Vereingesetz: Geht der Presse das Futter aus?

Aus alt mach neu. Ist doch latte, ob es stimmt!

Wenn es so läuft, wie es einige Politiker angekündigt haben, dürfte das nicht passieren. Immerhin haben diese bereits in der ersten Lesung im Bundestag zur Vorbereitung der Gesetzesverschärfung eingestanden, dass der neue §9(3) VereinG kein Mehr an Sicherheit bringt, aber wenigstens dadurch die Insignien aus der Öffentlichkeit verschwunden sind und damit das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger gestärkt wurde.

Quer gedacht!

Es werden, so die Fraktion CDU/CSU in der ersten Lesung, weiterhin Straftaten verübt werden. Nun, von daher dürfte es der Journalie kaum schwer fallen, permantent weitere neue Storys in den Druck zu bringen. Doch irgendwie scheint das nicht so zu funktionieren. Denn plötzlich berichten sie über Mc’s, die gar nicht von dem Gesetz betroffen sind, zum Beispiel den Freeway Riders MC Hagen, oder holen alte Kamellen aus dem Jahr 2015 aus dem Schrank, wie einen Artikel aus dem Berliner Kurier, der seinerzeit von mir ob seiner unglaublich schlecht recherchierten Message die „Presse-Zitrone des Monats erhielt“. (beide Berichte sind unten als Link eingepflegt)

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Dummheit oder Absicht?

Aus Sicht der Presse macht ein deratiges Agieren durchaus Sinn. Sie müssen ja irgendwie den Ball am laufen halten und da die derzeit betroffenen Clubs bereits durch das Vereinsgesetz erfasst wurden, braucht man neue Protagonisten, an denen man sich in derselben Manier abarbeiten kann. Also kramt man im Archiv und schmeisst Namen in das mediale Feuer, die bis dato in dem Kontext keinerlei Rolle gespielt haben. Da erscheinen dann eben erneut Artikel, in denen zum Beispiel der Rolling Wheels MC Nomads als Untergruppe der hinlänglich bekannten 1%er-Clubs dargestellt wird.

Wir fassen uns in derartigen Fällen nur an den Kopf und stellen zu recht fest, dass die Journalisten keinerlei Ahnung haben. Doch der Journalist hat gar nicht den Anspruch den Rockern eine gute Recherche zu belegen, er braucht in welcher Form auch immer Lückenfüller, damit das Thema nicht versiegt. Prombt erinnert er sich an das Kuttenverbot aus 2015 und positioniert den damaligen Bericht online. Was soll er auch sonst machen, neue Substanz gibt es derzeit nicht.

Wenn ihr diese Grafik seht, geht es um staatliche Inhalte, Presse-News, oder Szene-Inhalte und deren Auswirkungen!

Wenn ihr diese Grafik seht, geht es um staatliche Inhalte, News der Presse oder Szene-Inhalte und deren Auswirkungen!

Nun könnte man ja annehmen, dass die Poitik alles richtig gemacht hat. Könnte man! Doch dem widerspricht alleine die Tatsache, dass die Rocker-Inhalte weiter in den Gazetten platziert werden, obwohl es an der MC-Front aktuell sehr ruhig ist. Damit steht das Handeln der Presse im Widerspruch zu dem angestrebten Ziel der Politik. Die Presse ist plötzlich nicht mehr der Steigbügelhalter der Politk. Und damit kann das subjektive Sichehreitsgefühl der Bürger nun keineswegs gestärkt werden. Wirtschaftliche Interessen obsiegen.

Imgrunde sitzen sie in ihren Redaktionen und warten nur darauf, dass sie endlich wieder neues Futter erhalten, um wieder mit den üblichen Schlagzeilen aus allen Rohren zu feuern. Denkt man nicht, dass diese Leute dumm sind, sie sind eher skrupellos und scheren sich einen Dreck darum, ob der ein oder andere Rocker dadurch in die Bredroulle gebracht wird. Denkt immer daran, Rocker sind nicht die Kernzielgruppe der Verlage, obwohl viele deren Strategie sogar noch unterstützen, weil sie in ihrer eigenen Geilheit nach aggressiven Headlines in die Abo-Falle tappen.

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Die Zukunft!

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob ich mit meiner These recht habe oder nicht. Je länger es zu keinen nenneswerten Vorfällen kommt, desto mehr wird sich die Presse selber entlarven. Ein nicht zu verachtender Umstand, der sogar in der juristischen Vorbereitung der Klage vor dem Bundesverfassungsgericht druchaus eine Rolle spielen kann, denn auch Richter lesen Zeitungen und selbst wenn sie parteillos agieren müssen, es kann mir keiner erzählen, dass sie in ihrer Wahrnehmung völlig frei von derartigen Einflüssen sind.

Im Klartext bedeutet das, je weniger in Zukunft passiert, desto eher entpuppt sich das neue Vereinsgesetz sowohl für die Politik als auch die Presse als Rohrkrepierer. An dieser Stelle können aber nur die broffenen Clubs dafür Sorge tragen, dass durch unreflektiertes Handeln Einzelner der Staat nicht im Nachhinein die Argumente bekommt, mit denen er inhaltlich das Gesetz dann substantiell begründen kann.

Links: www.facebook.com/lars.petersen.391/posts/1323228891048807

www.wp.de/staedte/hagen/freeway-riders-aus-hagen-duerfen-weiter-ihr-symbol-zeigen-id209968209.html

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.