Nach meinem Date bei Victory, checkte ich beim Tattoo-Studio Grober Unfug ein. Da ich mir mit diesem Magazin einen lang gehegten Wunsch erfüllte, sagte mir meine innere Stimme, es ist an der Zeit meine vermutlich letzte berufliche Bastion auf der Fleischtapete zu verewigen. Insofern hat dieses Tattoo-Motiv eine ganz besondere Bedeutung für mich. Und da ich zu 100% zu dem stehe, was ich mache, kam nur ein gut sichtbarer Platz dafür in Frage: Der Hals! Es ergab sich allerdings ein Problem. Mein Magazin-Logo hat zwar eine hohe Wiederekennung, doch künstlerisch betrachtet ist es wahrlich nicht prickelnd.
Also fragte ich Oli, Cheffe von Grober Unfug, um Rat. Und er überraschte mich mit dem Vorschlag, seine Kollegin Nadja könne sich ja um dieses Motiv kümmern. Hm, an sich lasse ich niemanden außer Oli an meine Haut. Da er jedoch Nadja ausgebildet hat, willigte ich schlussendlich ein. Die Chemie stimmte ohnehin vom Start weg zwischen uns. Das Mädel hat auch gut was in der Birne. Ok, um 11.00 Uhr war ich dran.
Nadja hatte die Folterbank bereits vorbereitet. So so, im Liegen willste mich haben. Kein Problem. Raus aus den Klamotten, und weil Nadja so freundlich darum bat, durfte sie mir auch dabei zusenhen. Lasziv quälten sich die 130 KG aus der Schale. Es ging los!
Nachdem die Lines fertig waren, so einige Stellen ließen mich tatsächlich etwas tiefer durchatmen, wurde erst mal eine gequarzt. Danach kamen die Schattierungen dran. Nadja ging echt vorsichtig an die Sache heran, beinahe zärtlich. Lasst euch aber keine Schwachheiten einfallen, das einzige was hier geknistert hat, war meine Haut. Während dessen fragte ich Nadja mal ein wenig aus. An sich wollte sie auf Lehramt studieren. Englisch, Kunst oder Deutsch, was weiß ich. Ihr Klassenlehrer war jedoch so ein totaler Paradiesvogel, Tattoos bis der Arzt kommt, und dieser erkannte ihr Zeichen-Talent. Er stubste sie schon ein wenig in die künstlerische Richtung.
Das Thema Tattoo war da jedoch noch keineswegs im Kopf. Irgendwann entdeckte sie dann eine Zeitungs-Anzeige von Grober Unfug. Oli suchte Verstärkung für den zeichnerischen Bereich. Sie bewarb sich, wurde genommen. Und dann kamen drei harte Jahre. Solange dauert nämlich die Ausbildung bei Oli. Er ist da total anspruchsvoll. Muß er auch sein, wenn man in den aktuell wichtigsten Tattoo-Verbänden Mitglied ist.
Tja, nun ist Nadja vollwertiger Tattoo-Artist, macht ihre eigenen Termine. Sie genießt Oli’s vollstes Vertrauen. Mein Motiv ist zwar nicht groß, und sicherlich gibt es weitaus schwierigere Aufgaben, aber trotzdem hatte ich schon etwas Magengrummeln, ob sie es so hinbekommmt, wie ich es haben wollte. Hinter jedem Tattoo stecken tiefe Emotionen!
Fazit: Für mich ist Nadja fortan eine absolute Alternative zu Oli. Alleine schon deshalb, weil ich keinen Bock darauf habe mit Oli zu flirten. Das hat bei Nadja zwar nicht unbedingt funktioniert, doch alleine der Versuch macht mit ihr schon mehr Fun, als mit dem Kahlschädel. Also Mädel, darfst gerne wieder ran. Wir lassen diese Nummer mal unter Eigen-PR laufen. Ist ja nicht verkehrt, wenn man immer mal wieder für Gesprächsstoff sorgt. Und wer mehr über Grober Unfug wissen will, checkt eben hier ein: www.grober-unfug-tattoo.de/