Tim K.: Das Spenden-Desaster!

Er kann machen was er will, aber mit seinen Spendenabsichten fährt er grundsätzlich gegen die Wand. Neben dem Kinder- und Jugendhospiz Bethel in Bielefeld hat nun u.a. auch das Kinderhospiz Löwenherz in Syke nahe Bremen eine potentielle Spende durch Tim K. abgelehnt. Klar kann man die Meinung vertreten, dass die Orgaisationen es anscheinend nicht nötig haben finanziell unterstützt zu werden, doch mittlerweile muss man sich zwangsläufig die Frage stellen, wie nachhaltig die Spendenabsichten von Tim K. überhaupt sind. Welche Motive hat er?

Versuche Gutes, und rede darüber!

Im Gegensatz zu früher braucht Benefiz heutzutage tatsächlich weitaus mehr strategische Öffentlichkeitsarbeit, sofern ein nachhaltiger und langfristiger Ansatz verfolgt wird, denn die Spendenbereitschaft hat sowohl bei Unternehmen wie auch Privatpersonen definitiv abgenomen. Das hat vielerlei Gründe. Einernseits diente Charity in der Vergangenheit oftmals als reiner Kapitalbringer zur Aufrechterhaltung eines mondänen Lebensstils, die Spender wurden also beschissen, anderseits wollen immer mehr Spender sehr konkret wissen, wofür die Spende verwandt wird. Wo landet das Geld?

Und bei Aktionen in der Biker-Szene kommt natürlich der Stigmatisierungs-Effekt und ein dadurch befürchteter Image-Schaden hinzu. Ich habe diesbezüglich schon reichlich Erfahrugen gesammelt und fühle mich genauso vor den Kopf gestoßen, wenn unsere Absichten bei der Obdachlosenhilfe in Frage gestellt werden, vor allem dann, wenn es substantiell keinerlei Gründe für eine Ablehnung gibt. Insofern ist die Aufregung vieler auch im Falle von Tim K. auf den ersten Blick durchaus nachvollziehbar.

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Bedenken!

Anderseits gibt es mir erheblich zu denken, warum er seine Strategie nicht ändert und die Energien und Synergien nutzt, um selber etwas aktiv an den Start zu bringen bzw. in Kenntnis der Problematik bereits im Vorfeld die Dinge so anbahnt, dass nicht jedes Mal irgendeine PR-Nummer mitschwimmt und die ganze Aktion in ein negatives Licht rückt. Wenn das Credo „Tue Gutes und rede darüber“ gilt, sollte wengistens der Zweck der Spende im Fokus stehen, nicht die eigene Person.

Beim Tim K. finden wir jedoch immer wieder Verweise auf seine Bücher, mit denen er sich als Autor anscheinend außerhalb der Club-Szene mithilfe dem Fratzenbuch eine fette Fan-Base aufgebaut hat. Alles potentielle Buchkäufer. In einem Artikel der Neuen Westfälischen wird auf die Aussage von Tim K. verwiesen, dass er auch weiterhin die Gewinne aus seinem Buchverkauf an ein Kinderhospiz spenden möchte. Wie, alles? Wohl kaum. Aber alleine dieser Umstand der Anbindung an Buchverkäufe führt zu einem Zweckverhältnis zwischen den persönlichen Motiven eines Autors, seinem Verlag und dem Thema Spenden.

Transparenz & Substanz?

Generell ein gefährliches Pflaster. Hier muss also unbedingt Transparenz hergestellt werden! Diese fehlt bis dato aber gänzlich! Sollte Tim K. nun meinen, dass geht niemanden etwas an, so gilt dieses natürlich nur für Spenden, die er reinweg aus seiner eigenen Tasche leistet. In allen anderen Fällen haben Spender sehr wohl ein Recht auf Information.

Weiterhin fehlt mir die Substanz. Potentielle Organisationen werden zwar benannt, aber inhaltlich äußert sich der Mann zu deren Arbeit kaum. Das ist für einen Autor viel zu dünn. Eine derartige Bekanntheit sollte man dazu nutzen, die eigene Base auf die Arbeit der Vereine aufmerksam zu machen, was durchaus wieder zu direkten Spenden führen kann. Doch anscheinend sind Inhalte nicht notwenig, damit die Fans die Euros aus der Tasche holen. Alles viel zu dünn.

Auf seiner FB-Seite fordert Tim K. zur Verbreitung dieser Message auf.

Er wirkt auf den erstwen Blick wie ein moderner Robin Hood. Das kommt bei vielen an. Nur nicht in der MC-Szene.

Hinzu gesellen sich die permanenten Anprangerungen an das Gutmenschentum durch Tim K., mit dem man aktuell zwar mächtig Punkte bei den Fans einsammeln kann, welches aber in einem derben Widerspruch zu seiner PR-Arbeit steht. Spendet doch einfach die Kohle. Der Löwenherz e.V. bietet zum Beispiel die Möglichkeit einer Online- oder Paypalspende an. Damit hätte man problemlos das Geld anweisen können. Ich bin mir sicher, niemand hätte auf einen Kontoauszug reagiert, in dem der Name Tim K. auftaucht. Und selbst wenn, sehe das völlig anders aus, weil die Spende de facto erfolgte. Stattdessen immer dieses Trommeln in den Medien, weil niemand mit ihm kuscheln möchte!

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Was sagt der Löwenherz e.V.!

Selbstverständlich habe ich den Löwenherz e.V. angeschrieben und um ein Statement gebeten. Dieser hat kurzfristig reagiert und die Ablehnung der Spende wie folgt dargestellt:

„Sehr geehrter Herr Petersen,

Danke für Ihre Mail und Ihr Interesse. Zu Ihren Fragen kann ich Folgendes sagen:

Wir stehen Spenden aus Bikerkreisen grundsätzlich positiv gegenüber. Seit vielen Jahren bekommen wir regelmäßig Spenden von Motorradclubs und an unserem Tag der offenen Tür gibt es immer eine Motorradsternfahrt zum Kinder- und Jugendhospiz sowie einige Triker, die Fahrten für die erkrankten Kinder und ihre Familien anbieten.

Aber, wir schauen immer wieder genau hin, wie der öffentliche Auftritt des jeweiligen Clubs ist, ob es eine erkennbare Gewaltbereitschaft oder Anzeichen für Konflikte mit dem Gesetz gibt. Wir möchten nicht zum Spielball von „Greenwashing“-Interessen werden. Wir haben ethische Grundsätze, unter denen wir auch Spendenangebote betrachten. Im Laufe der Jahre haben wir deshalb ab und zu auch Spenden abgelehnt (nicht nur aus Bikerkreisen), selbst wenn diese grundsätzlich gut gemeint waren. Besonders aufmerksam schauen wir hin, wenn die Spende, wie in diesem Fall auch, unter anderem durch den Verkauf eigener Produkte generiert wird (z.B. prozentualer Anteil am Verkauf von Büchern), da es dann immer auch um Eigenwerbung geht. Kontakt hatten wir nicht direkt mit Herrn K. sondern mit einer Mitarbeiterin seines Verlages.

Wir können und wollen die Motive und den Hintergrund von Tim K. nicht beurteilen. Was uns jedoch in jedem Fall missfällt, ist die Ausdrucksweise auf seiner Facebookseite, wie er dort diejenigen charakterisiert, die seine Spende abgelehnt haben, als “ das erbärmlichste und niederträchtigste Gesindel, das ich mir überhaupt nur vorstellen kann“ oder als “ heuchlerische und widerwärtige Personen (…) Ich verachte diese Spezies mittlerweile genauso, wie ich beispielsweise einen Vergewaltiger verachte, denn für mich sind sie letztendlich nur ehrlose und niederträchtige Menschen, die Gutes heucheln und nur Negatives bewirken. Pseudomoralisten und Mittäter.“ Solche Schimpftiraden und die dadurch ausgelösten Diskussionen in der Öffentlichkeit bewirken eine extreme Polarisierung, an der wir uns nicht beteiligen möchten. Diese Sprache und der Umgang miteinander passt nicht zu unserem Leitbild.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen vermitteln, was uns zu der Ablehnung der Spende von Tim K. bewogen hat.“

Herzliche Grüße aus Syke

Fanny Lanfermann
(Ende Mail-Antwort Löwenherz e.V.)

Fazit!

Tim K. muss seine Strategie ändern oder damit leben, dass sein Name in der MC-Szene verbrannt bleibt. Dort gilt er ohnehin als Poser und PR-Geil. Persönlich kann ihm das latte sein, aber wenn er so weiter macht, wird nicht ein Cent dort ankommen, wofür die Spender ihre Brieftasche aufgemacht haben. Ich hätte damit ein Problem. Fakt ist, dass ihm etliche Rocker nicht mal im Ansatz abnehmen, dass er ein nachhaltiges Interesse daran hat Bedürftigen zu helfen. Stattdessen geht man davon aus, dass die PR-Geschichten letztlich nur dem Zweck dienen ihn selber bekannter zu machen. Die Nummer „Ich würde ja gerne, darf aber nicht!“ zieht nicht mehr. Wer sich Charitiy auf die Fahne schreibt, übernimmt auch Verantwortung! Dazu gehört m. E. auch der persönliche Kontakt zu den Organisationen und keinesfalls der durch Mitarbeiter von Verlagen!

Übrigens, der Löwenherz e.V. hat in der Vergangenheit tatsächlich oftmals mit Bikern zusammen gearbeitet. Hierzu ein Videobeleg sowie der Film über die wichtige und schwierige Arbeit des Vereins.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.