Die neue Rocker-Partei!?

Es gibt kaum eine Frage, über welche ich mir in den letzten Jahren so intensive Gedanken gemacht habe, wie dieser. Braucht die Rocker-Szene eine eigene politische Vertretung?
Es gibt unzählige Gründe, die dem widersprechen. Doch die aktuelle Entwicklung in der Republik auf der gesamten politischen und medialen Ebene hat letztlich dazu geführt, dass ich in den nächsten Monaten die Gründung einer außerparlamentarischen Vertretung beabsichtige.

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Wer in die Politik will muss mit den Wolfen heulen und fällt unter das Parteiengesetz. Das kam für mich jedoch nie in Frage. Zudem bin ich davon überzeugt, dass eine politische Vertretung für Rocker never ever über den Status einer Protest-Bewegung hinaus kommen wird. Wir haben keine Lobby und würden bereits an der 5%-Hürde jämmerlich scheitern. Deswegen der angestrebte Status einer außerparlamentarischen Vertretung, welche sich ohnehin darin definiert, dass sie reinweg eine Opposition darstellt. Doch was ist das überhaupt?

Auszug aus Wikipedia!

„Außerparlamentarische Opposition (APO) beschreibt eine Opposition (lateinisch oppositio ‚Entgegensetzung‘), die außerhalb des Parlamentes stattfindet, weil sie entweder in den im Parlament vertretenen oder sonstigen Parteien (noch) kein Sprachrohr hat oder auch gar nicht haben will.“ ( Ende Auszug )

Das größte Problem wird sicherlich darin bestehen, ein Konzept zu entwickeln, welches insbesondere von der gesamten Club-Szene getragen werden kann. Da sehe ich jetzt schon das Damokles-Schwert über mir kreisen. Doch ohne diese, ist ein solches Vorhaben schon vor dem Start zum Scheitern verurteilt. Es sind fast ausnahmlos Club- Inhalte, die den Nährboden für eine völlig undifferenzierte Berichterstattung in den Medien bilden, dem permanenten Steigbügelhalter der Politik. Es können also nur die Kuttenträger sein, die ein solches Unterfangen überhaupt erst möglich machen und die Basis bilden. Oder glaubt hier ernsthaft jemand, dass sich ein Club-Member von einem Freebiker vertreten lässt? Kommt mir also nicht mit der Biker Union, deren Arbeit wichtig ist, aber nicht von den Clubs getragen wird.

Doch bevor ich mir diesen Blues gebe, interessiert mich natürlich, wie die Szene-Gänger mehrheitlich einem solchen Vorhaben gegenüber stehen. Für eine repräsentative Umfrage fehlt mir die Kohle, doch wenn ihr einfach mal im Fratzenbuch unter dem Beitragslink mit Ja oder Nein ein Zeichen setzt, wäre das zumindestens ein Indikator.

Als kleine Gedankenstütze setze ich ein Video zum Rolling-Thunder-Run in den USA ein, der durchaus eine politische Message hat. Logen sind wir nicht die Amis, unsere Rocker-Kultur hat sich auf der Basis unserer Werte-Strukturen entwickelt. Es soll daher lediglich symbolischen Charakter darstellen und steht dafür, dass man durchaus auf der Basis echter Gemeinsamkeiten gemeinschaftlich etwas auf die Beine stellen kann, auch wenn man sonst in vielen anderen Aspekten nicht konform geht. Obelix, Delmenhorst, 01. April 2016!

 

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.