Stell dir vor, in Oldenburg ist Stadtfest und ich gehe nicht hin. Geht ja gar nicht. Insbesondere, wenn eine der geilsten Rock-Cover-Bands des Nordens die Radio 21-Bühne beackert. Die Rede ist von den Dead Rock Pilots aus Bremen, deren Werdegang ich über Jahre verfolgt und anfänglich sogar begleitet habe. Dazu später mehr. Konzentrieren wir uns zunächst auf das Stadtfest selber.
Die ohnehin sehr schuckelige und verwinkelte Oldenburger Fußgängerzone verwandelte sich am letzten Wochenende in einen reinen Partytempel mit unzähligen Bühnen und Ständen, auf und an denen bei bestem Wetter ausgelassen und fröhlich gefeiert wurde. Selbst in den Nebengassen wurden teilweise noch kleine Bühnen aufgebaut, auf denen hämmernde Techno-Beats oder grooviger Funk & Soul präsentiert wurde.
Das Angebot an Musik-Genres war ultra breit gefächert. Es wurde getanzt und gelacht. Wer hier keinen Fun hatte, war selber schuld. Die Atmosphäre dabei gelöst und reiwneg auf das gemeinsame Feiern ausgerichtet. So macht ein Stadtfest richtig Laune.
Musiklalische Überraschung für mich dabei die Band Kensingten Road aus Berlin. Das Quartett hatte ich bisher so überhaupt nicht auf dem Zettel. Musikalisch irgendwo zwischen Simple MInds, U2 und den Foo Fighters angesiedelt, sprühte die Kombo vor wahrer Spiellaune und Leidenschaft. Frontman Stefan Tomek brillierte mit einer starken Performance und erwies sich als echter Anheizer. Der Truppe bleibe ich auf der Spur.
Das die Dead Rock Pilots die ohnehin sehr gute Stimmung noch mächtig anheizen würden, nun, daran bestand für mich kein Zweifel. Seit iher Gründung sind die fünf Musiker aus der Hansestadt eine konsequenten Weg gegangen und haben sich über die Jahre in allen Bereichen stetig verbessert. Diese Band ist in der Lage eine Bühne vier Stunden zu berocken und dabei den Stimmungspegel dauerhaft auf einem hohen Level zu halten.
Die Zeiten, in den sie auf dreckigen Kleinstbühnen in Biker-Clubhäusern sich ihre Sporen verdienen müssen, sind längst vorbei. Dennoch spielen sie immer noch regelmäßig beim Wild Vikings MC Wolfsburg, der seinerzeit meiner Empfehlung folgte und die Rock-Piloten zu einer Party buchte. Aus dem Gig entstand eine Friendship, die von den Dead Rock Piltos gepflegt wird. Nun, das war der erste Gig der Band, wo die Stimmung in etwa den Level erreichte, den wir auch am Freitag genießen konnte.
Sänger Rossi, sich damals noch am Mikroständer festklammernd, hat sich zu ener regelrechten Rampensau entwickelt, Lars und Gregor aus der Gitarrenfraktion spielen sich die Bälle gegenseitig zu und tüfteln permanent an den Mainriffs und Solis, Basser Nick sorgt mit seinem 5saitigen Bass für den unverkennbaren Druck und Drummer Daniel brilliert mit einem Timing, dass beinahe schon ein Metronom in den Schatten stellt. Bin ich ein Fan von der Band? Aber sowas von.
Fazit!
Ein absolut spannender und schöner Besuch, mal relaxt, mal laut, mal inspierend. Jo, so geht Stadtfest. Kompliment Oldenburg!
Impressionen!