Born to Drive: Impressionen satt!

Als ich morgens aufwachte, hatte ich an sich schon keinen Bock mehr. Es regnete, dunkle Wolken zierten den Horizont. Derzeit beackern uns ja u.a. die Auswirkungen von Hurricane Bertha. Gut, dass die Gewitter an sich immer nur von recht kurzer Dauer sind, jedenfalls hier im Norden.

Also tüdelte ich mir die Regenhose über und düste in Richtung Waterfront. Kaum angekommen, fragte ich mich, warum ich den ganzen Kram eigentlich übergestreift hatte, denn kaum war die Karre abgeparkt, da verdrängte die Sonne die Schlechtwetterfront und die Temeraturen stiegen beträchtlich.

Das ging am Vormittag schon richtig gut los!

Das ging am Vormittag schon richtig gut los!

Gut für das Event, denn die Besucher kamen in Scharen auf das Gelände hinter der Waterfront. Das maritime Ambiente ist ein idealer Rahmen für derlei Veranstaltungen. Um es gleich vorweg zu nehmen, dass Wetter bleib den ganzen Tag über beständig schön.

Meine Eindrücke!

Der riesige Parkplatz war voll mit US-Boliden aller Baujahre. Keine Ahnung, wieviele Dekaden der historischen Entwicklung der amerikanischen Auto-Kultur nun defintiv vor Ort präsentiert wurden, aber die Bandbreite war sehr hoch. Der US-Stammtisch Bremen nimmt diesbezüglich auch keinerlei Beschränkungen vor. Das ist beileibe nicht auf allen Treffen so, denn genauso wie in der Biker-Szene, gliedert sich auch die US-Car-Szene in verschiedene Teilbereiche und entsprechende Philosophien. Ein 2006er Chevy erntet da schon mal skeptiche Blicke. Das kenne ich aus der Pre-Evo-Szene, wo der Biker mit seiner Evo oder Twin Cam auf dem „Aussätzigen-Parkplatz“ parken muss, weil er eben kein Alteisen ist.

sowas ist natürlich ein Hingucker!

Sowas ist natürlich ein Hingucker!

Auf der Bühne rockten derweil die Tin Roof Cats. Sehr geile Kombo mit hoher Spielfreude. Wer für seine Biker-Party die Gäste zum Tanzen bringen möchte, ist mit dem Trio bestens bedient. Sie spielten mehrere Sets, hier und da entdeckte ich auch Elvoice, den Weser-Ems-Elvis, auf der Bühne. Zu seiner Performance kann ich nicht viel sagen, ich hatte mich mit Attila und Speedy Allner fest gequatscht.

Hier und da rollten auch einige Böcke an, doch unter dem Strich hatte ich mit mehr Resonanz aus unserer Szene gerechnet. Klar, der ein oder andere wird vermutlich mit seinem Boliden auf vier Rädern augeschlagen sein, doch außer dem Harley Clan North ist mir Patch-mäßig während meiner Zeit vor Ort nichts weiter aufgefallen.

Dieser V6er stand zum Verkauf. Zugehörigkeit geklärt!

Dieser V6er stand zum Verkauf. Zugehörigkeit geklärt!

Bekannte Leute waren aber ohne Ende dort. Kaum hatte ich mich verabscheidet und wollte in Richtung Karre marschieren, stand der nächste Macker hinter mir und die Sabbelei ging weiter. Insofern hat sich für mich das Treffen auf jeden Fall gelohnt, da ich einige richtig gute Talks hatte. Speedy Allner, er war u.a. Schrauber bei Kralles Motorradladen in Heeslingen, erwies sich als lockerer Typ. Wir sind überein gekommen, dass ich ihn demnächst einmal besuche, um mir seine aktuellen Projekte anzusehen. Da kommt also was nach!

Neben weiteren Inhalten für das Magazin, konnte ich auch für unser Bikertreffen Interesse wecken.

Zum Beispiel an einem Stand für Hot-Rod-Shirts, den ich bereits auf den Hamburger Motorradtagen wegen Bikes, Music & More angesprochen hatte. Nun, Püppi hatte mich wohl vergessen, am Ende tippte sie mir jedoch auf die Schulter, und sagte ihr Kommen zu. Treffer!

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Irgendwann musste ich dringend pinkeln. Trotz Rundum-Blick entdeckte ich keinen Toilettenwagen oder ein Dixie. Sicherlich waren welche da, aber gemessen an der Größe dieses Geländes, war das etwas sehr dünn. Ich sprach mehrere Besucher an, alle zuckten mit der Schulter. Attila verweis mich auf die Toiletten in der Waterfront, die allerdings mit einer Gebühr von 50 cent belegt wurden. Hier muss nachgebessert werden.

Food-mäßig war für Alles gesorgt. Die üblichen Verdächtigen halt. Ein einziger Bierwagen finde ich für die Besucher-Anzahl jedoch viel zu wenig. Wer im vorderen Bereich abgeparkt hatte, musste jedes mal eine ziemlich weite Strecke laufen, um ein frisch Gezaptes zu bekommen. Entweder ein Entgegenkommen gegenüber den Gastro-Anliegern der Waterfront oder sogar eine Vorgabe des Centers. Da die Bierwagen keine Umsummen an Miete kosten, würde ich jedoch in diesem Punkt ebenfalls nachbessern.

Hot Rods sind wie das Salz in der suppe.

Hot Rods sind wie das Salz in der Suppe.

Fazit!

Ein gutes Event mit viel Potential. Dieses scheint jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft zu sein. Wenn ich Born to Drive mal mit dem Big Bumper als Nicht-Insider der US-Car-Szene vergleiche, so gefällt mir die Nummer in Oldenburg deutlich besser. Dort gab es einen Sprecher, der die Boliden begrüßte und anscheinend allesamt auswendig kannte, Models präsentierten süße Petticoats, hier und da fuhren besondere Schmuckstücke vor die Bühne und die Halter erzählten deren Geschichte. Irgendwie hat die Veranstaltung einfach mehr Charme und riecht mehr nach Szene.

Auf dem Born to Drive gab es keine Moderation. Sehr schade, denn ein Großteil der Besucher waren schlichtweg ganz normale Leute, die einfach mal zum Staunen und Schlendern das Gelände aufsuchten. Die US-Auto-Kutur bietet eine Fülle von Anekdoten, die ein versierter Moderator sicherlich spannend rüber bringen kann. Das bietet dem Besucher nützliche Information, bringt zusätzliche Live-Atmosphäre.

Diesen Presenter konnte ich gewinnen. allerdings rückt er bei uns mit dem Voll-Sortiment an.

Diesen Presenter konnte ich gewinnen. Allerdings rückt er bei uns mit dem Voll-Sortiment an.

Gegen Nachmittag wurde der Platz nämlich wesentlich leerer, sowohl von den Besuchern, als auch von den Presentern her. Kleine Mitmach-Nummern könnten hier ohne große Kosten die Gäste zum Verweilen animieren. Nehmt daher meine Kritik als Anregungen. So ist es jedenfalls gedacht.

Unter dem Strich eine solide Leistung vom US-Car-Stammtisch Bremen, die mit einem hohen Besucheraufkommen belohnt wurde.

Ok, nun aber ab in die weiteren Impressionen. Es lohnt sich!

Kontakt: www.facebook.com/groups/315681205133586/?fref=ts

 

 

 

 

 

 

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.