An dem Thema Rocker haben sich ja außerhalb der Filmschmiede Hollywoods auch schon so einige deutsche Produzenten versucht. Mit Grauen denke ich an die Tatorte zurück, die bei mir allesamt durchgefallen sind. Ok, es sind Filme, aber wenn man selber aktiv in der Szene unterwegs ist, reicht ein leckeres Popcorn nicht aus, um den dann doch immer wieder mit den üblichen Klischees behafteten Mist auch noch gut zu finden. Die Zutaten sind halt doch immer wieder Mord, Erpressung, bla bla bla.
Nun kommt ein deutscher Regisseur um die Ecke und präsentiert uns das Film-Projekt „Seven Devils“, in dem es mal ausnahmsweise nicht um Onepercenter geht. Die darin dargestellten Biker nehmen quasi den Part des Ermittlers ein und sind auf der Suche nach einem Serientäter, der Teenager killt. Ich habe den Regisseur und Initiator René Zimmermann zu seinen Absichten befragt.
Der Film Seven Devils spielt in der fiktiven Ruhrpott.-Stadt Steeltown.
Let’s go!
1. Welche Intention steckt hinter dem Film-Projekt „Seven Devils“?
Ziel war und ist es, einen für den Deutschen Markt anderen und neuartigen Film zu produzieren. Als Kind der 80er ist meine Stilistik sehr atmosphärisch geprägt. Es war immer mein Ziel neue Heldenfiguren zur erzählen und ich denke das geht mit Bikern sehr gut. Back to the Roots, Biker die sich zusammen tun, um Schwächeren zu helfen und Vorbilder zu sein. Und natürlich auch um zusammen Motorrad zu fahren und in Ihrer Welt eine Form der Freiheit wieder zu erlangen. Sich eine eigene Welt zu erschaffen, ein Zuhause.
2. Wie finanziert sich die Nummer. Ist der Film save?
René Zimmermann!
Die Finanzierung ist noch nicht save. Finanziert werden soll der Film über mehrere Schienen: Privatinvestoren, Unternehmen, Filmstiftungen. 2 Millionen € ist zunächst mal das angestrebte Budget, dennoch, je mehr Geld wir zusammen bekommen, desto mehr Möglichkeiten gibt es.
Viele Firmen und Investoren unterstützen uns bereits, und Vertrauen auf das Projekt. Dennoch ist die gesamte Summe noch nicht erreicht. Wir freuen uns somit über weitere Leute die das Projekt finanziell unterstützen möchten.
3. Ich erkenne in den Teasern starke Ähnlichkeit zu der US-Serie SoA. Täusche ich mich?
Eine Gegenfrage. Wo liegt die Ähnlichkeit? SoA arbeitet nicht so stark mit atmosphärischen Mitteln. Die Schnitte bei SoA sind sehr schnell, die Story knallt so an einem vorbei. SoA sollen echte 1%er sein, das sind die Seven Devils nicht.
Teaser 1
4. Spielen reale Club-Member mit?
Bei den Teaser-Drehs haben uns auch Member aus verschiedenen realen MC’s schauspielerisch unterstützt. Sind sogar bei den Fahr-Szenen mit ihren eigenen Bikes gefahren. Die Harmonie untereinander war wirklich vorbildlich und sympatisch. Sie wussten das ganze klar voneinander zu trennen. Es ist eben Film und nicht die Realität.
5. Wer hat euch beraten, wo habt ihr recherchiert?
Recherchiert haben wir in allen wichtigen Szenen und dabei viel Feedback bekommen. Dazu gehören natürlich auch die Rockerszene, aber eben auch viele andere Menschen aus unterschieldichen Schichten, bei denen ich mir Feedbacks geholt habe. Ein wichtiges Vorbild für die Story sind auch die Biker der Vereinigung B.A.C.A.A e.V., mit denen wir ebenfalls zusammen arbeiten und die uns beratend zur Seite stehen. Eine bisher sehr lobenswerte und harmonische Zusammenarbeit.
Die bekante Metal-Band Axxis ist bereits mit im Boot!
6. Wie wollt ihr verhindern, dass Seven Devils nur die Klischees bedient. Ist das überhaupt babsichtigt?
Mir als Filmerzähler ist es wichtig die Biker auch als Famillienmenschen darzustellen. Menschen die genauso Probleme haben wie jeder. Sie vereinigen sich, weil sie ein gemeinsames Band teilt. Wollen Werte vermitteln, die in meinen Augen heutzutage so wichtig sind, eben nicht nur sich selbst der nächste zu sein, sondern auch für die Schwächeren und Hilfsbedürftigen da zu sein. Ein Wert der in meinen Augen heutzutage in einem egoistischen Zeitalter viel zu wenig kommuniziert wird.
Zum Beispiel auch eine Sache, die über Clubs nicht in der Außendarstellung erwähnt wird, das man füreinander sorgt und sich auch um die Familienangehörigen kümmert. Wie ich immer sage „Arschlöcher wird es immer geben, kommen wir aber dahin zurück menschliche Werte zu kommunizieren, bleiben sie auf jeden Fall in der Unterzahl.“
Teaser 2!
7. Wann ist mit dem Kinostart zu rechnen?
Ziel ist es im Jahre 2017 (Sommer) mit den Dreharbeiten zu beginnen. Das Jahr 2016 ist noch der Finanzierung und Vorbereitung gewidmet. Dafür sind wir auch immer noch auf der Suche nach Leuten, die unser Team charakterlich und qualitativ bereichern. Eine Bezahlung gibt es zunächst aber nicht.
8. Werden ihr von MC’s direkt unterstützt?
Nein, von Clubs werden wir nicht gesponsert. ( Ende Interview )
Die Dreharbeiten zu Seven Devils sollen im Sommer 2017 starten.
Meine Meinung!
Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich das Projekt noch nicht wirklich einschätzen. So sehr ich persönlich die Arbeit des B.A.C.A.A. e.V. schätze und auch unterstütze, um den realen Bezug zur tatsächlichen Rocker-Szene zu wahren, reicht deren Beratung ganz sicher nicht aus. Für das Thema Missbrauch sind die Kollegen sicherlich eine gute Wahl, da sie ganz nah am Thema Missbrauch dran sind.
Fakt ist, die Story spielt im Ruhrpott, fiktiv dargestellt durch die Stadt „Steeltown“. Nun, der Style der Männer dort ist ja bekanntlich recht markant. Das in dem Film die Biker sich auf die Suche nach einem Serientäter machen, ist sicherlich ein neuer Ansatz, der zumindestens moralisch anders betrachtet wird, bedient aber letztlich auch nur die Zutatenliste, die notwendig ist, um ein Movie so zu gestalten, das es beim Zuschauer ankommt. Ich bin gespant, ob René das Teil gestemmt bekomt, vor allem wie. Ein Abklatsch von SoA muss nicht sein. Warten wir die weitere Entwicklung ab.
Eine letzte Frage habe ich aber noch. Wer entscheidet eigentlich, wer charakterlich und qualitativ geeignet ist, dass Projekt zu bereichern und welche Kriterien werden dem zugrunde gelegt. Ok, Aufhänger für Part 2. Ich bleibe dran.
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