Vereinsrecht: Über Thorsten Hoffmann, CDU!

Nachdem ich in der letzten Woche den Politker Oswin Faith von der SPD in Verbindung mit der Debatte um die Verschärfung des Vereinsrechtes etwas näher vorstellte, schauen wir uns heute doch mal Thorsten Hoffmann von der Fraktion der CDU/CSU etwas näher an. Er glänzte in der zweiten und dritten Lesung im Deutschen Bundestag mit dem Hinweis auf ein persönliches Gespräch mit dem Schauspieler Ron Pearlman und erklärte den versammelten Deligierten, das die Hollywood-Serie Sons of Anarchy ( SoA ) sehr gutes Anschauungsmaterial für die Gefährlichkeit von 1%ern biete. Dazu später mehr!

Zur Person!

Seit 1999 ist Thorsten Hoffmann Mitglied der CDU. Der Polizist aus Dortmund war u. a. für die Landeskriminalämter in Thüringen und Bayern tätig, bevor er 1995 wieder in das Polizeipräsidium Dortmund zurück kehrte und dort bis 2004 tätig war.Danach wurde er Koordinator für die Beziehungen zwischen der Stadtverwaltung und der Polizei. Laut seiner Vita hat dieser Mann während seiner Laufbahn 2.000 Personen festgenommen.

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Seine Rede!

Der uninformierte Bürger würde nun vermutlich denken, dass dieser Mann als langjähriger Polizeibeamter weiß, wovon er spricht. Seine Rede in der zweiten und dritten Lesung hat ihn allerdings völlig demaskiert, denn mit dem Hinweis darauf, dass SOA für viele Delegierte im Deutschen Bundestag, die anscheinend manchmal keine Ahnung von der Materie haben,  ein repräsentatives Bild über die Gefährlichkeit von Rockern abgibt, ist so ziemlich der größte intergalaktische Schwachsinn, den ich jemals gehört habe.

Denn sein Talk mit dem Schauspieler auf einer Comic-Messe soll nun also der Maßstab für das sein, was der Bürger draußen über das Leben der echten 1%er wissen sollte. Schon bei jedem Tatort weiß der Bürger, dass die Inhalte völlig überzeichnet werden, damit überhaupt ein Spannungsbogen entsteht, der den Zuschauer am TV-Gerät hält. Bei SoA reden wir aber über Hollywood, wo mit Millionen-Etats Serien und Filme produziert werden, die nur einen einzigen Zweck erfüllen: Bestmögliche Unterhaltung bieten. Realitäten spielen dabei keine Rolle.

Screenshot Webside Thorsten Hoffmann: So langsam dürfte der Mann mal seine Homepage richtig stellen.

Weiterhin verwies er darauf, dass er es persönlich als Polizist 14 Jahre lang mit Rockern zu tun hatte. Ihnen hat er in die Augen geschaut, er weiß daher um ihre Gefährlichkeit. Sie seien zwar ganz normale Menschen, die einer Arbeit nachgehen, Steuern zahlen würden, Familie haben, in die Kirche gehen, aber eben halt auch all die Dinge tun, für die zum Beispiel SoA stehe. Schutzgelderpressung, Drogenhandel, Waffendeals, usw.. Überrascht sei er aber, dass es Hollywood auch noch schaffe, dass sich der Bürger mit den Protagonisten der Serie identifizieren kann.

Nun, vielleicht liegt es ja daran, dass der Bürger die Serie SoA wesentlich besser einzuschätzen vermag, als Hoffmann. Nämlich als reines Popcornkino, welches ihn einfach nur unterhalten soll. Und damit diese Unterhaltung dauerhaft funktioniert, werden eben permanent Leute gekillt und Deals gemacht. Und das soll nun jenes realitätsnahe Material sein, welches sich die Delegierten durchaus anschauen sollten, damit sie wissen, worüber gesprochen wird. Man(n), tut das weh.

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Sorry Leute, von einem Polizisten, der nach eigener Aussage tief in die Rocker-Szene eingedrungen ist, ein weiterer Brüller, darf man selbst bei wohlwollender Betrachtung weitaus mehr erwarten, als dieses absolut lächerliche Verbal-Gesülze, was er am 19. Januar abgeliefert hatte. Umso tröstlicher, dass er im Gegensatz zu Ulla Jelpke von den Linken, so derbe Stimmeneinbrüche hatte, dass die CDU ihn von der Landesliste strich und er sein Mandat im Bundestag verloren hat. Grins…..

Hier der Direkt-Link zu der Rede von Hoffmann: www.bundestag.de/mediathek?videoid=7061431#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk=&mod=mediathek

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.