Das erste Quartal im Jahr ist gespickt mit Motorradmessen. Man hat quasi die Qual der Wahl. Für 2024 hatte ich mich dazu entschlossen, in jedem Fall die Messen in Brake, Oldenburg und Hamburg zu besuchen. So kam es auch. Die Motorradtage Wiesmoor bildeten nun meinen vorläufigen Abschluss in Sachen Messebesuche.
Aufgrund meiner Termindichte rückte ich bereits Samstagmorgen aus und war positiv überrascht, wie viele Biker mir bereits auf der Hinfahrt entgegenkamen. Nun, die Sonne zeigte sich dauerhaft, insofern war das keine Überraschung. Fraglich war jedoch, ob die Motorradtage Wiesmoor davon auch profitieren würden.
Was ging ab?
Vor Ort wurde schnell klar, dass die charmante Messe in der Blumenhalle sehr wohl davon profitieren würde, denn in den letzten Jahren habe ich zu der Zeit noch nie so viele ab geparkte Bikes gesehen. Auch die Parkplätze rund um die Blumenhalle herum waren allesamt mit Autos voll besetzt. Top!
Silvia Eilers vom Rennteam Eilers machte auf mich jedenfalls am Counter einen sehr relaxten Eindruck. Die Messe mit Ständen zu belegen ist nicht ihr Problem, aber an der Kasse entscheidet sich nun mal die Wirtschaftlichkeit. Und die Vorzeichen sahen Samstag bereits recht gut aus. Ich bin gespannt, ob es 2024 einen Besucherrekord geben wird und frage bei Gelegenheit konkret bei Silvia nach. Laut dem Post einer Ausstellerin war es am Sonntag nämlich rappelvoll!
Das absolute Alleinstellungsmerkmal der Motorradtage Wiesmoor ist die Blumenhalle selbst. Wo sonst kann man sich die ausgestellten Bikes in so großer Anzahl inmitten der Botanik anschauen. Das gibt es nur hier. Was mich vor meinem ersten Besuch der Messe noch irritierte, empfinde ich mittlerweile als sehr attraktiv. Daher nehme ich es auch in Kauf, wenn sich unter den Ausstellern hier und da ein Händler aus dem Lifestylesektor befindet, den man an sich nicht zwingend auf einer Motorradmesse verorten würde.
Meinen ersten Live Talk hatte ich mit Kathrin Schuller an ihrem Stand mit ihren handgemachten Schmuckstücken aus verschiedenen mechanischen Teilen. Bei ihr werden zum Beispiel Muttern oder Unterlegscheiben zu kreativem Schmuck, der besonders Biker Ladys anspricht. Schaut mal im Shop vorbei. Ein schönes Handwerk!
Auch Jeannie von der Area 37 ais Stadland punktete ganz klar mit Kreativität. Die an sich stets gut gelaunte Schweizerin hat ein feines Händchen für kreative Accessoires im Biker-Style und nimmt auch weite Wege in Kauf, um sich inspirieren zu lassen. Da kann es schon mal sein, dass sie mit ihrem Partner Gerd Messen in Südasien besucht und dort Exponate für ihren stylishen Shop in Stadland ordert. Besucht sie doch einfach mal in ihrem Laden.
Schmitz Classic aus Beverstedt entdeckte ich in der Tat erst bei meinem zweiten Gang und empfand die Standplatzierung mit seinen Gespannen von Ural etwas unglücklich. Die Teile brauchen m. E. eine zentralere Freifläche, um zu wirken. Da war der Platz 2023 schon weitaus besser.
Möglich, dass es für 2024 keine andere Option gab, aber hier würde ich für die Zukunft nachjustieren. Doch wer weiß, ggf. fällt das Fazit von Michael dieses Jahr so gut aus, dass ich damit Lügen gestraft werde. Auch hier hake ich also mal nach.
Das die Standplatzierung wichtig ist, wurde denn auch schnell klar, denn am Stand von Moto Car Wiesmoor nur wenige Meter von Schmitz Classic entfernt, fielen mir die Can Ams sofort ins Auge. Die Funteile können mit dem PKW-Führerschein gefahren werden. Der Talk am Stand war jedenfalls sehr nett und ich werde den Händler mal kontakten, da Can Ams für verunfallte Biker eine Alternative zu Trikes und Spyders sein können. Wer weiß, evtl. ergibt sich hier eine Berichterstattung.
Im Restaurantbereich der Blumenhalle nahm ich nur einen kurzen Blick auf das Angebot. Ein Stück Torte mit einem Pappbecher Kaffee für € 6,50 oder eine Frikadelle für € 3,50 sind im Vergleich zu anderen Messen tatsächlich noch keineswegs als hochpreisig anzusehen. Ich habe es mir allerdings angewöhnt, ausreichend vor einem Messebesuch zu futtern. Da kommt der Geizkragen in mir immer durch.
Bernd Bartels aka Der Nordländer stand wieder direkt am Restaurantbereich. Er bot erneut ein breites Sortiment an Bikerschmuck und Lederteilen an. Neu in seinem Portfolio sind stylishe Messer, die nach seinem Bekunden erlaubnisfrei sind. Die Teile gibt es aktuell für € 69 zum Einführungspreis. Bernd hatte ich vor einigen Jahren an die Messe vermittelt. Er war gut gelaunt.
Insgesamt sind es im Wesentlichen immer dieselben Händler, die sich bei den Motorradtagen in Wiesmoor präsentieren. Das spricht dafür, dass sie sich dort wohlfühlen und die Standgebühren moderat sind, ein Thema, das auf den großen Messen ja stets kontrovers diskutiert wird. In Sachen Besucher sehe ich noch deutliches Potenzial und haue unten denn mal gleich eine Anregung raus.
Fazit!
Die Motorradtage Wiesmoor präsentieren das regionale Biker Business, sind konzeptionell nicht mit den großen Messen zum Beispiel in Hamburg oder Dortmund zu vergleichen. Doch genau das macht den enormen Charme aus und sollte auch in Zukunft weiter mit eurem Besuch honoriert werden. Insgesamt attestiere ich dem Rennteam Eilers einen guten Orgajob und hoffe, es geht in 2025 weiter. Die Szene braucht Präsenzmessen!
Anregung für die Motorradtage Wiesmoor!
Im Bereich Marketing empfehle ich die sozialen Kanäle stärker zu bespielen. Da geht in Sachen Follower noch deutlich mehr. Meines Erachtens fehlt es an Content, den man aber bis zur nächsten Messe merklich ankurbeln kann, um die Reichweite zu erhöhen. Bei tollem Wetter wie am Wochenende kommen die Besucher bereitwillig, bei schlechtem Wetter braucht es aber mehr Impulse und mit Posts zum Beispiel über die Aussteller im Vorfeld kann man mehr Leute anfixen.
Stimmen zur Messe: (Per Messanger)
Jeannie, Area 37: „Die Leute waren alle gut drauf und kontaktfreudig. Viele Bikes vor der Halle und eine lange Schlange an der Kasse. Samstag 1/3 und Sonntag 2/3 des Umsatzes. Top!“
Bernd aka Der Nordländer: „Perfektes Wetter. Der Parkplatz war Sonntag mit Bikes gerammelt voll. Mein Umsatz war mehr als gut. Ich bin nächstes Jahr garantiert wieder dabei. Die Einladung zum Schnitzelessen von Dieter und Silvia Eilers war eine tolle Geste.“