Wo geht die Reise hin!?
In Oktober 2015 hatte ich erstmalig über die neue Facebook-Gruppe Choppers N Party berichtet, die sich seitdem stark entwickelt hat. Mittlerweile agieren über 19.000 Mitglieder unter CnP, etliche Regionalgruppen wurden neu gegründet. Das Ding macht sich breit und baut sich wie ein großes Spinnennetz auf. Ich Sachen Marketing und Promotion gehören die Macher um CnP-Gründer Albin Koso aus Stuttgart sicherlich auch zu den aktivsten Machern überhaupt. Allerdings nimmt CnP dadurch immer mehr kommerzielle Züge an, so meine heutige Wahrnehmung.
Das ursprüngliche Motto „Wir wollen nur Spaß haben und mit Gleichgesinten cruisen und Party feiern“ wird langsam überlappt von dieser steigenden Kommerzialität. Schnell entsteht eine Eigendynamik, die den ursprünglichen Ansatz in den Hintergrund geraten lässt. Grundsätzlich ist das auch völlig ok, wenn man mit sowas Geld verdient, allerdings sollte man dann in der Kommunikation der eigenen Ziele mit Bedacht agieren.
Statements in der Richtung, dass man eine neue Szene entwickeln möchte, dürfen da schon mal kritisch gesehen werden. Zumal in dieser vermeintlich neuen Szene nach eigenem Bekunden auch Club-Biker willkommen sind, die sich ja bereits in einer bestehenden Szene bewegen. Die ticken ohnehin anders, sind klare Hierarchien gewohnt. Und wenn Kohle eine Rolle spielt, wollen sie das wissen. Wer bekommt was, wofür und warum.
Ein Blick in den mittlerweile umfangreichen Shop lässt erahnen, dass es sich bei einem Cap für 35 Euro keinesfalls um den EK handelt. Da stecken bei 19.000 Mitgliedern richtig fette Margen drin. Manch ein kommerzieller Shop träumt von so einer Base. Wie gesagt, das ist nicht zu verurteilen, wir müssen alle Geld machen, aber es darf dann nicht im Widerspruch zu dem eigentlichen Credo stehen oder dieses muss angepasst werden.
„Wir sind kein Club oder ähnliches, wir verlangen kein Geld oder die Mitgliedschaft. Wir suchen Gleichgesinnte, die einfach fahren und Spaß haben wollen.“ ( Zitat Albin Koso / Bericht 19.10.2015 )
Bei so einer großen Anzahl von Mitgliedern ist es ohenhin irgendwann nicht mehr steuerbar, wie diese nach Außen auftreten. Irgendwann driften die Vorstellungen über die zukünftige Entwicklung auseinander, der erste Stress ist vorprogramiert. Einige bewegen sich heftig, andere dümpeln vor sich hin, aber alle sind CnP. Plötzlich keimen doch Anforderungen und Wechselwirkungen auf, man will sich ja entwickeln. Wer regelt dann was und mit wem?
Unter dem Strich brauchste dann definitiv einen Leader oder eine Führungsebene. Posten wie Präsident oder Vice sind aber nicht drin, denn damit würde man sich ja den angestammten Strukturen der MC’s annähern. Und Club-Biker haben nur einen Präsi, nämlich den ihres MC. Zuzdem müsste dieser auch gewählt werden.
Anscheinend hat Albon Koso das aber erkannt und eine offizielle Position gefunden, an der man sich orientieren kann. In seinem persönlichen Profil benennt er sich als General Manager bzw. als Geschäftsführer von CnP, eine klare Unternehmensposition. Vermutlich die beste Lösung, bevor wieder so ein Dussel wie ich nichts kapiert und sich fragt, wo geht die Reise hin?
Wollt ihr dabei sein? choppersnpartys.de/