Wer sich für das Motorcycle Jamboree nicht interessiert, der kann an sich die nächsten drei Tage das Magazin meiden. Ich splitte meine gesammelten Eindrücke nämlich auf. Zudem gibt es ein Spezial zu den Highland Games, die ich jedes Jahr mit Dennis aus Berlin am Samstag vor der Mainstage an den Start bringe. Sorry, aber ein einmaliger Bericht würde never ever den immensen Anstrengungen des Veranstalters, das ist Wild Events e.V. Berlin, gerecht und spiegelt nicht einmal ansatzweise meine Erlebnisse vor Ort wieder.
Der Donnerstag!
Klassiche Warm-Up-Nummer. Ankommen, die Brüder begrüßen, in der Pension einchecken, Kassendienst absolvieren, und am Abend die für uns traditionelle Einsteiger-Runde mit dem Chapter im Rasthaus Zum tiefen Brunnen mit einem leckeren Essen und gekühlten Drinks zelebrieren, bevor es dann gemeinsam mehr oder weniger leicht angetrunken auf das Event geht.
Dort ist es an sich dann latte, wer auf der Bühne steht und den Ton angibt. Jedenfalls habe ich dieses Mal von der Open Stage nichts mitbekommen, daher null Statement dazu. Die Party am Donnerstag ist für mich einer der jährlichen Höhepunkte, weil dort alles zusammen kommt und man so viele bekannte Leute und Freunde trifft, die man u. U. das gesamte Jahr nicht sieht und spricht. Massenansammlungen gibt es noch nicht, das Gros der Besucher rollt erst ab Freitags an.
Geplauder!
Auch in diesem Jahr war das große Campground ein Thema. Dort klappt ja nie alles reibungslos. Wie denn auch? Es würde nämlich voraussetzen, dass alle an einem Strang ziehen und die Vorgaben einhalten. Pasiert das nicht, gerät der Veranstalter unter Druck und es muss u. U. schnell reagiert werden. Da kann es dann durchaus vorkommen, dass der MC nicht am selbigen Standort wie sonst abgesteckt oder gar seine eigene Absperrung entfernt wurde. Na und, solange jeder einen Platz findet, ist doch alles in Butter. Gemoser gibt es aber im Fratzenbuch trotzdem für umme. Warum vor dem Event? Danach kommt das immer noch an. Wichtigtuerei!
Logistik!
Das Areal vor der Mainstreet wurde neu platziert. Die Kasse 2 befand sich nun in der Flucht zum weiter nach hinten verlagerten BTBW-Camp und ging nach links weg. Das hatte den positiven Effekt, dass potentiell Übermotivierte deutlich langsamer fahren mussten. Vor der Kasse 2 war erstmalig ein Leistungsprüfstand aufgebaut, der insbesondere am Samstag durchweg gut frequentiert wurde. Die Händlermeile selber war dieses Jahr m. E. stärker besetzt. Ich habe keinen Lücken wie in 2016 entdeckt. Das Wetter spielte erneut gut mit. Kein Regen, Sonne satt.
Behörde!
Natürlich war diese vor Ort und hat Kontrollen durchgeführt. Mir kam es jedoch so vor, als wenn man dieses Jahr deutlich passiver am Werk war. Trotzdem, mir hängt es stets zum Hals heraus, wenn derartige Events dazu genuzt werden, um fett Kohle in die Gemeindekassen zu spülen. Das ist Wegelagerei!
Impressionen vom Donnerstag! ( Vergrößern mit Klicken )
Der Freitag!
Musikalische Überraschung im positiven Sinne defintiv Rocksin. Wow, die haben fett Laune bereitet und jede Menge Fans hinzu gewonnen. Im großen Partyzelt herrschte durch die Bank tolle Stimmung. Tja, und dann zückt man auch gerne die Cam und macht ein kleines Filmchen. Auch Teaser, mit Monte von den Free Eagles aus Minden, haben mich überzeugt. Ihr Cover war durchweg gut arrangiert, schöne und breite Setlist, ihre Stage-Time war allerdings eher suboptimal. Trotzdem lockten sie nicht nur die eigene Base an die große Mainstage. Überzeugend.
Der Kracher waren am Freitag Völkerball. Ich bin alles andere als ein Rammstein-Fan, aber die haben mich voll und ganz überzeugt. Geile Show, authentisch und mit heftigen Pyro-Effekten, tolles Zusammenspiel. Das war auf den Punkt. Das Original habe ich keinesfalls vermisst. Nun, im September besuche ich Feuerengel im Rasthaus Zum Tiefen Brunnen. Da kann ich mir dann abschließend ein Urteil bilden, welche der beiden Ramstein-Tribute-Bands für mich die bessere Wahl ist. Hier und jetzt waren Völkerball jedenfalls jeden Cent ihrer Gage wert.
Das sahen wohl auch die meisten der Besucher so. Denn als um ca. 20.30 Uhr der Vorplatz noch ungewöhnlich leer war, füllte sich dieser vor dem Gig von Völkerball beträchtlich und die Meute machte eine geile Stimmung. Ob die Besucherzahl am Freitag höher oder niedriger als sonst war, kann ich nicht beurteilen. Auf dem Campground herrschte jedenfalls mächtig reges Treiben. Ich vermute, es wird sich die Waage gehalten haben. Genaue Zahlen kenne ich jedoch nicht. Also fragt erst gar nicht danach. Der Veranstalter war jedenfalls recht entspannt.
Impressionen vom Freitag!
Fazit!
Ich habe bereits am Freitag ohne Ende Fotos geschossen. Auch bin ich über das gesamte Campground gelatscht, um mir die Verhältnisse dort selber anzuschauen Ja, da gab es noch große Lücken und ich kann den Verdruss einiger verstehen, die verzweifelt Ausschau nach einem freien Plätzchen hielten und völlig bedeppert auf großflächig abgesteckte, aber an sich verwaiste Grounds gucken müssen. Etwas weniger Autos und Womos würden das Problem schon einmal klar verringern.
Nun, der Veranstalter kann da gar nichts machen, außer, er lässt überhaupt nicht mehr abstecken, was garantiert den nächtsen Ärger mit sich bringt. Dann mosern wieder die Clubs, die jedes Jahr das selbige Plätzchen für sich in Anspruch nehmen. Mal sehen, wie es in 2018 läuft. Kritik am Veranstalter muss geübt werden, aber ggf. sollte man bis nach dem Jamboree warten. Ich hatte einige Kontakte und siehe da, bei genauer Betrachtung stellte es sich dann doch etwas anders dar, als zunächst im Fratzenbuch geschildert. Ihr geht mit ungeprüften Statements auf das Event los. Was soll der Scheiß?
Musikalisch hat mir das Line Up am Freitag gut gefallen. Besser als am Samstag. Und warum das so ist, lest ihr übermorgen in Teil 2. Morgen zunächst mein Spezial zu den Highland Games. Und schön dran bleiben. Meinungen und Kommentare in sachlicher Form sind explizit erwünscht.