Obdachlose: Projekt „Bodensatz“!

Einige von euch haben es vermutlich über das Fratzenbuch bereits mitbekommen. Der Versuch eine Weihnachtsfeier für Obdachlose an den Start zu bringen, hat sich als recht schwierig heraus gestellt. Zugegeben, die Vorlaufzeit war ja auch sehr knapp, aber mit Leidenschaft und den richtigen Leuten hätte man da durchaus etwas bewegen können.

Ich war direkt in der Tagesbegegnungsstätte für Wohnungslose in Oldenburg zum Termin mit Frau Hagedorn eingeladen. Mittagessen-Ausgabe, also Prime Time. Schön war das nicht, was sich mir dort in geballter Form darstellte. Den Leuten geht es echt dreckig. Obwohl der Winter noch gar nicht eingetreten ist, sind bereits 7 Obdachlose gestorben. Das werden garantiert bis zum Frühjahr noch weitaus mehr werden.

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Die Diakonie kann auf den Zug nicht aufspringen, weil das Gebäude Dritten nicht überlassen werden darf. So sieht es die Stadt Oldenburg als Eigentümer und auch die Diakonie als Nutzer. Nun ja, wir wären ja Gäste gewesen und insofern hätte die Diakonie selber hier durchaus als Veranstalter auftreten dürfen und wir hätten die Aktion lediglich supportet. Den Obdachlosen wäre es wohl relativ egal gewesen. Wie dem auch sei, das Objekt steht nicht zu Verfügung.

Das intensive Gespräch mit Frau Hagedorn hat mir aber neue Erkenntisse gebracht. Man neigt nämlich sehr schnell dazu, von seinem eigenen Selbstverständnis auszugehen und das kann in der Zielgruppe durchaus negativ ankommen. Eine pompöse Feier weckt Erinnerungen an die guten Zeiten, sie wirkt dann wie ein Spiegel, es kommt oft zu emotionlen Ausbrüchen.

Mit dem Wintereinbruch werden es insbesondere Obdachlose wieder sehr schwer haben!

Mit dem Wintereinbruch werden es insbesondere Obdachlose wieder sehr schwer haben!

Das hatte ich gar icht auf dem Zettel. Vor allem stellte ich mir selber die Frage, ob eine Feier zur Xmas nicht in erster Linie vom eigenen Ego getrieben ist, denn den Obdachlosen geht es ja das ganze Jahr über nicht gut. Ganz ehrlich, da ist was dran. Somit räumte ich mal in mir selber auf und sehe die Nummer nunmehr eher langfristig. Denn es ist doch an sich völlig latte, ob man im Dezember oder im Februar etwas für die Leute macht. Doch wie geht man vor?

Projekt „Bodensatz!“

Obdachlose sind quasi der Bodensatz der Gesellschaft. Sie stehen auf der sozialen Leiter ganz unten. Wenn überhaupt. Und was macht man mit dem Bodensatz? Man schmeisst ihn weg. Denkt nur mal an euren Kaffeefilter! Eine Feier löst keine Probleme, sie gibt einem selber lediglich ein gutes Gefühl und holt die Leute für einige Stunden von der Straße. Substantiell bringt es an sich gar nichts. So kam mir der Gedanke, da eher strategisch an die Sache heran zu gehen. Das kann ich aber nicht alleine. Dafür reichen meine Kapazitäten einfach nicht aus.

Input!

Die Grundidee?

Ich habe ein separates Spendenkonto eröffnet, denn ich will auf gar keinen Fall Spendengelder auf meinem Geschäftskonnto haben. Der Einfachhalt halber und wegen der Kosten ist es ein privates Girokonto geworden. Das kostet 4 Euo im Monat, die ich erst einmal übernehme. Das Projekt ist kein gemeinnütziger Verein, daher gibt es auch keine Spendenbescheinigung. Interessierte geben ihre Spende in beliebiger Höhe ab. Startet doch erst einmal mit kleineren Beträgen und wartet die weitere Substanz ab. Wenn das Vertrauen steigt und wir die Nummer transparent halten, kann man ja bei Interesse höher rangehen.

Damit bildet sich zunächst ein Grundkapital, ich nenne es Bewegungskapital. Denn selbst wenn du eine Lokation findest, hat man in der Regel Kosten. Du bekommst die Nummer einfach nicht in jedem Fall für umme hin. Haste dann kein Geld, kannste dich nicht bewegen. Wenn da anfänglich nur kleine Summen laufen, egibt sich aber durch den Multiplikator eine Basis. Ich stehe zwar persönlich auf dem Standpunkt, dass Benefiz immer 100% Verzicht bedeutet, kann aber auch nachvollziehen, wenn notwendige Dienstleister wenigstens ihre nachweisbaren Auslagen erstattet bekommen möchten. Sie können an dem Tag ja nicht kommerziell agieren. ( Aspekt: Technik, Lokation, Catering, usw )

Parallel bildet sich ein festes Team, in dem die Aufgaben verteilt werden. Die sollten sich in räumlicher Nähe befinden, dass man sich live treffen kann. Nur via Fratzenbuch zu kommunizieren ist kontraproduktiv. Da sind dann auch die Schlauschwätzer mit am Start, die am Ende gar nichts auf die Kette bekommen. Aspekt: Motivationskiller!

Input!

Nun iroiert man die verschiedenen Anlaufstellen in der Region. Diese hätten natürlich lieber Direkt-Spenden für ihre eigenen Aktivitäten. Das ist aber nicht mein Ding. Ich möchte schon selber mitgestalten. Zudem erfahre ich so auch direkt, wofür die Gelder verwandt werden. Sind Aktionen gelaufen, so werden die Bilanzen dafür öffentlich eingestellt. Das Projekt ist für alle offen, Biker oder nicht. Aber stellt euch darauf ein, dass es Biker wesentlich schwerer haben in die Kooperationen zu gelangen. Aspekt Stigmatisierung!

Das Motto ist Learning by Doing. Nicht große Pläne schmieden, sondern in kleinen Schritten ein funktionierendes Netzwerk aufbauen. Ich kannn mir da auch die Kooperation mit anderen Organsisationen durchaus vorstellen. Ich brauche keinen Vereinsstatus, nötigenfalls kann man auch im Rahmen einer IG aktiv sein. Wie gesagt, die Bürkratie ist oftmals ein Killer der Motivation. Warum also selber so handeln?

Das Magazin begleitet die Aktivitäten. Somit haben wir auch eine Kommunikationsplattform, wo Spender benannt werden können. Da muss ich aber noch den Datenschutz checken. Nicht, dass mir Mr. Wichtig eine Abmahnung auf den Hals schickt. Zunächst agiere ich im Fratzenbuch, später ist eine eigene Homepage angedacht. Die Mainstream-Presse brauche ich nicht, Fotos mit übergroßen Schecks wird es nicht geben. Ich möchte auch so weit wie möglich nicht das Gesicht in vorderster Front sein, lieber nur der Motor im Hintergrund. Dadurch, dass ich ohnehin öffentlich agiere, bildet sich auch immer eine kleine Front, die einem unterstelllt, man würde aus dem Aspekt Publicity handeln. Aspekt: Poser!

Ok, der erste Stein ist im Teich gelandet. Wenn da jeder erst einmal 10 bis 100 Euro einbringt, wäre das völlig ok. Läuft derzeit alles über Vorvertrauen. Deswegen ist ja auch die Tranzparenz so wichtg! Horido und Zell am See!

Die Motivation!

Es werden derzeit Millionen an Geldern von politischer Seite für Bedürftige aus aller Welt zur Verfügung gestellt. Für die Obdachlosen ist nichts übrig. Mit ist das egal, ob die Betroffenen Migranten oder Deutsche sind, aber sie bekommen quasi nichts. Hätten wir nicht die aktuelle Flüchtlingsdebatte, würden sie auch medial keine Rolle spielen. Wenn wir das schon nicht auf die Reihe bekommen, der Poltik für derartige Ignoranz in den Arsch zu treten, dann können wir ja wenigstens selber was machen.

Der Winter steht vor der Tür. Die Obdachlosen brauchen Schutz gegen die Nässe, denn die Kälte alleine ist gar nicht so sehr das Problem. 20 Iso-Matten sind insofern sinnvoller, als eine tolle Weihnachtsfeier ohne Mehrwert. Das habe ich in der Begegnusngstätte gelernt. Zusamen mit anderen Bikern was an den Start zu bringen, ist doch eine geile Geschichte. Letzlich werden wir ja sehen, ob der Bikers Code funktioniert.

Hier die Kontodaten: ( Bitte im Verwendungszweck „Projekt Bodensatz“ angeben )

IBAN: DE10280501000091682526

BIC: BRLADE21LZO

Kontoinhaber: Lars Petersen

Es besteht derzeit noch kein Einlagenschutz. Da muss ich noch ran!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.