Der Bodensatz: Erste Solidaritätsausfahrt!

Der Gedanke kam mir bereits vor zwei Jahren. Doch wie so oft im Leben muss man auch einmal geduldig sein, bevor man sein Ziel erreicht. Nun ist es aber save. Am 07. April 2018 startet das Projekt Der Bodensatz zu seiner ersten Solidaritätsausfahrt und lädt alle interessierten Biker dazu ein mit uns ein Zeichen zu setzen. Und das einzige, was dieses verhindern könnte, wäre eine behördliche Versagung.

Geplant ist die Tour im Oldenburger Land mit einem Break auf dem Gelände des Lagannya MC Germany, der unser Vorhaben vollends unterstützt. In der dortigen Pause werden Peter und ich euch über die Situation von Obdachlosen sowie unsere Projektarbeit informieren. Keine Bange, das wird kein Rede-Marathon. Wer ein weiterreichendes Interesse hat, wendet sich zum Ende der Tour an die Leute an unserem Informationsstand.

Das Projekt Der Bodensatz ruft zu seiner ersten Solidaritätsausfahrt auf!

Erste Solidaritätsausfahrt von Bodensatz!

Die Regierung steht auf dem Standpunkt, dass mangelnder Wohnraum nicht der Grund für Obdachlosigkeit ist. Wir halten das für ein vorgeschobenen Argument, um die erheblichen Versäumnisse der letzten 10 bis 20 Jahre zu verschleiern.

Warum?

Tatsächlich liegen die Ursachen oftmals in den schwierigen soziokulturellen Verhältnissen, die der realen Obdachlosigkeit voraus gehen. Spiel- und Drogensucht, ein großzügiger Lebensstil auf Pump, schwierige familiäre Verhältnisse, sind nur einige Beispiele, um in einen Abwärtsstrudel zu gelangen, an dessen Ende das Leben auf der Straße steht. Die Experten wissen um die Probleme und fordern ein weitaus höheres staatliches  Engagement. Das Gegenteil ist jedoch der Fall.

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In den letzten 10 Jahren wurde nahezu der komplette soziale Wohnungsbau aufgegeben und in private Hände verlagert. Bestandswohnungen wurden verkauft, diese saniert, um hohe Renditen zu erzielen. In vielen Städten ist selbst für den Mittelstand der Wohnraum nicht mehr erschwinglich. Menschen mit geringeren Einkommen, ziehen auf das Land. Die Mietersparnis wird jedoch oftmals durch die hohen Bewegungskosten aufgefressen. Zwangsläufig steigt zudem durch die Verlagerung auch auf dem Land die Nachfrage, die Mieten klettern ebenfalls. Die Mietpreisbremse ist nur Makulatur, da es zu viele Schleichwege gibt.

Bodensatz!

Das Projekt Der Bodensatz wird das nicht ändern. Wir können und wollen keine Lobbyarbeit leisten. Aber, mit einem verlässlichen Engagement entsteht Vertrauen und auf dieser Basis wird man zu einem verlässlichen Partner, dem sich die Obdachlosen anvertrauen können. Man nimmt sich ihrer an und macht sie zu einem dauerhaften Thema.

Zwangsläufig erhalten wir mehr Einblick in staatliche Strukturen und können behördliche Versäumnisse erkennen und darauf einwirken, zum Beispiel durch die Begleitung bei Behördengängen oder Einholung von
Informationen. Durch Gespräche entstehen Ansätze, den Obdachlosen zu helfen, ihnen ein zusätzliches Angebot zu schaffen.

Wenn erforderlich, stehen wir auch unter den Brücken.

Die Solidaritätsausfahrt!

Wer jetzt denkt, dass hat aber nichts mit den durchsetzbaren Rechten der Obdachlosen zu tun, mag sogar richtig liegen. Doch wie bereits oben beschrieben, ist Wohnen ein Menschenrecht. Solange Obdachlose unbemerkt verrecken, weil niemand hinguckt und sich keiner für sie interessiert, außer vielleicht zu Weihnachten und als Argument gegen Einwanderung, wird sich an der Situation reinweg gar nichts ändern.

Die Solidaritätsausfahrt hat also ganz klar das Ziel Öffentlichkeit zu schaffen. Bei unserer Akuthilfe stehen wir unter Brücken oder abseits des pulsierenden Lebens. Mit dieser Ausfahrt tun wir genau das Gegenteil. Wir schaffen Öffentlichkeit.

Über die Kontinuität entsteht Vertrauen! Rechts Peter, unser Sprecher!

Die Forderung!

Der Staat muss seiner Verpflichtung nachkommen, alle notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit Obdachlosigkeit verhindert oder schneller reduziert wird. Staatliche Stellen sind verpflichtet, im Rahmen ihrer tatsächlichen Möglichkeiten die Verfügbarkeit angemessenen Wohnraums sicherzustellen, Mietwucher und Diskriminierungen auf dem Wohnungsmarkt zu unterbinden und die prekäre Wohnsituation gerade bedürftiger Menschen zu verbessern.

Schlusswort!

Wer der Meinung ist, dass Obdachlose grundsätzlich an ihrer Situation selber schuld sind, sollte einfach zuhause bleiben. Wer aber denkt, dass wir durchaus richtig liegen, kann am 07. April mit uns gemeinsam ein Zeichen setzen und zusätzlich durch eine kleine freiwillige Spende wenigstens unsere derzeitige regelmäßige Akuthilfe in Bremen und Oldenburg unterstützen.

Wir hoffen auf eine rege Teilnahme! Kontakt: https://www.facebook.com/groups/Bodensatz/?ref=br_rs

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.