Rocker, Scharia & Verbalattacken!

Wer aufmerksam die Kommentare vieler Biker im Netz verfolgt, hat sicher längst festgestellt, dass immer häufiger darauf hingewiesen wird, der Staat solle sich mal besser dem Salafisten-Problem sowie den Auswirkungen der Scharia widmen, als auf die Rocker-Szene einzudreschen. Ok, werden wir einmal politisch!

Was ist die Scharia überhaupt?

Der Begriff Scharia bezeichnet das islamische Recht; es enthält die Gesamtheit der Gesetze, die in einer islamischen Gesellschaft zu beachten und erfüllen sind. Die Scharia basiert auf dem Koran und auf der sich ab der Mitte des 7. Jahrhunderts herausbildenden Überlieferung vom normsetzenden Reden und Handeln Mohammeds. Dabei ist die Scharia keine fixierte Gesetzessammlung wie etwa deutsche Gesetzestexte, sondern eine Methode und Methodologie der Rechtsschöpfung. Das islamische Gesetz regelt sowohl die kultischen und rituellen Vorschriften, gottesdienstliche Handlungen des Menschen, als auch seine Beziehungen zu seinen Mitmenschen.

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Diese auszugsweise Beschreibung aus Wikipedia soll an diesem Punkt genügen. Ich habe von dem Islam keinerlei Ahnung, kann die Motive von Konvertiten und Salafisten nicht einmal im Ansatz nachvollziehen, trotzdem beschäftigt mich dieses Thema ob der aktuellen Situation in Syrien, dem Irak und anderer Krisengebiete. Täglich nehme ich die Nachrichten wahr und bin erschüttert über das, was in Sachen Islamischer Staat abgeht. Für mich ist das Völkermord. In jedem Fall konnte ich feststellen, dass die Vorschriften des Korans auf den verschiedenen ethnischen Ebenen völlig unterschiedlich ausgelegt werden.

Das Problem scheint zu sein, dass die Scharia göttliches Recht darstellt, offenbart in Koran und Sunna. Sie ist nicht vergleichbar mit Gesetzen wie dem BGB oder dem STGB, wo die Tatbestände klar geregelt sind. Wer jedoch immer gedacht hat, dass der Islam in allen Kontinenten gleich gelebt und gelehrt wird, muss nun mit nahezu brachialer Dynamik erkennen, dass dem keineswegs so ist. Der Islamische Staat stellt eine erhebliche Bedrohung für den gesamten nahen Osten dar. Wir nennen deren Mitglieder Terroristen, sie sehen sich jedoch als die einzigen wahren Botschafter der Scharia. Das Selbstverständnis westlich geprägter Kulturen demokratischer Ausprägung, kann schon alleine aus diesem Grund nicht auf die Situation im nahen Osten übertragen werden.

Die rocker des Median Empire besuchten seinerzeit ein syrisches Flüchtlingslager!

Die Rocker des Median Empire besuchten seinerzeit ein syrisches Flüchtlingslager!

Daher bringen die Hinweise in den Biker-Portalen hinsichtlich dieser Bedrohung gar nichts, sie lenken lediglich kurzzeitig von der eigenen Szene-Problkematik ab. Um eines klar zu stellen; ich hege keinerlei Sympathien für die Hardcore-Islamisten. Ich verurteile ihr Handeln zutiefst, doch insbesondere unter dem Aspekt der Rocker mit Migrations-Hintergrund, erachte ich diese permanenten Hinweise als kontra-produktiv, da deren Motive zur Mitgliedschaft in einem MC völlig anders gelagert sind. Sicherlich ist es auch ein Ausdruck von Protest und mittleierweile ist vielen klar geworden, dass diese Männer völlig andere Vorstellungen von Respekt und Ehre haben, die sich eben meistens nicht an unseren westlichen Werten orientieren, sondern oftmals von dem Koran, der ethnischen Herkunft sowie dem sozialen Status bestimmt werden.. Und natürlich werden auch diese Member von den aktuellen Nachrichten und Meinungen beeinflusst. Warum sollten sie sich denn überhaupt etwas von den Deutschen sagen lassen? Das wir zuweilen nicht mehr Herr im eigenen Haus sind, beweisst mir die Regierung immer wieder, da diese beinahe kritklos an der Titte der USA saugt und Angela Merkel nur dehalb stark geredet wird, weil wir ein poltisches Schwergewicht in Europa sind und damit den USA nützen.

Es mag sogar sein, dass der Staat mit dem rigorosen Handeln gegen die Clubs dem Bürger eine Sicherheitslage vorgaukeln will, die defacto gar nicht mehr vorhanden ist. Das Opfer in diesem Fall eine Subkultur, die entbehrlich ist, weil sie alleine durch ihr Erscheinungsbild offen legt, dass man mit ihr nicht machen kann, was man will! Ausschließen kann ich das keinesfalls.

Die Hardliner sehen in dem Islam den einzigen wahren Glauben. Sie tollerieren keinerlei andere Religionen und Ansichten. Das widerstrebt vehement unserem Demokratie-Verständis. Die daraus resultierenden Atmosphären mögen sogar ein Grund dafür sein, warum Member mit Migrations-Hintergrund in den Clubs schwer zu handhaben sind, nicht geführt werden können, so einige Insider. Dazu gesellen sich sozio-kulturelle Aspekte und mangelndes Demokratie-Verständnis. Wir dürfen nicht vergessen, dass über den ehemals gern gesehen Gastarbeiter heute niemand mehr spricht. Die Angst vor dem Islam ist so groß, dass Differenzierungen überhaupt nicht mehr stattfinden und die Deutschen in Multi-Kulti eher ein Gefahr sehen. Da kann die Poltik Parolen raustun, so viel sie wollen.

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Der nahe Osten ist ein internationales Problem und kann nur von der westlichen Gemeinschaft im Dialog mit den religiösen Kräften gelöst werden, obwohl ich eine Bedriedung der Situation für nahezu ausgeschlossen halte, sondern eher davon ausgehe, dass wir in unserer Republik in den nächsten Jahren große Probleme mit radikalen Islamisten bekommen werden und der Konflikt im Nahen Osten sich zu einem Flächenbrand ausweitet.. So gesehen ist es richtig dazu aufzufordern, dass der Staat sich mit aller Macht gegen die religiöse Beeinflussung unserer Gesellschaft von Außen zur Wehr setzt. Ausläufer dieses Trends wie die Scharia-Polizei darf es nicht geben, auch wenn im Nachhinein völlig unglaubhaft darauf hingewiesen wurde, dass es sich um eine PR-Aktion handelte. Religiöse Freiheit? Ja, aber stets unter Beachtung unserer Werte und Normen.

Das Dilemma in der Rocker-Szene ist in vielen Punkten hausgemacht und kann nur intern geregelt werden. Das Problem der radikalen Moslems und fanatischer Dschihadisten ist ein weltweit kulturelles Problem. Um das zu verstehen, muss man sich der gesamten historischen Entwicklung des Islams sowie der politischen Aspekte erstmal bewusst werden. Wir können noch so oft in den Foren auf die Ausländer-Problematik hinweisen, deshalb wird der Staat keinesfalls auf weitere Maßnahmen gegen die Rocker-Szene verzichten.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.