Am 14. September findet die erneute Auflage von Freedom is our Religion (FioR) statt. Meines Erachtens wird sich an diesem Tag die weitere Entwicklung des Formates maßgeblich entscheiden.
Was ich erwarte!
Nicht so arg viel. Die großen Verlage werden das Thema ignorieren und wenn nicht, wird es zu einer polemischen und tendenziell negativen Berichterstattung kommen. Alles andere würde mich extrem wundern. Es wird also ganz entscheidend darauf ankommen, ob es gelingt, die Bikerszene, hier im Kern die Clubszene, zu aktivieren. Alle vom Insignienverbot betroffenen Clubs sollten möglichst viele Abordnungen entsenden, um klar zu dokumentieren, dass man mit deren Anwesenheit das Anliegen der Motorraddemo unterstützt. Passiert das nicht, geht das zulasten der Legitimität. Auch wird es darauf ankommen, dass größere Clubs sich an der Demo beteiligen, die nicht vom Insignenverbot betroffen sind. Davon ausgehen kann man allerdings nicht. Potenzielle Wechselwirkungen werden von den Clubs bekanntlich in der Regel tunlichst vermieden.
Dem Anmelder der Demo muss es gelingen, ein Hauptthema für 2024 in den Fokus zu stellen, welches neue Impulse setzt oder bestehende Anliegen aus einem anderen Blickwinkel darstellt. Es braucht zwingend einen Aha-Effekt. Das Verbot des Magazins „Compakt“ wird es kaum sein können, obwohl sich mal jeder die Frage stellen sollte, warum dieses mittels Vereinsrecht erfolgte. Hinter Compact steht eine GmbH, aber das Vereinsrecht scheint staatliche Anliegen auf dieser Ebene auch für Unternehmen sehr gut umzusetzen. Rechtlich erachte ich das für absolut problematisch. Der Hinweis auf Compakt wird zwar bei einigen von euch spontan Entrüstung hervorrufen, aber ich rede hier ja nicht von der publizistischen oder meiner persönlichen Ausrichtung, sondern reinweg von dem Hintergrund des Verbotes nach Vereinsrecht, welches ja auch schon für das BSW gefordert wurde. Na, macht es Klick?
Die Kundgebung!
Ich kann mich noch sehr gut an meine erste Rede im Rahmen von FioR erinnern. Der Platz vor dem Brandenburger Tor war gerammelt voll. Die Bikes standen fast bis zur Siegensäule. Das war ein deutliches Zeichen. Leider war davon im letzten Jahr bei der Kundgebung nicht mehr viel zu sehen. Zufall oder ein Zeichen eines schwindenden Interesses? Nun, nach dem 14. September sind wir schlauer.
Anregungen!
Man sollte die Kundgebung um die von FioR erstellte Ausstellung ergänzen. Davon gehe ich sogar aus. Diese sollte dann aber länger präsent sein, um möglichst vielen Anwesenden die Möglichkeit zu bieten, sich des Themas anzunehmen. Dazu braucht es zwingend Szenegänger, die den Bürger aktiv ansprechen.
Weiterhin würde ich zu einer Pressekonferenz einladen, bestenfalls am Brandenburger Tor oder in dessen Nahbereich. Vermutlich werden die Journalisten nicht in Scharen anrücken, aber es dokumentiert dann wenigstens die mangelnde Bereitschaft der Publikumsmedien an einer objektiven Berichterstattung.
Fazit!
Ich werde im September als reiner Zaungast dabei sein. Vermutlich rücke ich schon am 13. September aus und besuche meine Berliner Brüder. Im Pack fahre ich nicht mit, sondern erwarte euch am Brandenburger Tor, um das Eintreffen des Konvois mit Fotos zu erfassen. Zudem ist für mich die Kundgebung das Salz in der Suppe. Ergo bin ich auf die diesjährigen Redner sehr gespannt. Cu am Brandenburger Tor!