Der Chopper Freesen MC 78 spielt eine bedeutende Rolle in der historischen Entwicklung der ostfriesischen MC-Szene. Im Juli feiert der MC mit Sitz in Aurich seine Sommerparty. Das Wild Rock Project wird dort seine Visitenkarte abgeben und den Besuchern musikalisch in den Allerwertesten treten. Für mich ein Grund mehr, den MC vorzustellen.
Der Ursprung
Der Chopper Freesen MC 78 MC findet seinen Ursprung im Jahre 1977. Joky, sein Bruder und fünf Kumpels machten mit Ihren Kisten die Gegend unsicher. Treffpunkt war häufig der Bunker. Doch das Umherfahren alleine reichte Joky nicht aus. Er wollte die Verbundenheit zu seinen Kumpels mit einem eigenen Color klar dokumentieren und gründetete 1978 den MC, der ursprünglich Chopper hieß. Um Ihre ostfriesischen Wurzeln hervor zu heben, gab der Vater Joky den Tipp, das Wort Freesen in das Color mit aufzunehmen. Gesagt, getan. Die Männer hatten nicht viel Kohle, sehnten sich aber nach dem Flair von Easy Rider und einem starken Zusammenhalt. Also mussten bezahlbare Böcke her und die eigenen Schrauberfähigkeiten halfen immens, den Geldbeutel zu schonen.Man kann nicht behaupten das der MC seinerzeit als Schlägerbande unterwegs war, aber auf Schützenfesten und anderen Veranstaltungen war man froh, wenn die Truppe besser nicht aufmarschierte.
Ihr Motto hieß: „Frees bückt sück noit – lever dood als Slaav“
Joky war ein sehr sozial eingestellter Typ. Marina berichtete, dass er ständig versuchte die Leute von der Straße zu holen, nach dem Motto. „Statt harter Drogen. Komm lieber auf,n Bock“. Sein Heim war eine Art soziale Hängematte. Er fühlte sich wie ein Indianer und Ostfriesland war seine Prärie.
Jokys Tod
In den 80ern erfreute sich der MC einer stabilen Mitgliederzahl. Die Partys auf dem Grund von Marina und Joky waren legendär. Die ostfriesische MC-Szene bewegte sich ohnehin sehr eigenständig, beinahe abgeschottet vom Rest der Republik. Trotzdem hielt auch in Ostfriesland die Ruhe nicht dauerhaft an. Externe und interne Auseinandersetzungen führten zu einer Fluktuation. Dazu kam der frühe Tod von Joky, der im Alter von nur 44 Jahren völlig unerwartet an einem Herzinfarkt auf dem Clubgelände verstarb. Es war wohl Schicksal, dass er dort sein Leben ließ, wo die Geschichte des Clubs begann. Nur wenige MC’s überstanden den Wandel in der Szene, die Chopper Freesen setzen sich durch.
Die Devise: Hart aber herzlich!
Nach Jokys Tod übernahm Old Lady Marina die Führung. Es musste ja irgendwie weiter gehen und weil Marina von Beginn an Joky, ihren damaligen Lebenspartner, im Club begleitet hatte, wurde dies bei den Chopper Freesen allgemein auch so akzeptiert. Wenn man Ihr lauscht spürt man jedoch irgendwie, dass der Geist von Joky immer noch präsent ist.
Vau steigt ein
1999 machte Vau seine Ansage und nach nur knapp mehr als einem Jahr wurde er Präsident. Sehr ungewöhnlich, denn normalerweise müssen sich die jungen Member trotz Full-Colour im weiteren Verlauf erst einmal Ihre Sporen verdienen und Führungsqualitäten nachhaltig unter Beweis stellen. Es war aber nicht der Mangel an Alternativen, sondern die Tatsache, dass Vau bereits mehr als 2 Jahrzehnte in der gesamten Szene unterwegs war und sein Einstieg in den Club als eine große Bereicherung angesehen wurde. Er genoss bereits im Vorfeld das Vertrauen darauf, dass er die Werte im Sinne von Oldschool lebt und mit seiner Persönlichkeit dem MC Stabilität gibt.
Einige Alt-Member überwanden aber einfach nicht den Tod von Joky. Für sie war er die klare Identifikationsfigur und konnten sich den MC ohne ihn nicht vorstellen. Nach einigen Austritten festige sich der Club jedoch und präsentiert sich daher weiter als fester Bestandteil der ostfriesischen Biker-Szene, Austritte hin oder her.
Kontakt: www.chopperfreesen.de