Freewheeler MC Meinersen: Vorstellung!

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, soll heißen, der Freewheeler MC Meinersen steuert direkt auf sein 30th Anniversary zu. Logen dass die Nummer anständig gefeiert wird. Am 05.Juli darf denn gerne der Papst im Kettenhemd die Sau raus lassen. Auf der Back in Black Party der Wolfsburger Borns lief mir Kemo über den Weg. Wir hatten bereits via Facebook Kontakt und er erkannte mich auf Anhieb, so dass wir auf dem direkten Weg diese Nummer besprechen konnten.

Kemo ist Secretary des MC

Kemo ist Secretary des MC

Ich kann ja beileibe nicht alle MC’s kennen, daher bin ich froh, dass Kemo selber mal die Historie und Entwicklung seines Clubs aufs Papier gebracht hat. Und wenn er sich schon die Mühe macht alle Fakten zusammen zu stellen, dann will ich seine Vorgaben auch nicht zerhacken und gebe diese 1 zu 1 weiter, zumal Kemo sehr klare Worte fand! Respekt dafür!

Die Freewheeler – Ihre Geschichte!

Eigentlich begann es schon Anfang der 70er. An jedem Sonntag trafen sich viele Motorradfahrer in unserem stillen Dörfchen an der „Petersburg“. Das war so eine ganz normale Dorfkneipe, die im Clubraum eine Disco ausgebaut hatte, die jeden Sonntagnachmittag geöffnet hatte. Wir Jungen aus dem Dorf bestaunten die geilen Karren und bekamen von den Rockern unsere ersten Biere spendiert. Das war ja eine tolle Sache und man fühlte sich so mit 14 oder 16 schon viel erwachsener. In der Woche bastelten wir an unseren Quicklies und Kreidlers rum und fuhren schwarz durch die Pläne. Einen Führerschein hatte ja noch keiner von uns. In einer stillgelegten Hühnerfarm bekamen wir dann eine alte Halle, die wir als unseren Clubraum ausbauten. So richtig, wie das zu der Zeit möglich und üblich war. Als Tresen mussten ein paar Kisten mit Brettern darauf herhalten und ringsumher lagen alte Matratzen und Decken als Sitz- und Liegegelegenheiten rum. Schummerige Beleuchtung und laute Musik von den Stones, Deep Purple oder Grand Funk Railroad, und alles war gut.

Ende der 70er dann, im Nachbarort gab es mittlerweile eine ganz passable Diskothek, bekamen wir Kontakt mit einem der ersten richtigen Clubs hier in der Gegend, den US-Eagles MC aus Gifhorn, unserer Kreisstadt. So nach und nach schlossen sich einige Leute aus unserer Clique den US-Eagles an. Eine richtig gute Zeit begann mit vielen Ausfahrten und Partys. Ein tolles Erlebnis war die Fahrt zu den US-Eagles nach Steinfurt. Auf einer Raststätte trafen wir auf andere Clubs und dann ging es mit ca. 200 Bikes weiter zur Party. Das war für die Zeit ein außergewöhnliches Erlebnis.
Aber immer gibt es Höhen und Tiefen im Leben und so ging es uns auch. Nachdem wir 1983 auf unserer großen Party einen Toten zu beklagen hatten, warf man uns, wo man nur konnte, Knüppel zwischen die Beine. Es kam, wie es kommen musste, der Club löste sich auf.

Schwabbel und Panos aus den Grübnderzeiten!

Schwabbel und Panos aus den Grübnderzeiten!

Wie ging es weiter?

Das war die Voraussetzung für das nun folgende. 1984 beschlossen vier ehemalige Member der US-Eagles, unter ihnen der ehemalige Präsident Panos, einen neuen Club zu gründen. Frei und unabhängig und an keinen gebunden. Der „Freewheeler MC“ war geboren.
Gründungmitglieder waren Panos, Franky, Schwabbel und Schämpie. Bis 1987 war man dann mit sieben Membern gut unterwegs, bis es auf einer Party zum großen Crash kam. Die neue Lady eines unserer Member hatte mit ihrem Ex wohl noch nicht alles geregelt, aber das war uns nicht bekannt. Auf der Party dann kam es zu einer handfesten Auseinandersetzung mit dem „Spiders MC“ aus Hameln, dessen Präsident Ralle der besagte Ex war. Shit happens. Schwabbel und Franky konnten als einzige ihre Kutte anbehalten und der Rest vom Club war Geschichte. Die beiden fuhren dann noch ein Jahr zusammen und dann fror der Club ein.

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Das Mittelalter!

1994 saß Schwabbel in seiner Stammkneipe und beschäftigte sich genüsslich mit seinem „Jackie“, da sprach ihn ein Jüngling an. „Ich möchte bei dir im MC mitfahren!“. Mario, unser heutiger Präsident, tauchte aus dem Nichts auf und klopfte an. Schwabbel erklärte ihm die Rules und so nach und nach baute er ihn auf. Damit war wieder Leben im Club und siehe da, einige Biker fanden sich ein und es ging wieder los. Mit Schwabbel als Präsident und Kemo als Vize hatte der Club bis zum Millennium schon 10 Member. Große Veränderungen begleiteten uns in dieser Zeit. Der Hardcore MC wechselte damals geschlossen zum „Born to be wild“ MC und auch die anderen großen Clubs begannen schnell zu wachsen. Bei uns stand das Motorrad fahren immer im Vordergrund, selbst schwieriges Wetter hielt uns nicht vom Fahren ab. Ende der 90er auf einer Halloween Party des BTBW MC Wolfsburg, wir waren als einzige mit dem Bike angereist, fragte Lommel: „Wer sind denn die durchgeknallten, die mit dem Moped gekommen sind?“

Tja, da muss er durch, wenn er Member werden will!

Tja, da muss er durch, wenn er Member werden will!

Wir behaupteten unsere Unabhängigkeit und besannen uns auf unsere lokale Stabilität. Allerdings erhielten auch wir viel Zuwachs und schauten leider auch mehr auf Quantität als auf Qualität. So ging es wieder abwärts mit dem Club. Interne Streitigkeiten, mangelnder Respekt vor den Old Ladies der Brüder, Haftstrafen für Vergehen, die eines Members wirklich nicht zur Ehre gereichten und auch noch andere private Gründe dezimierten so langsam die Mitgliederanzahl und am Ende ging in 2006 der Club wieder on Ice.

Die Reaktivierung!

Der ehemals harte Kern traf sich allerdings weiter in unregelmäßigen Abständen in Schwabbels Hütte und lamentierte über die „gute alte Zeit“. Lange konnte das so nicht gut gehen. Und es übermannte uns. 2011 reaktivierten 3 ehemalige, Schwabbel, Mario und Kemo, zusammen mit Rolf und Gerd, den Club. Nach Absprache mit den hier vertretenen 1%ern stand dem nichts im Wege und ein neu überarbeitetes Color ziert nun unsere Kutten. Mittlerweile sind wir wieder 6 Mitglieder und im Innern gut gefestigt für eine gelebte Bruderschaft. Seit der Gründung sind nun 30 Jahre vergangen und das wollen wir nun in 2014 standesgemäß feiern.

Der Freewheeler MC feiert sein 35th Anniversary!

Der Freewheeler MC feiert sein 30th Anniversary!

Mensch Kemo, dass sind ja mal klare und offene Worte. Ist euch aufgefallen, dass er erst gar nicht versucht hat die Fehlentwicklungen im MC schön zu reden, sondern ein klares und damit auch authentisches Standing abgegeben hat. Machen wir uns nichts vor, ein derart komplexes Gebilde wie ein MC, wird nie wirklich völlig reibungslos laufen. Das erklärt sich bereits durch die zum Teil sehr unterschiedlichen Charaktere der Member, die zwar alle dasselbe Patch tragen, aber trotzdessen ja noch eine eigene Meinung besitzen.

Kontakt Event: www.facebook.com/events/543112545799871/?fref=ts

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.