Leute: Open House N Party-Mini-Tour!

Stiebel meldet sich zu Wort!
Stiebel? Da war doch was? Jo, der Kollege hat den zweiten Rocker Talk des RP in Königswusterhausen galant und geschickt moderiert. Er ist kein Mc’ler, aber ein Mann der Szene, der mit Wortwitz und ungewöhnlichen Statements immer mal wieder auf sich aufmerksam macht. Und so erreichte mich nun sein Post, den ich einfach mal öffentlich mache. Immrhin hat er gesagt, ich kann damit machen was ich will.
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Pony-Express-Open House´n´Party-Mini-Tour!
Vorab erstmal das: Open Houses sind Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite können Zivilisten und andere Clubs vorbeischauen, auf der anderen Seite sitzt man zuhause fest, schließlich ist man ja Gastgeber. Für die Wochenendtermine gilt aber das Gesetz der Knappheit. Meistens passiert es Samstags und das an 4 Wochenenden im Monat. Gerade wenn man dann in einer Gegend mit hoher MC-Dichte sitzt, überschneiden sich dann Termine, das ist absolut normal.
Und trotzdem, wenn ein Termin aus total nachvollziehbaren Gründen spontan verschoben werden muß, kommt ein ganzes System durcheinander und es gibt lange Gesichter bei manchem Club. Aber es geht auch anders, wenn man will. Wahrscheinlich habe ich dabei einen alten Hut ausgegraben, aber für mich ist das, in dieser Form neu.
So vielleicht: Einer oder mehrere Fahrer suchen sich einen Satz Clubs zusammen, die am gleichen Tag Open House haben, und nehmen die Clubs als Meilensteine für eine mehr oder weniger große Tour. Der Zeitrahmen ist ja meistens durch die allgemeinen Umstände vorgegeben, weil das Open House meistens um 19.00 – 20.00 Uhr losgeht und durchschnittlich irgendwo zwischen 02.00 und 03.00 Uhr
ein Ende findet. Dazwischen liegen ein paar kleine Touren, Gespräche und Zeit für Essen und Trinken.
Für seine Moderation des zweiten Rocker Talks erntete Stiebel viel Lob.

Für seine Moderation des zweiten Rocker Talks erntete Stiebel viel Lob. (Screenshot)

Cool ist es, wenn sich an jedem Meilenstein einer oder mehrere dranhängen und der Pulk immer bunter wird. Selbst der kleinste Club kann, wenn nicht gerade die Hölle los ist, auf ein oder zwei Figuren verzichten und freie Fahrer können ja sowieso machen was sie wollen. Ob die Nummer nun als Rundkurs angedacht ist oder als gerade Strecke, ist egal. Regel soll sein, daß alle zusammen fahren, zusammen ankommen und in etwa geplant zum ausgemachten Zeitpunkt zum nächsten Club weitercruisen. Ausnahme: Einer hat den Arsch so voll, das er besser nicht mehr auf ein Krad steigt. Der bleibt dann einfach da liegen wo er vollgelaufen ist.
Jeder Club hat ne Internetseite oder ein Facebookaccount. Wer eine solche Tour machen will, stellt sich ne Strecke zusammen, schreibt die betroffenen Clubs an und die können sich schon mal im Vorfeld ein paar warme Gedanken machen ob und wen sie mit auf die Rolle schicken wollen. Wenn keiner mitkommen kann, ist das kein Beinbruch, dann ist das Open House immer noch Grund genug hin zu fahren und lohnt allemal. Wenn ein Club irgendwelche Bedenken hegt, weil die Großwetterlage angestrengt ist oder weil man die Idee als solche für total bescheuert hält, dann schmeißt man die Meldung raus oder kommentiert sie und informiert den Tourer, daß aus der Sache bei diesem Club nix wird.
Aha, 98% are not below oder was? Grins

Aha, 98% are not below oder was? Grins

Akzeptiert, man steckt ja nicht in allem drin. Und warum das ganze? – Weil man ne prima Ausrede hat rum zu fahren und eine paar Ziele dazu. – Weil ein Club von dem ein paar Fahrer mitkommen nichts verliert. Denn schließlich wurde er besucht und beim nächsten Besuch durch die Tour sind auch wieder neue Leute dabei und vielleicht welche die schon ewig nicht mehr da waren. – Weil man sich am besten kennen lernt, wenn man zusammen fährt. – Weil sich die Szene mixt und bunter und interessanter wird.
Die Angelegenheit kennt keinen Zwang, ist aber so öffentlich angesagt, durch die Aufmeldung bei den Clubs und untereinander, daß man davon weiß und so auch mitfahren kann. Gerade für freie Fahrer, die sonst weniger im Pack fahren, ist das eine schöne Übung und es macht nun mal Spaß. Ich hab das letztens ausprobiert: Meine Minitour zu den Rough Riders, Mercenaries Steppenwölfe, Living Deads war die reine Freude. Man sieht mehr Leute, quatscht sich überall durch und fährt auch noch ein paar Meilen. Das war null anstrengend, eher entspannend.
Ich mach das wieder, ich kann ja eh´ machen was ich will, mich nimmt ja sowieso keiner für voll.  Zum Schluß noch meinen Dank an alle genannten Clubs für die Gastfreundschaft, die guten Gespräche und überhaupt dafür, daß ihr die Clubkultur schon so lange tragt. Bis zum nächsten Mal! Bitte teilt das in die Szene rein und sagt mir was ihr darüber denkt. (Ende Stiebels Post)
Stiebel on the Road. Er ist ein Chopper-Enthusiast!

Stiebel on the Road. Er ist ein Chopper-Enthusiast!

Mein Senf dazu!
Wenn ich mich jetzt nicht dazu äußern würde, wäre der Mann vermutlich sehr enttäuscht von mir. Gelegentlich geben wir uns nämlich ein verbales Battle. Und Kollega Stiebel hat mittlerweile gemerkt, dass er mir nicht mal eben so das Wasser abgräbt.
Früher kam es häufiger vor, dass Clubs zusammen gefahren sind. Mittlerweile macht jeder sein Ding. Insofern ist das was Stiebel beschrieben, von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen, eher ein Relikt der Vergangenheit. Leider!
Die Szene hat sich enorm gewandelt. Jeder fühlt sich beobachtet, agiert aus seiner Lauerstellung heraus. Das hemmt das freie Fahren. In dem Moment, wo so etwas auf den Tisch kommt, geht das Gezetere los. Man kann nicht mit dem oder dem. Zudem wird so etwas nicht selten für eigene Zwecke ausgenutzt. Das weiß die Szene und hält sich zunehmend bedeckt. Es ist ja nicht so, dass man noch nie versucht hat, Clubs regelrecht zur Teilnahme an Runs oder Partys aufzufordern.
Dabei ist Stiebels Thema an sich wunderbar dazu geeignet, nicht nur innerhalb der Szene ein mehr an Wir zu erzeugen, sondern durch das bloße gemeinsame Fahren auch nach Außen ein klares Statement abzugeben. Sobald aber Kutten vermehrt im Pack fahren, muss man für eine derartige Tour natürlich mehr Zeit einplanen, denn die Rennleitung schläft nicht und nutzt das nur allzu gerne für Kontrollen, in der dann Karren aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Rocker-Szene ist zuweilen die größte Waschküche der Welt. Jeder hat etwas zu kommentieren und zu deuten. Stille Post macht aus einer harmlosen Sternfahrt eine vermeintliche feindliche Übernahme. Ist doch so. Und auch das hat es schon gegeben.
Stiebel kann es in der Tat egal sein. Er ist ein freier Biker und kann machen, was er will. Und wenn seine Idee wenigstens bei den 62ern Anklang findet, wird das Pack zu seiner nächsten Pony-Express-Open House´n´Party-Mini-Tour sicherlich größer. Kommit in den Norden, ich bin dabei. Was sagt ihr?
Wer den zweiten Rocker Talk noch nicht kennt, hier geht es lang:
https://youtu.be/lxCsQLSFORM

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.