Nachtrag HOGESA-Demo: Kommentar!

Persönliche Ansichten!

Im Verlauf der bis dato sehr friedlich verlaufenden HOGESA-Demo in Hannover, kam es gegen ca 14.00 Uhr zu einer Beinahe-Eskalation durch das direkte Zusammentreffen der HOGESA-Versammlung auf dem ZOB-Bahnhof und Teilnehmern einer Gegendemonstration unter Beteilgung der Antifa. In meinem gesterigen Artikel hatte ich angemerkt, dass der ZOB Hannover aus polizeilicher Sicht von mir als ein Geschenk angesehen wurde. Der ZOB ist großflächig angelegt und von allen Seiten durch Gebäude eingerahmt, die Zugänge liegen in etwas weiterer Entfernung und können von den Einsatzkräften bestens abgesichert werden. So erfolgte dies auch am Samstag mit schwerem Gerät und hohem Personalstand. Trotzdem ließ man den Aufmarsch der Gegen-Demo mit Beteiligung der Antifa auf bis zu ca 70 Meter an das Versammlungsgelände der HOGESA heran kommen.

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Eine für mich in keinster Weise nachvollziehbare Entscheidung der Einsatzleitung! Alleine die hohe Beteiligung aus dem Antifa-Spektrum hätte sämtliche Alarmglocken aufläuten lassen müssen. Die Behörde ist sehr wohl über die große Feindschaft beider Lager informiert. Natürlich genießen alle Bürger, also auch die Antifa, das Recht gemäß Artikel 8 der Verfassung auf Demonstrationsfreiheit. Meine Kritik setzt auch nicht daran an, dass man Gegen-Demos gestattet hat. Mitnichten! Doch wenn der HOGESA erhebliche Auflagen gemacht werden, die im Kern das geamte Gefährdungs-Potential der Aktion minimieren sollen, und am Beispiel des Alkoholverbots auch gegriffen haben, warum läßt man es zu, dass sich beide Demos optisch und visuell fast direkt gegenüber stehen, lediglich getrennt von den massiven Polizeikräften. Ok, dass Versammlungsrecht sieht vor, dass man visuell und Optisch erkennbar seinen Protest Ausdruck verleihen darf, aber es gibt Einschränkungen, insbesondere wenn mit Gewalt gegen Dritte zu rechnen ist. Davon konnte man ja wohl ausgehen, oder glauben die Politiker, die Antifa hat sich zum Samstags-Shopping versammelt. Na ja, auf dem linken Auge ist man ohnehin oftmals blind!

Dadurch ergeben sich Fragen! Wußte Politik und Polizei, dass sich der Aufmarsch in Richtung ZOB bewegt? War dieses überhaupt so genehmigt? Warum hat man diesen Aufmarsch nicht großräumig umgeleitet? Warum waren so viele Teilnehmer der Gegen-Demo vermummt? Welche Auflagen galten für die Antifa?

Zur Verdeutlichung des Konflikt-Potentials hier ein Video aus you tube einer Anwohnerin!

Ich habe auf dem Bahnhof Hannover vor meiner Rückreise ganz bewusst einen Bremer Polizisten gefragt, warum es zu dieser Konstellation überhaupt kam. Ein Hannoveraner Polizist hätte vermutlich aus Loyalität dem Dienstherrn gegenüber schon nichts gesagt. Seine Antwort: „Wir hatten Absperr-Probleme!“

Aha! Der gesamte Zob wurde massiv abgeriegelt, viele Anlieger hatten sogar die Scheiben mit Holzplatten geschützt, das Areal ist von allen Seiten bestens zu überwachen, die Polizei war mit massiven Kräften vor Ort, und genau an der Stelle, wo mehrere Wasserwerfer, die berittene Polizei, Panzer-Fahrzeuge und Hunderte Polizisten eingesetzt wurden, hatte man also Absperr-Probleme. Sorry, dass kann mir niemand erzählen! Jeder halbwegs intelligente Einsatzleiter hätte es keinesfalls zugelassen, dass man durch eine visuelle Berührung dieser beiden Klientel das Risiko eingeht, alle Anstrengungen durch das hohe Konfliktpotential auf’s Spiel zu setzen. Wenn doch, darf er nie wieder solche Demos verantwortlich leiten! Es hätte an dieser Stelle gar nicht zu einer Berührung kommen dürfen. Ich verdeutliche euch das hier anhand einer Zeichnung.

Die Striche markieren die Einsatzkräfte.  An der Stelle Antifa wurde auch erst einmal angehalten!

Die Striche markieren die Einsatzkräfte. An der Stelle Antifa wurde auch erst einmal angehalten! Warum hier?

Kein Wunder also, dass sich nach den ersten nicht gerade freundlichen Durchsagen der Gegen-Demo, da ist die Antifa übrigens technisch top aufgestellt, eine Vielzahl von Hooligans provoziert fühlten. Etliche Hundert wollten über die Absperrungen rüber und sich der Sache persönlich annehmen. Ab diesem Moment war mir klar, hier gehts gleich richtig zur Sache. Die Polizei verstärkte zwar nochmals ihre Präsenz, aber insgesamt wirkten die auf mich recht hilflos. Warum kam nicht an dieser Stelle die Aufforderung an die Gegen-Demo sich weiter zu bewegen, also die Nähe zum ZOB zu verlassen. Und wenn sie kam, warum wurde dies nicht durchgesetzt. Ich meine, nur auf den Hooligans den Dreck auszuschütten, dass ist mir viel zu banal. Das erhebliche Gewalt-Potantial der Antifa ist ja wohl jedem bekannt. Lag es vielleicht daran, dass Madame Roth und Dr. Anton Hofreiter von den Grünen sich an den Gegen-Demos beteiligten. Waren die etwa sogar in dieser Situation am Raschplatz dabei?

Brisante Stelle!

Direkt hinter den Wasserwerfern kam die Gegen-Demo für lange Zeit zum Stillstand. Vorne auf dem Dach versammelten sich dann die Hools. Wenn das man überhaupt 70 Meter sind? Die Position des mittleren Wasserwerfers läßt erahnen, dass man dort mit der Antifa gerechnet hatte! Zumal rechts davon auch die Reitstaffel postiert war. Das riecht nach Kalkül! Es darf fleißig spekuliert werden!

Es ist letztlich der Polizei zu verdanken, dass es in Hannover unter dem Strich nicht die Krawalle gab, die man befürchtet hatte. In dieser konkreten Situation ist es jedoch ausschließlich den aktiven Bemühungen der Hooligans geschuldet, die sich massiv gegen die eigenen Leute stellten, und sie erfolgreich zur Raison brachten, dass es hier nicht zu einem Gewalt-Ekzess kam! Nicht wenige Kommentatoren behaupten, dass der Staat mit der Antifa kooperiert. Das kann ich mir so nicht vorstellen. Was ich mir aber in diesem Fall durchaus vorstellen kann ist, dass die Politik und die Einsatzleitung der Polizei die Antifa indirekt instrumentalisiert haben, indem sie es zuließen, dass sich beide Gruppen hier fast Auge in Auge gegenüber stehen. eines ist nämlich klar. Ein Match mit der Antifa hätte man ausschließlich der HOGESA zugeschrieben, um die voraussetzungen für ein Verbot weiterer Demos zu erwirken. Von daher hege ich den konkreten Verdacht, man hat es in Kauf genommen, dass es dort scheppert.

In den Massen-Medien finden wir keine Ausführungen dazu. Die Polzei wird gelobt, sie hat alles richtig gemacht. Auch das spätere Gewalt-Verhalten der Antifa, einige Hools und Polizisten wurden angegriffen, zum Teil schwer verletzt, kaum ein Wort darüber in den Medien. Im Gegenteil, Spiegel online hat nichts unversucht gelassen, die Hooligans erneut an den Pranger zu stellen. Wenn es keine Gewalt-Bilder gibt, dann veröffentlcht man eben die bilder von der Beinahe-Eskalation und betitelt diese mit dem Hass der Holigans auf den Staat.

Wenigstens gibt es auf you tube Filme, die sich jeder anschauen kann, um sich selber ein Bild zu machen. Und jetzt stellt euch mal vor, da wären noch Kuttenträger involviert gewesen. Was glaubt ihr, was die Medien dann geschrieben hätten? Nur gut, dass die Rocker nicht so dumm sind, und sich darauf einließen!!!!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.