Gastronomie: Biker willkomen!

Darüber sollte man vorher nachdenken!

Neben den klassichen Bikertreffs in der Gastronomie, die bereits in ihrer Außendarstellung die Zielgruppe Biker eindeutig ansprechen, gibt es auch etliche Betriebe mehr, in denen Biker duchaus willkommen sind, die aber nicht direkt als Biker-Lokation auszumachen sind. Die Zielgruppe ist mobil, agil und bereit längere Strecken in Kauf zu nehmen. Zudem sind es keine Menschen, die sich nur einmal im Jahr aus dem Hause bewegen. Etliche verfügen über eine höhere Kaufkraft. Klar möchte man solche Gäste gerne begrüßen, um sie als Stammgäste zu gewinnen.

Kein Selbstläufer!

Nun reicht es aber nicht aus sich in seiner Werbeanzeige lediglich den Slogan „Biker willkommen“ zu setzen, denn wenn sie da sind, merken sie recht schnell, ob sie Euros auf zwei Rädern sind, oder ob der Gastronom ein echtes Interesse hat. Das merkt man bereits an seiner Art mit den Bikern umzugehen. Sucht er den Kontakt, stellt er sich vor, gibt es Fotos von Bikern auf der Homepage, spezielle Angebote, usw.. Erfahrene Biker haben diesbezüglich eine feine Antenne.

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Besonders in der Erstellung des Angebotes sollte man zwingend berücksichtigen, dass es einen Unterschied macht, ob der Gast aus dem direkten Umfeld oder von weiter weg kommt. Zu viele Gastronomen handeln an dieser Stelle reinweg aus dem eigenen Selbstverständis heraus, kommen gar nicht auf die Idee, dass der Kollege evtl. schon 15 Euro Sprikosten nur für die Tour in Kauf nimmt. Wenn dann die Angebote zu hochpreisig sind, schreckt das eher ab. Insofern kommt es oft darauf an, dass inssbesondere der eigene Wareneinsatz gut kalkuliert wird, ohne dabei ständig die 08/15-Variante zu wählen.

Man kann zum Beispiel ein Biker-Grillen „All you can eat“ für 10 oder 15 Euro anbieten. Letzteres bieter mehr Spielraum in der Auswahl, erhöht aber die Erwartungshaltung. Beides ist mit dem Faktor 3 realisierbar, sofern man den Markt sondiert und Connections aufbaut. Das fehlt schon mal bei vielen. Bei 10 Euro liegen dann halt auch nur Bratwürste oder Nackensteaks auf dem Rost. Das kann ich aber zuhause auch haben, vor allem günstiger. Der dazugehörige Krautsalat haut mich dann auch nicht vom Hocker.

Ein einladenes Ambiente ist in der Gastronomie die halbe Miete.

Ein einladenes Ambiente ist in der Gastronomie die halbe Miete. (Belegfoto: Altes Amtshaus)

Ergo erwarte ich als Gast in der Gastronomie einen Mehrwert. An dieser Stelle ist Kreativität gefragt. Aufgepeppt mit gerilltem Gemüse und einem leckeren Salat kommt das Angebot denn schon mal optisch anders rüber. Verschiedene Marinaden bieten Abwechslung. Darüber sollte der Gastronom nachdenken, bevor er ein Angebot aus der Hüfte raushaut, dass dem Gast eher das Gefühl gibt, der Weg habe sich keinesfalls gelohnt. Nette Musik, ein ansprechendes Ambiente unterstützen den Gesamteindruck. Er muss sich insgesamt wohl fühlen. Kulinarisch und atmosphärisch.

Wer denkt, dass Biker robust und damit anspruchslos sind, kann gewaltig auf die Schnauze fallen. Bei den Club-Bikern, die regelmäßig andere Club-Treffen anfahren, muss der Gastronom zudem beachten, dass der Mann in der Szene andere Preise gewohnt ist. Das setzt sich als Messlatte für das subjektive Empfinden in der Birne fest. Natürlich steht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, diese darf aber keine Ausrede für mangelnde Kreativität sein.

Fazit!

Es ist nicht einfach den Biker zu überzeugen, aber wenn es gelingt, hat man einen treuen Gast, der gerne für sein Must have die Werbetrommel rührt. Anders herum wird allerdings auch ein Schuh daraus. Macht euch also einen Kopf! Mich würde nun einmal interessieren, welches die von euch favorisierten Lokations sind. Also, ran an die Tasten. Ich brauche Futter, damit ich den Lesern auch in Zukunft gute Lokations empfehlen kann.

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.