Inspiriert durch die neue Facebookseite RockerPortal, die derzeit einen immens hohen Zulauf von Clubbikern erfährt, habe ich mir mal Gedanken um einen Bereich gemacht, den ich auch dort in einem Post las. Es geht um den Aspekt United Rockers, den sich offensichtlich viele Szenegänger wünschen. Meines Erachtes ist es ein Traum, der unerfüllt blieben wird.
Und warum?
1. Zunächst einmal wird es an dem Selbstverständnis vieler MC’s scheitern. Glaubt denn wirklich jemand, dass Member zum Beispiel der führenden und internatiol agierenden 1%er-Clubs sich mit Szenengängern gleichstellen, obwohl die Voraussetzungen zum Erlangen des Centerpatches völlig unterschiedlich sind. Das liest sich jetzt überheblich, aber so ist es.
Wenn ich 1,5 Jahre durch eine Knochenmühle gehe, mir den Arsch aufreisse, immens viel Zeit und Kohle in meinem Lifestyle (i.S.v. Lebenseinstellung) investiere, will ich nicht mit einem Freizeitrocker verglichen werden, der bestenfalls die Clubs in seinem eigenen Kiez besucht und ansonsten immer schön dem Mainstream folgt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass ich den Mann nicht respektiere, wenn er sich auch wie ein Mann verhält. Das muss man trennen!
2. Die Art und Weise wie MC’s geführt werden, ist teilweise in puncto Eigendynamik im Inner Circle derart unterschiedlich, dass schon hier der Traum zerplatzt. Alleine dadurch entsteht ein anderes Mindset
3. Für mich ist mein MC der geilste Club. Wenn ich also in dem für mich besten Club Member bin, wozu brauche ich dann ein United Rockers. Meine Bande reicht und dort liegt der Fokus! Das schließt keinesfalls aus, dass ich bestimmte Clubs oder einige Member aus anderen Clubs geil finde, aber andere finde ich eben auch scheiße.
4. Wenn wir alle gleich sind, das drückt United Rockers ja schließlich aus, dann müssen wir auch alle bereit sein dieselben Restriktionen und Konsequenzen unseres Lifestyles und für unsere Meinung zu tragen und uns zu 100 % solidarisch erklären. Das ist nicht der Fall.
Also kein mehr an Wir?
Im Gegenteil! Die Clubszene sollte in jedem Fall auf der Basis echter Schnittmengen sich genau dort solidarisieren, wo organische Prozesse klar erkennen lassen, dass hier ein echtes Wir mögich ist. Das darf halt nur nicht eingefordert werden. Passiert das, handeln Szenegänger schließlich aus einer Art voreilendem Gehorsam heraus und nicht weil sie voll hinter der Sache stehen. Davon ist die Szene derzeit noch weit entfernt!
Es gbit durchaus viele Inhalte, hinter denen wir uns versammeln können. Kameradschaft, Freundschaft, Freiheit, das wünschen wir uns doch alle. Es bringt aber nichts, wenn diese Dinge an sich nur im Netz eine Rolle spielen, man muss es leben. Ergo braucht es wieder mehr Zulauf in den Klubhäusern, ihr alle kennt den aktuellen Trend, mehr Austausch und offene, klare Worte. Solange ich mir das aber verkneife, weil ich befürchte von X oder Y welche zwischen die Hörner zu bekommen, solange bleibt United Rockers ein unerfüllter Traum. Und an diesee Stelle sind wir wieder bei der Bereitschaft auch Nachteile für sein Handeln und Denken in Kauf zu nehmen.
Nehmen wir mal das neue RockerPortal auf Facebook. Derartige Ansätze gab es schon viele, dieses aber hat m. E. nach langer Zeit eine echte Chance eine gemeinsame Plattform zu werden. Das setzt aber voraus, dass auch alle mehr oder weniger mitmachen, nicht nur still konsumieren, sondern Input setzen.
Ich persönlich brauche kein United Rockers. Mir reicht es völlig, wenn sich Dinge zum Positiven hin verändern, die Szene nicht ständig todgequatsch wird und Plattformen entstehen, die nicht durch wenige bestimmt, sondern durch viele getragen werden. Wer weiß, eventuell wird das RockerPortal so eine Plattform. Darum hier der Link!