Im Pott ist ja an sich immer was los. In kaum einer Region ist die Club-Dichte so hoch. Meine bisherigen persönlichen Kontakte mit Männern aus der dortigen Club-Szene verstärkten in mir den Eindruck, dass es sich in der Tat um einen besonderen Schlag Mensch handelt.
Sie wirken ruppig, reden Tacheles und wenn es ihnen zu viel wird, gibt es eben ein Match. Doch aus dem hohen Norden heraus, werde ich niemals verstehen, wie die Uhren im Pott tatsächlich ticken.
Nun kann man da nicht einfach mal eben eine Email hinsenden und eine Ansage machen und schon ist der Drops gelutscht. Daher gehen wir den klassischen Weg und stellen uns persönlich vor. Zum Anlass nehme ich die Season-Open-Party der Ghostgang Wuppertal am 12.April.
Dort werden wir garantiert etliche Ruhrpott-Clubs antreffen und wenn die Talks gut verlaufen, komme ich mit einem Ergebnis zurück, dass mein eigentliches Vorhaben zur Realität werden lässt.
Wie ist der Plan?
Ich will in der zweiten Jahreshälfte eine fünftägige Tour mit dem Ofen machen und in dieser Zeit die Fraktionen in ihrem Klubhaus besuchen. Wir reden über ihre Geschichte, Philosophie und Werte.
Natürlich kann ich in dieser Zeit nicht alle relevanten Clubs anfahren, daher möge man es mir verzeihen, wenn sich der ein oder andere MC nicht angesprochen fühlt. Bringen wir es auf den Punkt: ich konzentriere mich auf eine repräsentative Auswahl.
Mein Ziel ist es, die gesamte Tour zu dokumentieren und natürlich über das Magazin zu präsentieren. Und extrem geil wäre es, wenn die besuchten MC’s am nächsten Tag die Tour zum nächsten Club mitmachen und wir am fünften Tag Seite an Seite, Rad an Rad auf den Öfen bei der Ghostgang aufschlagen, um dort gemeinsam die Sau rauszulassen. Und wenn sich dann auch andere Clubs dem Konvoi anschließen, so bekäme diese Nummer ein Gesicht, welches mir vermutlich ein so breites Grinsen in den Schädel beamt, dass ich eine Woche brauche, um diese geballten Emotionen überhaupt erst einmal einordnen zu können.
Es gibt Dinge, die erlebt man im Leben nur einmal. Dieses Vorhaben gehört für mich dazu. Kann sein, dass es im April bereits scheitert, aber ein Nein hat man und ein Ja kann es werden.
Und wenn es nix wird, so gibt es genügend Anlässe immer mal wieder in den Ruhrpott zu fahren. So zum Beispiel am 10.Mai, wenn das Ruhrpott-Urgestein Hüpper von den Freeway Riders 40 Jahre on the Road feiert! Mehr Oldschool geht glaube ich kaum oder?
Übrigens, ich fahre auch alleine, aber wenn sich jemand von der Tour angefixt fühlt, macht eine Ansage.