New Album. „Glaub an Deine Sache“!
In 2013 gegründet präsentierte die 1%er-Band Engelblut HC 2014 sein erstes Fullablum „Taucht ein in unsere Welt“ und erzielte damit, zumindestens in der Rocker-Szene, einen ersten Achtungserfolg. Sämtliche Bandmitglieder generieren sich laut Booklet aus Mitgliedern verschiedener 1%er-Clubs und deren Freunden.
Die Band hat es sich zum Ziel gesetzt, der aus ihrer Sicht falschen Berichterstattung in der Öffentlichkeit über den Hells Angels MC Paroli zu bieten und den vermeintlichen Unwahrheiten eigene Ansichten entgegen zu stellen. Kopf der Kombo ist Andé, Tattoo-Artist sowie Präsident des Charters Hof City. In Hof City absolvierte Engelblut HC 2015 im Rahmen der 5th-Anninversary-Party auch sein erstes Konzert vor einem größeren Publikum.
Mit „Glaub an Deine Sache“ hat die Band nun sein zweites Full-Album rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft an den Start gebracht und schwingt damit erneut konsequent die Heavy-Metal-Keule. Die Mainriffs der beiden Gitarristen erinnern mich stark an Judas Priest. Die Songs sind ambitioniert arrangiert, wobei der ein oder andere Rythmuswechsel sicherlich den Songs gut getan hätte, um einer aufkeimenden Monotonie entgegenzuwirken. Hier besteht m. E. noch Luft nach oben.
Im zweiten Song „Bad Boy Schnulli“ thematisiert Engelblut HC die Aussagen und literaischen Ergüsse des ehemaligen Vize-Präsidenten „Bad Boy Ulli“ des Charters Kassel. Kaum verwunderlich, dass der Mann darin nicht gut weg kommt, musste er doch den MC im Bad Standing verlassen und hatte sich mit seinen Interviews im Nachrang mehr als unbeliebt gemacht.
Auch der Song „Waco“ ist an reale Vorkommnisse in der Rocker-Szene angelehnt. Er beschäftigt sich mit den Ereignissen um die Schießerei in der US-Stadt Waco, bei der etliche Rocker verschiedener 1%er-Clubs getötet wurden. Die Botschaft ist klar: Die Polizei hat völlig unangemessen und überzogen gehandelt, die Rocker teilweise regelrecht hingerichtet. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass Member des Hells Angels MC hier nicht involviert waren. Trotzdem prangert Engelblut HC die Eskalation als ein gewolltes Massaker an.
Natürlich kann man von einer Low-Budget-Produktion keine Wunder erwarten, doch was die Gesangsspuren anbelangt, hätte es der CD sicherlich gut getan, diese etwas mehr in den Vordergrund zu schieben, damit die deutschen Texte klarer rüberkomen.
An manchen Stellen wird der Sänger zudem von den brachialen Riffs der Gitarren-Fraktion fast erschlagen. Hier und da hätte sich auch eine Doppelung in den Refrains angeboten, um die Message des Songs zu verdeutlichen und mehr Volumen zu erzielen. Hall-Effekte könnten in Zukunft eine Option sein.
Aber eventuell hat man bewusst darauf verzichtet, um die Songs möglichst clear zu halten. In jedem Fall sind sie einfach und geradeaus, wobei der Song „Weil du bist wie du bist“ auch die weichere und melidiöse Seite der Band andeutet. Textlich gibt es nichts zu meckern. Da hat sich jemand einen Kopf gemacht und seine Position klar gemacht. Fazit: Das ist was für Fans!
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