Biker & Business: Offroader Thorsten Kortlang!

Ab und an sind Biker bei mir im Onlinemagazin als Leser aktiv, die ich schon äußerst lange kenne, wo ich aber nicht direkt auf den an sich naheliegendsten Gedanken komme. Genau so verhielt es sich bei meinem Ex-Kollegen Thorsten Kortlang. Ein Foto von seiner Teilnahme an einem Firschreihfafen-Rennen führte erst dazu, dass ich tiefer bei ihm einstieg und feststellte, dass er ein absoluter Motorradnarr ist.

Thorsten ist sicherlich nicht mit den bisher in der Rubrik Biker & Business vorgestellten Protagonisten vergleichbar, aber genau das macht die Nummer so reizbar. Wäre ja auch schlimm, wenn wir alle komplett gleich ticken. Nee, die Szene muss bunt und vielschichtig sein und bleiben. Steigen wir direkt in das Mail-Interview mit ihm ein.


Thorsten Kortlang ist ein absoluter Motorradfreak. Im positiven Sinne!

1. Hey Thorsten,seid wann bis Du in Sachen Motorrad unterwegs und was hat Dich seinerzeit angefixt?

Motorrad fahre ich seit meinem 19 Lebensjahr. Alles auf zwei Rädern hat mich schon immer fasziniert und das hat sich bis heute nicht geändert. Im Alter von ca. 10 Jahren durfte ich auf der RD350 meines Vetters mitfahren. Das Ding hat mich einfach fasziniert. Das war der Moment, wo mich das Virus MOPED erwischt hat. Ich machte dann die Leidenschaft zum Beruf und absolvierte die Ausbildung zum Zweiradmechaniker.

2. Wie ging das weiter?

Im Zeitfenster 1994 bis 2000 habe ich ausgesetzt, Familie und meine Kinder waren damals wichtiger.Es ging dann wieder los und ich kaufte erneut Motorräder und hatte wieder Zeit zum Schrauben und zum Fahren. Ich baute mir dann ein Motorrad für die Rennstrecke auf. Das Fahren auf der Rennstrecke gefiel mir immer mehr und ich wollte unbedingt mehr davon.

Hier ballert Thorsten über den Schotter der Hellas Rallye!

Es ist wie eine Such! Wenn Du erst einmal damit angefangen hast, dann hast Du eigentlich schon verloren. Widerstand zwecklos. 2010 bis 2014 erfüllte ich mir dann einen Lebenstraum. Ich führ vier Jahre das Fischereihafenrennen in Bremehaven mit und auch in der Klassik Trophy. Ein tödlicher Unfall eine Freundes beim Fischereihafenrennen, brachte dann 2014 einen großen Dämpfer. Ich fuhr ab da keine Rennen mehr und fing dann 2018 damit an mich für den Offroadbereich zu interessieren.

3. Hast Du bereits an Rallyes teilgenommen?

Im letzten Jahr fuhr ich die Hellas Rally mit FIM Standards. Ein Europameisterschaftslauf, 7 Tagesetappen über insgesamt 2000 Kilometer. Eine tolle Veranstaltung inmitten hervorragender Fahrer, unter anderem Dakargrößen wie Kinigardner, Chris Brich und andere. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Wenn Du glaubst Motorradfahren zu können, wirst Du dort eines besseren belehrt. Von etwas über 200 Teilnehmern reichte es dann aber zumindest für den 118 Platz. Mein Ziel war es die Rally durchzufahren, zu überleben, aber nicht der letzte zu sein. Ziel erreicht.

Auch die Rennstrecke war sein Metier!

4. Was steht auf der Agenda, wenn der Shotdown beendet ist?

Für die Hellas Rallye hatte ich mich wieder angemeldet. Leider wurde der Termin nun in den Oktober verschoben. Das kollidiert mit der Hochzeit meines Sohnes, insofern geht die Familie wieder vor. 2020 steht im März die Hispania Rally auf der Agenda. Eine Rally inmitten der Sierra Nevada, ich habe Bilder und Videos gesehen, eine von der Geschwindigkeit rech schnelle Rally aber einer unbeschreiblichen Kulisse. Aktuell versuche ich noch eine Nennung für die Iberian Rally im November in Norden von Portugal durchzuboxen. 5 Tage und 1500 Kilometer.

5. Was machst Du beruflich?

Ich bin Mitte der 90er Jahre auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung in einer Berufssparte gelandet, in der ich es mir nie vorstellen konnte zu arbeiten. Das berufliche Umfeld war jedoch sehr positiv, ich habe mich sofort wohl gefühlt. Es war eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe. Ich arbeite seit 25 Jahren bei der Öffentlichen Versicherung Oldenburg und bin Geschäftsstellenleiter der Agentur in Edewecht.

Thorsten und sein Team sind für die Öffentliche Versicherung in seiner Edewechter Agentur tätig. Er sagt, es war die beste Entscheidung seines Lebens!

6. Warum hast Du dich für die Öffentliche Versicherung entschieden?

Die Öffentliche galt für mich schon immer als eine Art Institution. In Verbindung mit der alten Oldenburgischen Landesbrandkasse ein absolut seriöser Laden. Kundennähe und Kundenzufriedenheit werden nicht nur in die Außenwerbung integriert, sie werden auch gelebt. Die Öffentliche ist meine 2. Familie und ich bin froh, dort zu arbeiten.

7. Hast Du es in Deinem Bereich auch mit Bikern zu tun?

Durch meine Leidenschaft zähle ich eine hohe Bestandsgröße Motorradfahrer zu meinen Kunden. Von Opa Meyer mit seiner Mobilette bis zu Geschäftsleuten mit hochwertigen Schätzen aus Milwaukee.

Er hat es geschadfft und die Hellas Rallye erfolgreich gemeistert!

8. Zurück zum Motorradfahren. Was steht denn so in Deiner Garage?

Ich bin Mopedmessi. Ich bin stolz, wenn ich mich mal wieder von einem Stück trennen konnte. Meine Frau weiß aber, dass dann meist zwei nachrücken. Derzeit besitze ich ca. 15 Motorräder, und vieleicht 4 oder 5 50er Mopeds. Meist alte Schätzchen. Die Älteste ist eine MAW aus 1954 und eine Zündapp DB 200 aus den späten 50ern. Die Neuste eine CRF1000 Honda Africa Twin zum Touren und schnell mal über die Feldwege irgendwo hin.

Kurz vor dem Start beim Fischereihafen Rennen.

9. Was inspiriert Dich zu einem Bikeprojekt oder einer Tour?

Ich habe in meinem Job nur mit Papier und EDV zu tun. Egal ob Du viel oder wenig arbeitest, am Abend siehst Du es nicht. Ich brauche sichtbare Ergebnisse für meine Zufriedenheit. Wenn das Wetter schön ist zieht es mich raus. Ist Zeit da, dann rauf auf den Bock.(Ende Mailinterview) 

Thorsten hat mir in seiner Garage erst einmal erklärt, wie so ein Roadbook bei einer Rallye funktioniert. Leute, die müssen nicht nur die Karre vollends im Griff haben, die müssen auch permanent checken, ob sie alle Points richtig fahren. Und ein Navi ist auf den Rallyes nicht angesagt. Kein Wunder also, dass man nach so einem Tripp körperlich wie geistig völlig im Arsch ist. Aber Thorsten traue ich noch locker fünf Jahre zu. Der ist fit! Danke für das Interview!

Impressionen!

Kontakt: https://www.facebook.com/thorsten.kortlang

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.