Der Fall des Tim K.!

In einem außerdordentlich umfangreichen Statement hat der Brothers MC Word Wide den Ausschluss seines medialen Vorzeige-Buddys Tim K. bekannt gegeben und sich damit nicht nur aufgrund der Art und Weise selber diskreditiert, sondern erneut unter Beweis gestellt, dass es den führenden Mitgliedern an substantiellen Kenntnissen über die ungeschriebenen Szene-Rules fehlt. In dieser Art würde sich kein Club positionieren. Hier vorab das Statement, wobei ich natürlich nicht weiß, ob die darin erhobenen Vorwürfe der Wahrheit entsprechen:

Update 26.10.2019: Entfernen der Stellungnahme!

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Tacheles!

Das Tim K. vornehmlich persönliche Interessen verfolgt und den Rockerstatus als Geschäftsmodell für sich entdeckt hatte, war mir bereits nach kürzester Zeit klar. Jegliche Versuche, mit ihm in Kontakt zu treten, um ein kritisches Interview zu führen, liefen ins Leere. Stattdessen setzte er seinen Fokus auf medial wirksame Auftritte und Videos, vornehmlich in den Social Networks, und diesbezüglich muss man ihm leider attestieren, dass er das mit einer durchaus geschickten Strategie tat.

Die Menschen, die er damit erreichte und anfixte, waren in der Regel keine erfahrenen MC-Member oder Szenegänger, die seit langem ein reales Szene-Leben führen, nein, es waren i.d. R. Leute, die sich über das Netz einen Stallgeruch verpassen wollten, den sie im Real Life niemals erhalten hätten, jedenfalls nicht, ohne sich nachhaltig behaupten zu müssen. Die im Netz dargestellten Fotos zu MC-Partys und vermeintlichen Hilfs-Aktionen waren handverlesen, in der MC-Szene fand das Colour des Brothers MC an sich nicht statt. Man war auf sich selbst fokussiert, und das aus gutem Grund.

Für Tim K. lief das alles sehr erfolgreich. Seine PR fand großen Anklang, da sich die Menschen nach Zusammenhalt und klarer Kante sehnen, er dieses erkannte, und dem Affen einfach nur regelmäßig den Zucker zu fressen gab, den er braucht, um sich in seinem Verdruß ob der politischen Klasse und des Systems nicht mehr alleine zu fühlen. Daher bediente er permanent Mainstream-Themen, wohlwissend, dass er dafür in der echten Club-Szene eher Verachtung ernten würde. In dieser fand er ohnehin nicht statt. Warum auch, da war und ist für ihn nichts zu holen.

Der Brothers MC profitierte allerdings davon, undzwar nicht zu knapp. In Scharen lief man dem Colour hinterher, der Club wuchs. Mit der obigen Stellungnahme versucht man m. E. nun lediglich, irgendwie einen noch höhreren Schaden von dem MC abzuwenden. Alles, was ich da oben lese, lässt nur den Schluss zu, dass der Club nicht im Ansatz das Ziel verfolgt, eine echte Bruderschaft auf der Basis permanenter persönlicher Kontakte zu etablieren, sich in der Szene als traditioneller MC zu behaupten.

Es geht ausschließlich um das Image. Es funktionierte und der vermeintliche Erfolg machte einige wohl blind. Deshalb ließ man den Mann auch weiter gewähren, obwohl man wusste, dass dieser seine Brüder wohl beschissen hat. Begründung? Sie waren ja freiwillig so blöd, ihm zu folgen. Das nennt man dann auch noch „Seriös“! Nicht nur diese Leute waren so blöd, anscheinend hat die gesamte Führungsebene sehenden Auges dabei zugeschaut, wie Tim K. alles und jeden verarscht, nur um sich ein schönes Leben zu ermöglichen. Sie werden sich etwas dabei gedacht haben. Ich kenne jedenfalls keinen Club, in dem nur ein Mann alleine die gesamte Truppe so zum Narren halten kann und dann nicht im Bad Standing unmittelbar rausgeworfen wird.

Und obwohl der Brothers MC uns mit seiner Stellungnahme das Futter bietet, sodass wir genüsslich darüber schwadronieren können, dass wir es ja schon immer gewusst haben, besteht der eigentliche Faupax darin, dass er sich überhaupt in dieser Form erklärt. Seit jeher wurde die Szene über den Aussschluss eines Mitgliedes kurz und knapp informiert, es wurde der jeweilige Status ( Good- oder Bad Standing ) benannt und vorsorglich die Distanzierung von zukünftigen Aussagen des Ex-Mannes erklärt. Mehr war und ist auch nicht notwendig, weil ohnehin peu a peu die Umstände des Rauswurfes durchsickern. Für die Clubs reicht es völlig aus zu wissen, dass der Mann raus ist.

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Da man aber seine Basis fast ausschließlich über das Netz erreicht, ist diese Option für den MC nicht anwendbar. Also geht man in erster Instanz den Weg über das Fratzenbuch, damit so viele wie möglich bei der Stange bleiben, zumal ohnehin mit einer unmittelbaren Reaktion von Tim K. zu rechnen war und die Lager sich spalten würden, da viele ihre Sympathie an ihm festmachen. Nun, wer sich verteidigt, klagt sich an. Zudem bietet der MC mit einer solchen Erklärung der Rennleitung eine Steilvorlage, um einen Anfangsverdacht zu begründen. Wundert euch nicht, wenn die schon mobil machen.

Macht den Laden einfach dicht, lasst es bleiben, denn ihr könnt es nicht. Es spielt nämlich überhaupt keine Rolle mehr, welche der beiden Lager die Wahrheit für sich reklamieren darf, die Nummer ist voll im Arsch und das Colour nachhaltig der Lächerlichkeit preisgegeben. Ich fürchte jedoch, dass wir uns das weiter geben müssen, denn dort, wo der König stürzt, will garantiert ein anderer seinen Thron einnehmen oder der König macht an anderer Stelle einfach weiter und lockt dieselben Verblendeten an, die dann wieder fleißig in die Kasse einzahlen und seine Bücher kaufen.

Apropos Bücher. Bald ist doch Xmas. Nachtigall, ick hör dir trapsen!

Update 19.09.2019: Es bahnt sich wegen diesem Beitrag ein Rechtsverfahren an. Angeblich würde ich die Behauptungen in der Stellungnahme des Brothers MC vollumfänglich bestätigen. Dem widerspreche ich. Sie wurde als Beleginfo eingestellt!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.