Nur mal angerissen!
Ich glaube, diese Frage stellen sich viele und um es gleich klarzustellen, ich habe keine wirklich abschließende Antwort parat, bestenfalls eine Vorahnung. Mein Gefühl sagt mir, dass wir auf schwierige Zeiten zusteuern. Einerseits aufgrund politischer Entscheidungen, andererseits, weil sich die Gesellschaft in eine Richtung entwickelt, in der Motorradclubs bestenfalls noch als ein Relikt der Vergangenheit angesehen werden und drittens, weil wir uns selber das Leben schwer machen. Letzteres schauen wir uns heute mal genauer an.
Persönliche Gedanken!
Gerade in Zeiten, in denen sich die Gesellschaft verstärkt spaltet, ist eine klare Orientierung abnorm wichtig. Motorradclubs bieten eine derartige Orientierung und wenn wir uns nicht dauernd an den Schlagzeilen der Mainstreampresse aufgeilen und darüber entrüsten würden, uns mal mehr auf das besinnen, was unseren MC wirklich ausmacht, würde es vielen von uns auch emotional sowie mental besser gehen.
Stattdessen aber zeigen viele ständig mit dem Finger auf andere und erklären in hoher Zahl den Untergang der MC-Kultur. Und warum? Weil uns die Bad News derart konditionieren, dass in unserer Hirnschale kaum noch Raum für das eigene Erlebte und all die positiven Aspekte unseres Clublebens ist. Das würde allerdings bedeuten, dass nur eine geringe Anzahl an Clubs für unser eigenes Mindset verantwortlich ist bzw. deren Clubbelange uns so stark beeinflussen, dass diese Clubs stetig unsere Sicht auf die Szene prägen. Es muss aber doch wohl der eigene Club sein, der den Fokus bestimmt!.
Um das Kind beim Namen zu nennen, weder der HAMC noch der BMC, das sind ja nun einmal die beiden am häufigsten benannten Großclubs in der Öffentlichkeit, sollten unabhängig von ihrer hierarchischen Positition in der Clubszene selbst, jemals für euer eigenes Clubleben eine dominante Rolle einnehmen. Redet über die von euch besuchten Bikerpartys, das Motorradfahren, die eigene Clubausrichtung und vor allem über euch selbst. Ich habe ja jobmäßig immer mal wieder mit Membern der großen MC’s zu tun und glaubt mir, manche Vorfälle und Anlässe machen es einem echt nicht einfach, bestmöglich neutral zu bleiben. Aber es geht, jedenfalls dann, wenn man.sich nicht konditionieren lässt.
Es ist doch schon seltsam, auf der einen Seite kritisiert man den Staat aufgrund von Restriktionen gegen Teile der Clubszene und zeigt sich solidarisch, andererseits führen diese Restriktionen, die einen selbst noch gar nicht mal betreffen in Kombination mit den stetigen Schlagzeilen bei denselben Szenegängern dazu, dass man gerade die beiden o. g. Clubs für die Fehlentwicklungen in der Szene verantwortlich macht. Sind es nicht viel mehr die Schlagzeilen, die das bewirken?
Nun verteile ich sicherlich keine Persilscheine oder spreche die betroffenen Clubs von jeglicher Verantwortung frei, logen liegen dort einige Dinge wirklich im Argen, aber das ist auch gar nicht mein Thema. Ich will lediglich darauf hinaus, dass man sich viel mehr darum bemüht, was im eigenen Club passiert und ob dort die Richtung stimmt. Insofern braucht es auch niemanden, der euch anleitet oder die Clubszene neu definiert. Es braucht nur euch selbst, klare Gedanken und die Bereitschaft, zu jedem Zeitpunkt, die Meinung des Tisches mitzutragen, selbst wenn diese im Einzelfall nicht der eigenen Intention entspricht.
Fazit!
Das Netz ist voll mit verbalem Bullshit. Ob man diesen konsumiert und sich dadurch das Szeneleben vermiesen lässt, entscheidet aber doch jeder immer noch selbst.
My 5 Cents!