Kutte und Migrant: Leserreaktion

Ich erhielt von Störte 1%, Member des Ghostgang MC Nomad, eine Reaktion zu unserem Artikel „Kutte und Migrant“, die ich sehr gerne an dieser Stelle mit seinem Einverständis online stelle. Wir würden es sehr begrüßen, wenn in Zukunft noch mehr Leute aus der Szene aktiv am Magazin teilnehmen und sich kontrovers und inhaltlich mit unserer Kultur auseinander setzen.

Da sämtliche Artikel im Magazin parralel auf der offiziellen Facebook-Seite vom Magazin eingestellt werden ( Direkt-Link unten ), darf dort gerne auch diskutiert werden. Selbstverständlich immer unter dem Aspekt von Respekt und Anstand.

Ich fahre am 11.April in den Ruhrpott zur Vorbereitung unserer Ruhrpott-Oldschool-Tour 2014, die für die zweite Jahreshälfte vorgesehen ist. Dort treffe ich mich mit Störte 1%. Als Fischkopf maße ich mir nicht an unseren Lesern den Pott und seinen eigenen Charakter zu erklären. Dazu bedarf es der Leute, die tagtäglich den Pott leben und arbeiten. Ich werde mich dort bei einigen MC’s persönlich vorstellen, mein Anliegen vortragen und hoffe, dass diese unsere Tour unterstützen. Bei der Gelegenheit besuchen wir denn mal gleich die Saisen-Open-Party der Ghostgang. Glück auf!

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Hier nun sein Statement:“

Hallo Lars1%!

Vielen Dank für deine ausführlichen Gedanken zu den Leuten, die in der Sache; mit Verlaub, oft höher pissen als sie können. Ich möchte da noch etwas hinzufügen. Mit wieviel Sorgfalt werden solche Vögel von den jeweiligen MC`s auf ihr Leben als vollwertiges Mitglied in der Scene vorbereitet? Sind sich die Brüder eigentlich darüber im Klaren, wie groß ihre Verantwortung ist, solche Typen auf die Menschheit, hier insbesondere auf die Scene loszulassen. Jeder von uns, der sein Ding mit Stolz und Würde trägt, sein Bikerleben lebt, und das seines Clubs, erinnert sich an den Tag, als er sein volles Colour erhielt. Wir alle wissen, das daß einen Menschen verändert. Ob positiv oder negativ kommt dabei immer auf den Standpunkt des Betrachters an. Meine Erfahrung sagt mir: wer ohne das Emblem auf dem Rücken keiner war, wird es durch das Abzeichen auch nicht.

Sehr richtig, du sagtest bereits, das braucht seine Zeit, und solch Lernprozess geht nie reibungslos vonstatten, aber wer ist da der Pate, der Lehrer, der, der den Aspiranten an die Hand nimmt? Hier geht es nicht darum, mit dem Bikerknigge in der Tasche, sich auf den Ofen zu setzen ( sofern vorhanden) und dann auszuziehen und das Fürchten zu lernen, sondern sich relativ problemlos in der Scene und der Welt zu bewegen.

Unsere Scene ist kein Knabenchor, das ist gesetzt, aber eben da scheint mir es von wirklich großer Bedeutung, daß der Inhalt des Wortes Respekt das Wichtigste ist, was wir allen Neuen, egal welcher Herkunft, egal welcher Religion, egal welcher Hautfarbe mit auf den Weg zu geben haben.

Und da liegt die Krux für das ganze Theater. Wie der Herr, sos Gescherr!

Ich bin schon ne ganze Weile als Einprozenter unterwegs. Als ich so ungefair vor dreieinhalb Jahrzehnten damit anfing, brachte man mir bei, was es bedeutet Respekt zu haben und gerade zu sein, und auch in schwierigen Situationen gerade zu bleiben. Und diese Zauberwort, das galt und gilt in der ganzen Welt. Das haben einige Leute offensichtlich vergessen. Respekt bekomme ich eben nicht, weil ich ein bestimmtes Colour auf dem Rücken trage. Viele sind sich dieser , ihrer Verantwortung bewußt. Doch etliche mißbrauchen den Mythos eines MC`s für ihre privaten Profitinteressen und schicken die Verführten voraus.

Was sich daraus ergibt, rauscht jeden Tag durch den Blätterwald. Maches wirkt auf mich grotesk, das meiste lächerlich, doch leider können die wenigsten unterscheiden wes Geistes Kind ein Herrmann, Ali oder Goran ist. Der Fisch stinkt immer vom Kopfe her. Darüber sollten sich einige so ihre Gedanken machen. Und nicht klagen, und auf die anderen zeigen, wenn es dann richtig dicke kommt.

Die MC scene ist ein hochkompliziertes Gefüge. Das lerne ich nicht mal eben in ein,zwei Jahren. Jeder Club ist da gefragt. Ich bin der Meinung: die Hürden für ein Colour können gar nicht hoch genug hängen, da trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Der Rest ist schnell Geschichte. Was leicht zu bekommen ist, gibt mann auch leicht wieder her. Wir kennen das bereits, so mit den Wechseln. Solche Vögel rennen überall rum. Sechs Colours in drei Jahren und machen jetzt n Dicken. Bei Bedarf nenne ich dir sogar die Namen und die Clubs. Da wird dann mit Kutte Scheiße gebaut, das Ding wird dann schnell wieder ausgezogen, (war ein Irrtum) und wir Alten können die Karre wieder aus dem Dreck ziehen, weil wir zu unseren Farben, Werten und Inhalten stehen, und uns immer wieder dafür gerade machen, unser Leben lang.— Es war ja alles so einfach!!

Na wie dem auch sei. Wichtig ist, das man das als Problem erkennt, und in den MC`s überdenkt, und sich der Verantwortung bewußt ist. Dann geht der Weg auch wieder in die richtige Richtung: MIT DEM BOCK UNTERM ARSCH AUF EIN GEILES EVENT; ODER IMMER BIS ZUM HORIZONT!!!

in diesem Sinne- keep on rocking, keep on rolling

yours Störte1%

Ghost Gang MC Nomad

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Danke für die Reaktion!

Kontakt Magazin Facebook: www.facebook.com/BikesMusicAndMore?fref=ts

 

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.