Blind Bankers

Wenn ein Trio dem geneigten Hörer seine Geräuscherzeugung mit dem Slogan „Scheiss Mucke, noch beschissner jemacht“ andingt, drängen sich Assoziationen zu den gnadenlos überbewerteten „Boss Hoss“ geradezu auf. Zwar lassen sich dezente inhaltliche Parallelen nicht ganz von der Hand weisen, doch im Gegensatz zu den Pop-Cowboys wissen die blinden Bänker aus Berlin, wie man derbe abrockt und live ein amtliches Fass aufmacht.

Zwar erklingen auch hier altgediente Fetenklassiker wie „Highway to Hell“, „Eat the Rich“, „Born to be alive“ (!) oder “It’s a long way to Tipperary” (!!!) in ‘nem ganz neuen, irgendwie countryesken Gewand; doch bei den “Blind Bankers” klingt dieses eher so, als hätten Motörhead, Sodom und die Ramones beschlossen, mal gemeinsam ein Countryalbum aufzunehmen.

Die blind Bankers holen jedes Publikum ab,

Die Blind Bankers holen jedes Publikum ab,

Oft genug werden Banjos und Akustikgitarren auch aus der Hand gelegt, um elektrisch verstärkt eine amtliche Hardrock-Keule zu schwingen. Da steppt live der Bär im Kettenhemd, zumal sich die drei Mucker, die zuvor bereits in weiteren Kultformationen („The Nix“) angenehm einschlägig auffällig wurden, alles andere als berührungsscheu geben. Dass es sich bei den drei Berlinern ganz nebenbei noch um fantastische Musiker handelt, lassen die drei in kosmopolitischer Bescheidenheit gerne mal unter den Tisch fallen.

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