Vorwort!
Ich habe länger überlegt, ob ich einen Bericht über den Verlauf der Trauerfeier verfasse. Letztlich war für mich ausschlaggebend, dass Per stets den Wunsch hatte in der Szene anzukommen. Und das ist er, was m. E. die Trauerfeier gezeigt hat und dieser Bericht belegen soll, der zudem vor der Onlinestellung mit meiner Ansprechpartnerin in der Familie abgesprochen wurde und bei der ich mich für die vertrauesvollen Gespräche bedanke!
Wir sehen uns in Walhalla!
Gestern hat sich die Bikerszene von Per Kristoffersen, Ex-Member des Harley Clan North MC und Gründer vom Biker Stammtisch Bikerseele, mit einer größeren Trauergemeinde verabschiedet. Etliche Clubs aus der Region, Freebiker sowie vereinzelte Musiker aus der lokalen Musikszene begleiteten Per auf seinem letzten Gang. Auch ich bin mit der Karre zum Friedhof gefahren und habe Per die letzte Ehre erwiesen.
Sein letzter Gang!
Es war eine einfache Beerdigung ohne viel Pomp. Dieser war aber auch gar nicht notwendig, denn die hohe Dichte an Bikern, sie machten zirka 85% der Trauergäste aus, war ein klares Indiz dafür, das Per letztendlich in der Szene angekommen war. Seine Zeit als Patchholder in einem MC lag ja nun auch schon einige Jahre her und Per’s oftmals schlechter Gesundheitszustand ließ ihm immer seltener den Raum für Touren und Partybesuche.
Das dennoch so viele Clubs und 62er an der Trauerfeier teilnahmen werte ich als klares Indiz dafür, dass sich Per seinen Respekt auf seine Art verdient hatte. Bei Geburtstagen und Beerdigungen zeigt sich oftmals erst, wie es um das persönliche Standing tatsächlich bestellt ist. Nun, Per hätte es sicherlich hoch erfreut und mächtig stolz gemacht zu wissen, dass er von so vielen Szenegängern verabschiedet wird. Ich hatte eher damit gerechnet, dass die Musikerszene stärker vertreten ist, denn in dieser hat er viel Zeit verbracht und immer wieder Band-Support geleistet.
Per hatte es mit mir nicht immer einfach. Doch in den letzten Jahren erkannte ich sein ureigenes Potential. Als Rocker ist man oftmals schnell mit seinem Urteil unterwegs und wird anderen nicht immer gerecht, vor allem, wenn sie dauerhaft krank sind und allein dadurch eine andere Gangart fahren müssen. Und trotzdem wurde Per von so vielen gemocht. Vielleicht muss auch ich einfach erkennen, dass die Sympathien in der Szene eben nicht immer davon abhängen, wie oft man wo und mit welchem Background unterwegs ist.
Fakt ist, Per war ein stets sympathischer und umgänglicher Zeigenosse. Er redete gerne und viel, vor allem über die Szene und die Musik. Und eines muss man ganz klar festhalten, das, was er in den ersten Jahren als Biker nur verbal abspulte, hat er letztlich dann durch seinen aktiven Weg in einen MC und mit der späteren Gründung des Biker Stammtisches Bikerseele aktiv gestaltet, ganz egal, ob das nun ein Hardcore-Weg war oder nicht. Er machte mit, brachte sich ein.
Guido Regenhard aka Elvoice hat Per musikalisch mit dem Lied „Amazing Grace“ in der Version vom King leise verabaschiedet. Ich hatte da etwas den Vermittler zur Familie gespielt und ja, sein Lied gab der Trauerfeier einen sehr sentimentalen Rahmen. Elvoice fiel es sichtlich schwer den Song zu performen, er mochte Per, doch er hat es unter Tränen hinbekommen. Gut gemacht Guido!
Fazit!
Die regionale Bikerszene hat sich würdig von Per verabschiedet. Ich hoffe, dass die Anwesenheit der vielen Biker wenigstens ein kleiner Trost für die Angehörigen waren und sie damit hautnah erleben durften, dass Per eben nicht nur geredet, sondern auf seinem jahrelangen Weg Spuren hinterlassen hat. Abschließend ein Song der Band Unstraight, die Per oft unterstützte, und die sich „persönlich“ von ihm in Bungerhof verabschiedet hat. Zudem der Song „We All Die Young“ von Stell Dragon.
R.I.P Per!