Persönliches zum Jahreswechsel!

Was war, was kommt?

Der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor. Sicherlich bin ich nicht der einzige, der über das vergangene Jahr und die Vorzeichen für 2018 nachdenkt. Da wir schon immer auf Transparenz der eigenen Aktivitäten gesetzt haben, möchte ich euch auch in diesem Moment einen kleinen Einblick in meine Gedankenwelt ermöglichen. Wen es nicht interessiert, der kümmert sich halt weiter um die Vorbereitungen für die Silvesternacht.

Was war?

Nun, auch 2017 war ein Jahr voller positiver Erlebnisse. Erlebnisse, die im Wesentlichen durch persönliche Kontakte geprägt wurden. Nicht alles landet sofort im Onlinemagazin, denn das meiste spielt sich im Hintergrund ab. Da sind zum Beispiel die vielen Kontakte zu den Clubs, Veranstaltern, Bands sowie dem Biker-Business, um die wir uns regelmäßig bemühen. Dabei war es allerdings schon immer meine Devise, dass man sich nicht andient, sondern auf Augenhöhe kommuniziert und den Dingen Raum lässt, um sich zu entwickeln. Es bringt nichts, wenn ich jemanden zur Mitarbeit überrede.

Top-Anzeige

Das gilt insbesondere für die Rubrik Rocker & Business, in der wir regelmäßig das darstellen, was die gesamte Szene weitaus repräsentativer darstellt als jenes, was uns ständig im Mainstream der sogenannten Publikumsmedien präsentiert wird. Statt Crime stehen hier der normale Malocher und das Bike im Fokus. War es anfänglich noch nahezu unmöglich die 1%er der verschiedenen Clubs für dieses Thema zu gewinnen, so scheint in 2017 ein große Hürde genommen worden zu sein. Jedenfalls verspüre ich ein weitaus höheres Interesse zur Kooperation, als es noch in 2016 der Fall war. Gut so!

Dabei hatte ich bis dato in keinem einzigen Fall das Gefühl, dass ein Artikel von einem reinen PR-Interesse des jeweiligen Clubs bzw. seines Members gelenkt wurde. Wäre das spürbar der Fall, würde ich die Rubrik ohnehin sofort einstellen. Nur, wenn die tatsächliche Schnittmenge gewahrt bleibt, daher der Fokus auf das Bike und den Job, kann so etwas auf Dauer funktionieren und ggf. Impulse setzen, um insbesondere dem Szenenachwuchs zu belegen, dass die Storys aus den bekannten Gazetten keinesfalls für die gesamte deutsche Clubszene beispielgebend sind. Es gilt dennoch weiterhin, dass ein Umdenken nur im eigenen Kopf erfolgen kann.

Wir hoffen auf regen Besuch zur nächsten Biker Meile.

Das man ab und an in seiner Arbeit in Bereiche eindringt, die man nicht, wie ursprünglich gedacht, vollends im Griff hat, war jedoch auch eine Erkenntnis, die sich in 2017 manifestiert hat. Damit verbundene Nachteile im eigenen Lifestyle und persönlichem Umfeld muss man annehmen und verarbeiten. Das war in 2017 nicht immer so ganz leicht. Trotzdem ist die Motivation ungebrochen. Der Weg bleibt das Ziel! Hier und da braucht es aber halt mehr Abwägung in meinen Gedanken.

Ansonsten haben wir auch in diesem Jahr versucht, das Onlinemagazin so oft wie möglich live zu präsentieren. Mag sein, dass dabei nicht alles immer so funktioniert hat, wie ich es mir gewünscht hatte, aber unter dem Strich liefen die Aktionen rund, so dass ich ein positives Fazit ziehe und motiviert in das neue Jahr einsteige.

Was kommt?

Auch in 2018 sind wir mit eigenen Aktionen am Start. Manches orientiert sich sicherlich an kommerziellen Aspekten, wie zum Beispiel die 5. Biker Meile am 21. April 2018 im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings, wo ich mit dem lokalen Stadtmarketing kooperiere und Kompromisse eingehen muss. Andere Sachen spiegeln halt einfach mein persönliches Interesse wieder, so wie die Präsentation von Sam Childers, dem Machine Gun Preacher, spätestens seit dem Hollywood-Movie mit Gerard Butler einem breiten Publikum bekannt. Ihn präsentieren wir am 07. April im Schützenhof in Ganderkesee. Ein Highlight!

Und da gibt es die Dinge, für die ich brenne, auch wenn ich mir dieses vor Jahren selber nicht hätte vorstellen können. Ich spreche vom Bodensatz, einem Projekt, welches durch Biker ins Leben gerufen wurde und primär Obdachlosen seit 2015 mittlerweile nicht nur eine reine Akuthilfe bietet. Es mag für viele nicht gerade erstrebenswert sein, sich am Bahnhof genau dort hinzustellen, wo man im Pulk mit den Obdachlosen schiefen Blicken ausgesetzt ist. Aber was soll das einen Rocker kümmern? Nadda!

Entgegen unserer Vorgabe bei den Akuthilfe, ist die Teilnahme mit Kutte an der Ausfahrt willkommen!

Durch Bodensatz habe ich auf diese Szene einen völlig anderen Blickwinkel bekommen. Klar gibt es dort Menschen, die an ihrer Lage selber schuld sind, aber es gibt auch Rocker und Biker, die Scheiße bauen, für die ich sie jedoch nicht ein Leben lang verurteilen werde. Jeder hat eine zweite Chance verdient. Wo wir uns allerdings um unsere Belange noch selber kümmern können, zum Beispiel durch Protest und Wehrhaftigkeit, haben diese Menschen zumeist jegliche Perspektiven für die Zukunft verloren. Ja, es ist eine große Befriedigung genau dort Hilfe zu leisten.

Dieses Projekt kennen mittlerweile etliche in der Szene. Manche packen mit an, manche spenden, andere nehmen an dem öffentlichen Diskurs teil. Für diese Unterstützung sind wir äußerst dankbar. Ohne sie geht es einfach nicht. Am Ende des Tages ist aber insbesondere Benefiz von dem abhängig, was an Kohle reinkommt, ohne die keine Aktion gestemmt werden kann.

Top-Anzeige

Und deshalb starten wir am 07. April die erste Solidaritätsausfahrt von Bikern zur Unterstützung genau dieses Projektes. Die Nummer wird als politische Demo angemeldet, denn Obdachlosigkeit ist u. a. ein politisches Thema. Hier sehen wir ein Versagen der Politik auf breiter Front. Obdachlose haben keine Lobby, wir ebenso wenig. Ist es von daher nicht folgerichtig, wenn die Szene für Schwächere ein klares Zeichen setzt und sich einsetzt?

Ja, mit diesem Run steigen wir bewusst voll in die Öffentlichkeit ein. Und ich garantiere euch, die Motivation und Zielsetzung wird von den Gazetten in üblicher Manier angezweifelt werden. Ob 100 oder 500 Bikes an der Solidaritätsausfahrt teilnehmen, sie werden schon im Vorfeld die Messer wetzen und das Unterfangen verbal attackieren. Und vermutlich wird man sie in der Ausfahrtpause auf dem Gelände des Lagannya MC Germany in Goldenstedt, gar nicht antreffen, wo unserer Sprecher Peter und ich euch über das Thema und unser Projekt informieren werden.

Dass die Ausfahrt genau dort endet, wo Sam Childers zu den interessierten Gästen über sein Leben als 1%er in den USA und sein Projekt Children for East Afrika sprechen wird, darf durchaus als taktische Maßnahme angesehen werden. Zudem gehe ich davon aus, dass etliche unter euch daran interessiert sind, was dieser Mann so alles auf die Beine stellt, um Dinge zu tun, die weit über das hinaus gehen, was Bodensatz leistet.

Abschließend wünsche ich euch einen mega geilen Jahreswechsel. Lasst die Sau raus, feiert mit euren Buddys, aber vergesst mir den 07. April nicht. Bodensatz sagt im voraus Danke!

So stelle ich mir die Einfahrt beim Lagannya MC vor:

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.