermutlich stehe ich jetzt auch irgendwo auf einer Liste des Verfassungsschutzes und werde dort als rechtslastiger Publizist und gewaltbereiter Rocker geführt. Shit Happens! Ich weiß, wofür ich stehe!

Das ging der Punk ab. Auf eine Dusche hatte ich so gar keinen Bock!

In Köln der Punk ab. Auf eine Dusche hatte ich so gar keinen Bock! Trotzdem ein redaktionelles Highlight!

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Das Jamboree Journal 2014. Top!

Im Print-Sektor muss das zweite Jamboree Journal erwähnt werden. Auch in 2014 war es ein voller Erfolg. Obwohl ich nach 15 Jahren Print-Medien in das Onlinegeschäft gewechselt bin, haben wir ein Top-Ergebnis abgeliefert. Ich kann es also noch. Da in 2015 das 25th Anniversary des Motorcycle Jamboree ansteht, muss ich  mir nun jedoch einiges einfallen lassen, wie ich die 32 Seiten mit interessanten Inhalten fülle. Ich kann das Event ja nicht jedes Jahr neu erfinden. Da bin ich bereits dran.

Die von uns kurzfristig in nur vier Wochen installierte Biker-Meile im Rahmen des Autofrühlings in Delmenhorst, war für die kurze Vorlaufzeit besser als erwartet gelaufen. Obwohl an dem Wochenende überall große Biker-Events der namhaften Händler anstanden, war die Meile durchweg gut gefüllt. Nun ist der Part vom Kreisblatt zurück an das Stadtmarketing gegangen. Ich habe längst Vorschläge gemacht, die bis dato noch nicht erörtert worden sind. Dieses will man nun im Januar machen. Vermutlich kommt dann wieder so ein Schnellschuss zustande, für den ich dann in 2015 garantiert nicht zur Verfügung stehe. Die lernen das einfach nicht!

Rock for B.A.C.A.A. e.V war ein Erfolg. Nicht, weil die Bude aus allen Nähten platzte, da war noch Spielraum nach oben, nein, durch das Event sind viele Leser erst auf die Tätigkeit des Vereins aufmerksam gemacht worden. Ich stehe ja ohnehin auf dem Standpunkt, dass die Kommunikation der Inhalte wichtiger ist, als das reine Spendenergebnis.

Die Charity-DVD entstand spontan und war ein absolutes Highlight!

Die Charity-DVD entstand spontan und war ein absolutes Highlight!

Anfragen von Einkaufszentren aus Bremen hinsichtlich der Kooperation mit mir in Bezug auf dortige Biker-Events bewerte ich als Highlight, weil die überwiegend negative Presse die Initiatoren nicht davon abgehalten hat, mit mir darüber zu reden, obwohl gerade derartige Anbieter sehr auf ihr positives Image bedacht sind. Warum sie das tun ist mir klar, die wollen Traffic generieren, aber nur ein Match auf so einem Event, würde eine Negativ-Werbung erzeugen, die man als EKZ ganz und gar nicht gebrauchen kann. Wir werden sehen, was sich aus den Kontakten ergibt.

Top 1 jedoch sind die vielen Kontakten mit der Szene, sowohl mit den Clubs, als auch den Freebikern, oder auch den Leuten, die selber kein Bike fahren, aber mehr und mehr eine Affinität zu unserer Szene entwickeln. Sie nehmen an dem teil, was ich mache. Top!

Auch wenn ich beizeiten etwas verstrahlt bin, noch läuft der Dicke geradeaus!

Auch wenn ich beizeiten etwas verstrahlt wirke, noch läuft der Dicke geradeaus! Eine Ruhepause gönne ich mir jetzt aber!

Negatives!

So schwer es mir auch fällt. Insbesondere der Verlauf meines Babys, dem Biker-Treffen Bikes, Music & More Vol. 5, war eine herbe Enttäuschung. Ich habe Geld verloren, nicht zu knapp. Ziel ist es immer gewesen, ein Event für die gesamte Motorrad-Szene zu veranstalten. Egal ob Freizeitfahrer oder Rocker, jeder ist willkommen gewesen. Was in 2010 und 2011 auf dem Jute-Gelände noch so perfekt funktionierte, in 2012 auf dem TÜV-Gelände seine positive Fortsetzung fand, konnte in 2013 nicht fortgesetzt werden, wanderte 2014 in den Keller. Woran das gelegen hat, darüber kann ich nur Vermutungen anstellen. Sicherlich haben die Kuttenverbote in diesem Jahr sich negativ ausgewirkt, aber selbst die MC-Szene war nur spärlich vertreten, was mich am meisten enttäuschte. Clubs hatten sich sogar mit Stand angekündigt, sind aber gar nicht erst gekommen, haben nicht einmal den Arsch in der Hose gehabt, mir dieses persönlich mitzuteilen. Das vergesse ich nicht, ihr läuft mir schon noch über den Weg.

Zur ausfahrt kamen sie erneut zu Hunderten. Der Rest an Bikes, Music More Vol. 5 interessierte sie nicht!

Zur Ausfahrt kamen sie erneut zu Hunderten. Der Rest an BMM Vol. 5 interessierte sie nicht!

Die aktive Teilnahme der Clubs im Magazin nimmt zwar immer mehr zu, aber noch bin ich nicht bereit, diesen Aspekt in die Kategorie Highlights zu verschieben. Wir stehen kurz davor, doch reichen die Infos aus der Szene noch lange nicht. Auf fast jeder Party höre ich immer wieder, dass die kleinen und mittleren Clubs in den führenden Biker-Medien kaum stattfinden, man deshalb nicht mehr bereit sei, am Kiosk so viel Geld dafür hinzulegen. Mein Magazin muss nicht gekauft werden, man muss sich nicht registrieren lassen, ich bin einer von ihnen, und trotzdem kriegen die einfach den Hintern nicht hoch. Nun ist es beileibe nicht so, dass man nicht will. Wenn ich mich reinknie, kommen richtig geile Sachen dabei heraus. Nee, die sind größtenteils einfach zu faul. Leute, das Leben ist kein Ponyhof und eine Präsentation eures Clubs keine Einbahnstraße. Wenn ihr also nicht stattfindet, dann seid ihr doch selber daran schuld, also meckert nicht über die Global Player.

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Was aus der Club-Szene letzlich wird, hängt im Wesentlichen von euch selber ab. Wer stolz auf seine Farben ist, kann dieses auch dokumentieren. Oder habt ihr etwa Bedenken, dass euch ein großer MC auf die Füße tritt, weil ich eure Geschichte erzähle, die ohnehin fast auf jeder Homepage publiziert wird. Dann müsste ich ja ständig im Panzerhemd rumlaufen.

Mein Dank!

Klar, der geht an die Kunden, meine Partner, die vielen guten Leute im Background. Obwohl ich hier alleine sitze, fühle ich mich nicht alleine. Das ist viel Wert. Besonders bedanke ich mich bei meinen Club-Brüdern für ihr Verständsis. Der Job ist zeitintensiv, ich bin oft solo unterwegs. Sie vertrauen darauf, dass ich da Draußen keinen Mist baue, das Chapter nicht in Misskredit bringe. Ich hoffe inständig, dass ich diese Gratwanderung auch in Zukunft meistern kann. Doch wie heißt es noch.“ Wer nichts tut, kann nicht verlieren. Doch wer etwas tut, kann gewinnen!“

Ich wünsche euch allen eine schöne Xmas-Time und einen geilen Rutsch in das neue Jahr!

 

 

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.