Statistik: Nur Zahlen-Spiele? Keineswegs!

Ich werde in letzter Zeit häufiger gefragt, wie man die Anzahl der Likes auf Facebook erhöhen kann oder die Attraktivität der Firmen-Homepage verbessert. Ohne genaue Analyse und Auswertung des vorhandenen Content läuft da allerdings gar nichts. Das Internet macht es möglich, man muss es nur nutzen!

Besonders prickelnd sind die Aussagen darüber, dass man sich als gewerblicher Kunde ja die Kosten einer professionellen Homepage dank Facebook sparen kann.  Genau, der interessierte Kunde hat ja auch total Bock darauf, sich erst einmal durch den Schwall der Comments zu wühlen, bis er die Information bekommt, die er braucht! Keine 10 Sekunden und er ist genervt hoch 20!

Ich habe mich noch nie in meinem Leben so viel mit Statistiken und Zahlen beschäftigt, wie ich es seit dem 24.August letzten Jahres tue. Nun, dass ist mein Job und jeder Kunde kann von mir erwarten, dass ich unsere statistischen Werte jederzeit im Blick und im Griff habe. Wöchentlich werte ich diese mit dem IT-Muggel aus und wir machen uns Gedanken darüber, wie wir Aspekte wie Verweildauer, Seitenaufrufe und Ausstiegs-Rate noch weiter verbessern können. Denn derartige Werte geben immens hohen Aufschluss über die Attraktivität eines Magazines.

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Müsste ich diese selber erfassen und auswerten, wäre ich aufgeschmissen bzw. gänzlich überfordert. Gottlob gibt es jedoch Google Analytics und es ist in der Tat hoch interessant, was der Global Player alles erfasst.

Fangen wir mal einfach an: 

Das Verhältnis zwischen dem Anteil männlicher und weiblicher Leser ist recht ausgewogen und liegt aktuell bei 54,15 zu 45,85 Prozent. Das gefällt mir, zeigt es doch, dass ich auch die Biker-Ladys mit unseren Inhalten anspreche. Also, machen wir so weiter.

Die Altersgruppen verteilen sich wie folgt:

1. 27,5o% = 18 bis 24 Jahre

2. 33,50% = 25 bis 34 Jahre

3. 15,50% =  35 bis 44 Jahre

4. 12,50% =  45 bis 54 Jahre

5. 11,00% =  55 bis 64 Jahre

Cool, wir sind also konkret in der Kaufkraft-stärksten Gruppe sehr gut aufgestellt, wichtig um Liquiditäten besser einschätzen zu können.

Zahlen? Ätzend oder nützlich?

Zahlen? Ätzend oder nützlich?

Witzig sind die Werte im Bereich Mobilität. Die meisten steigen über das Desktop ein, gefolgt vom Handy und dem Tablet. Viele werden jetzt denken, was interessiert mich der Mist. Ok, sie werden jetzt vermutlich aussteigen, was nicht gut für die Bounce-rate ist. In diesem Fall muss ich damit leben.

Doch die Kunden sollten nicht abschalten, sondern einfach mal weiter lesen. Es sei denn, sie nehmen es in Kauf, auch in Zukunft Hunderte an Euros aus dem Fenster zu werfen!

Mal ganz ehrlich, habt ihr eure Berater jemals nach solchen Werten gefragt? Vermutlich nicht! Hey, dass ist doch für euer Marketing absolut wichtig. Ihr müsst ja keine IT-Ausbildung genießen, aber nur auf Vertrauen und eine sympathische Stimme Kapital zu investieren, ist doch Schwachsinn.

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Im Print-Bereich geht fast alles nur noch über den Preis, es sei denn man ist marktführend oder hat wie einige Verlage wenigstens ein regionales Monopol. Dann zahlt man eben für eine Anzeige in der Größe einer Visitenkarte je nach Auflage schon einmal 150 bis 600 Euro. Im besten Fall ist es ein gut eingeführtes Stadtmagazin und die werbliche Präsenz ist etwas länger, als nur den einen Tag wie bei der Tageszeitung. Trotzdem hat in Print absolute Berechtigung, weil nach wie vor recht viele Stammleser unterwegs sind. Für meine Events greife ich jedenfalls darauf zurück und selbst das Online-Magazin habe ich in Print beworben. Nur bin ich im Nachlauf in die Statistik gegangen und habe mir sehr genau den Verhaltensfluss der User angeschaut. War ok, aber nicht berauschend.

Man muss klar feststellen, dass sich durch das Internet das Verhalten der Kunden radikal geändert hat. Es kommt auch nicht darauf an, was ihr persönlich davon haltet, ihr müsst mit dem Trend gehen, um diesem nicht später hinterher zu laufen und der Zug eventuell längst abgefahren ist. Wenn ihr darauf keinen Bock habt, meckert nicht über zu wenig Resonanz.

Wenn ich jetzt auf Werte wie Affinitätskategorien, Keywords und Kostenanalyse eingehe, ist es vermutlich ganz vorbei und alle verlassen diesen Beitrag. Dann habe ich mir ein Eigentor geschossen.

Abschließend möchte ich nur noch einmal auf den Aspekt von Likes auf Facebook eingehen. Etliche brüsten sich mit hohen Likes-Werten. Es sei Ihnen gegönnt. Doch für mich als Szene-Magazin ist es eben weitaus wichtiger wie viele Leute tatsächlich die Beiträge lesen und als Returning-Visitor, also Stamm-Leser, regelmäßig im Magazin unterwegs sind. Sorry, aber 1000 Stamm-Leser sind weitaus aussagekräftiger, als 1000 Likes.

Wer mehr wissen möchte, ruft einfach an oder ich sende ihm je nach Bedarf einen Sreenshot zu.

Wir sind nicht Ebay oder Amazon, aber wir sind bikesmusicandmore und diese Nummer fällt jetzt sicherlich auch in den Bereich Eigenwerbung. Na und! Wenn nämlich jetzt 10 interessierte Leser aus dem Business mehr erfahren wollen, braucht ihr euch nur zu melden und ich lade euch in unser Office ein, wo wir in gemütlicher Runde uns mal der Thematik annehmen und Tacheles reden. Für umme!

Dann klappt es vielleicht auch wieder mit der Nachbarin.

 

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.