Hamburg Harley Days: Von der Seitelinie betrachtet!

Kurzeinschätzung!

Die Hamburg Harley Days sind gelaufen. Und wieder einmal überschlagen sich manche Szenegänger in der positiven Darstellung der wohl wichtigsten Veranstaltung der Company für Deutschland. Andere ergötzen sich mit Hohn und Spott, prophezeien ohnehin schon länger den Abgesang des Events, welches eine reine Kommerznummer sei, die im Kern nur noch Broker, Ärzte und Schönwetterfahrer anzieht. Ich denke, letzteres würde Harley selbst auch gar nicht zwingend leugnen, denn natürlich ist dieses Klientel am Start. Ja, es ist eine Kommerzveranstaltung, auf der das Biker Business Synergien nutzt und neue Kontakte knüpft! Thats Business! Nur was ist es noch?

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Von der Seitenlinie betrachtet!

Mit Oldschool haben die Hamburg Harley Days jedenfalls nichts zu tun. Nun glaube ich allerdings kaum, dass heutzutage eine größere Anzahl von Szenegängern erwartet, dass in Hamburg vornehmlich echte Rocker herumlaufen, die sich bis zur Besinnungslosigkeit voll laufen lassen, den Ladys unter die Röcke schauen an jeder Ecke Backpfeifen verteilen (Ironie off). Insofern macht es auch keinen Sinn, jedes Jahr dasselbe Fass aufzumachen.

Da frage ich mich eher, was Harley Davidson mit Acts wie einer Meisterschaft im Grillen bezweckt. Ok, auf leckeres Grillgut können fast alle Biker, eine derartige Meisterschaft mag auch durchaus neue Partner generieren, trifft ggf. sogar das Interesse einer gut betuchten Harley-Kundschaft, letztlich aber bedient es nur das ohnehin vorhandene Klischee und hat mit Motorrädern absolut nichts zu tun.

Stattdessen würde ich es viel geiler finden, wenn man zum Beispiel eine Area für das Biker-Benefiz zur Verfügung stellt. Es gibt etliche ambitionierte Projekte von Harley-Fahrern. Hier könnte die Company seine Strahlkraft sinnvoll eingringen und seine potenziellen Multiplikatoren für den guten Zweck einsetzen. Klar weiß ich, dass damit für die Company keine Kohle zu machen ist, aber es ist in jedem Fall für das Image äußerst förderlich und eine darartige Fläche braucht auch nicht den Platz von einem Fußballfeld.

Oder wie wäre es mit einer Non-Profit-Area für Bikes, wo jeder sein Bike-Projekt in Sachen Harley vorstellen kann? Gerne mit Vorauswahl im Rahmen eines Votings oder mittels einer Fachjury. Das würde dem Aspekt Back-to-the-Roots entsprechen und dem Klischee Paroli bieten. Bike-Building mit Garageneffekt sozusagen.

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Fazit!

Egal wie, aber D-Promis oder Grillwettbewerbe braucht so ein Event m. E. wirklich nicht. Letztlich entscheidet jedoch nur einer, wie es zukünftig mit den Hamburg Harley Days weitergeht. Das ist die Company selbst. Im letzten Jahr standen da bereits Autos, dieses Mal wurde gegrillt, wer weiß, was noch kommt.

Fakt ist, das ein derartiges Großevent immens Kohle verschlingt, aber die hohen Preise für Standgelder, Food, Drinks, Übernachtung und sonstiges Gedöns tatsächlich nur noch von einer eingeschränkten Kundschaft bezahlt wird. Wenn Harley Davidson damit leben kann, dann lasst es einfach laufen oder überlegt euch ein tragbares Konzept, welches die breite Palette der Harleyfahrer anspricht und für an sich jeden Milwaukeefan den Besuch leistbar macht.

Nun kann es ja sein, dass ich völlig auf dem Holzweg bin. Insofern interressiert mich eure Meinung brennend. Wie habt ihr die Hamburg Harley Days erlebt. Was hat euch gefallen? Was hat euch nicht gefallen? Habt ihr selber Ideen zum Angebot? Bitte äußert euch zu dem Angebot selbst, denn auf zum Beispiel die Kontrollen der Rennleitung hat der Veranstalter keinen Einfluss.

Kontakt: https://www.facebook.com/HamburgHarleyDays

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.