Nachlese G20: Kommentar von Frank 1%er!

Auf meinen Kommentar zum Verlauf des G20 Gipfels hat Störte 1%er reagiert, und auf seinen bereits veröffentlichten Leserbrief nun Frank 1%er. Zwar ging dessen Anmerkungen zunächst direkt an Störte 1%er, doch waren wir beide der Meinung, dass Teil gehört veröffentlicht. Und da die Vorfälle dort mittlerweile immer stärken von den tagesaktuellen Ereignissen eingeholt werden, noch umso mehr.

Frank 1%er hat etwas zu sagen, was ggf. zu einer Kontroverse führen könnte. Wir sind aber ja auch nicht dazu da, um nur das zu äußern, was mehrheitsfähig ist. Legen wir also los!

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Störte,

wie so oft liegst du mit deiner Darstellung dieses Themas völlig richtig – sowohl inhaltlich, wie auch in deinem bekannt rustikalem Stil. Allerdings, leider mein Freund, bist Du mit der Schilderung von Allgemeinplätzen, die schon manche vor dir und viele noch nach dir beschrieben haben bzw. werden, der eigentlichen Sache, nämlich einer nur irgendwie denkbaren Lösung, ebenso wenig näher gekommen wie ich es tue, von Staat, Gesellschaft und Parteien jedweder Art ganz abgesehen.

Fassungslos stehe ich davor, das junge Männer und Frauen so ideologisch indoktriniert und verblendet sein können, bis mir einfiel: Verdammt, damals mit 16 Jahren, noch Gymnasium, affin zur Punkszene, noch träumend von einer gerechten Welt und Wohlstand für alle, rebellierend gegen das Establishment und die eigenen, zerrütteten Familien, wie weit wäre der Weg zum gewaltsamen Protest noch gewesen?

Dann der Weg in die Eigenverantwortung, Handwerkslehre, Bundeswehr, eigene Bude, Job, Frauen. und in die 1%er MC-Szene, wo trotz oder wegen aller Individualität eben nix von nix kommt, und die ersehnte Freiheit hart erworben werden will. Mein Fazit: Ich kann die lebensunerfahrenen Randalierer von Hamburg bis zu einem bestimmten Punkt, nämlich dem der Gewalt, in Ansätzen verstehen. (die Berufsterroristen von Antifa, Linken & Grünen explizit ausgenommen).

Was mir fehlt und vielleicht auch denen, ist eine erkennbare, zukunftsorientierte Perspektive – und zwar nicht für ein irgendwo weltfremd organisiertes System aus Bürokraten und Lobbyisten, sondern einfach für mich und diejenigen, die es mir schlichtweg wert sind. Nun, heute sind wir fast 30 Jahre weiter, wir haben uns durchgekämpft, gelegentlich auch durchgeschlagen, manchmal fast selbst aufgegeben – nur eins haben wir nicht: andere dafür verantwortlich gemacht.

Heute mag ich sarkastisch lachen über diese „Jugend von heute“ (vgl. Sokrates *469v.C), jedoch, so sehr es mir in meiner mittlerweile sehr konservativen Einstellung schwer fällt, habe ich zwar keinerlei Akzeptanz gegenüber diesen für mich kriminellen Akteuren in Hamburg, Hannover, aktuell Schorndorf, etc, jedoch ein kleines bisschen Verständnis für das Gefühl der Hilflosigkeit, des Ausgeliefert sein, der Ohnmacht gegenüber diesem moralisch überfüllten Staatssystem, dessen Totalisierung ausgerechnet die in Hamburg marodierenden Banden fordern – was für ein Paradoxum..

Nun, bald sind Wahlen, und es wird sich nichts ändern! CDU, CSU, SPD, Grüne und Linke ziehen alle am gleichen Strick (um meinen Hals), die AFD, auf die ich mal Hoffnung setzte, zerlegt sich selbst, da auch ihnen die Antworten fehlen, ich denke, wir sind auf dem besten Weg ins Rom anno ca. 480nC (https://de.wikipedia.org/wiki/Untergang_des_R%C3%B6mischen_Reiches)

Was bleiben mag, ist der Rückzug ins Private mit guten Freunden und, soweit wie möglich, autonomer (lach, da werden die sogenannten kotzen) Selbstversorgung und Authentizität, andernfalls die Berufung auf GG Art. 20 Abs. 4. Das wird nicht so einfach, aber vielleicht irgendwann zwingend. CU, mein Freund, immer an deiner Seite.

Frank 1%

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Danke an Frank 1%er für sein Statement! Ich freue mich auch weiterhin über jede Leserreaktion. Was sagt ihr zu seiner Meinung?

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.