Rocker Talk 2: Auf ein letztes Wort!

Tja, momentan ist reichlich Sand im Getriebe, soll heißen, zwischen dem Rockerportal und mir läuft es nicht gerade rund. Bedauerlich, aber so ist es. Leider führt eine solche Kontroverse unweigerlich dazu, dass der neutrale Betrachter das Gefühl bekommt, hier würden A und B um die Gunst des Publikums buhlen. Wer erntet die Lorbeeren? Das kann ich niemanden verdenken. Öffentliche Post geben immer Anlass zu Spekulation. Da setzt man sich dafür ein, dass die Szene miteinander spricht, und plötzlich kriegt man sich mit dem eigenen Partner in die Wolle. Sehr kontraproduktiv. Die Nummer ist jedoch weitaus komplexer, als es von außen erscheinen mag.

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Auf ein Wort!

Wenn man für ein solches Format eintritt, bringt man all seine Prinzipien, Emotionen und Erwartungen mit ein. Probleme in der Organisation kann man lösen. da geht auch mal etwas schief. Man muss auch nicht zwingend alle Beteiligten mögen, obwohl das förderlich wäre. Wenn es aber an die eigene Einstellung geht, an das, was man von sicher selber erwartet, wofür man persönlich einsteht, dann sieht die Sache ganz anders aus. Wie weit kann und will ich mich verbiegen? Was muss ich im Sinne der Sache ertragen müssen?

Als Beobachter, also als Konsument, ist es recht einfach zu sagen, dass es einem doch völlig latte ist, was da im Hintergrund passiert; Hauptsache nach vorne rockt das Format. Na klar, wenn ich nicht involviert bin, ist es ein leichtes, dieses so zu sehen. Dann kann man abends am Kamin behaupten, man hat ja auch etwas dazu beigetragen, dass die Szene etwas zusammen rückt. Also diejenigen, die sich bisher nicht öffentlich zum Rockertalk geäußert haben, egal ob pro oder contra, brauchen mir so einen Mist nicht verkaufen. Zeigt euch endlich!

Stattdessen fangen doch in der Tat Leute an, meine Intentionen und Motive in Frage zu stellen, die bisher keinen Furz für die Szene gelassen haben. Sie reden von Kommerz und Gewinn, obwohl mit dem Format nichts verdient wurde. Wovon träumt ihr denn? Das Gegenteil ist der Fall. Das alles nimmt man in Kauf oder eben nicht. Mein Blues. Doch worum geht es wirklich?

Ich rede von ganz substantiellen Aspekten. Und wenn es dort gegensätzliche Positionen ergeben, dann muss darüber gesprochen werden. Was erlauben sich eigentlich die Leute, mir quasi ein solches Anliegen zu verweigern. Motto: „Nun kriege dich mal wieder ein und mache weiter!“. Geht es noch. Ihr habt das Format anscheinend nicht verstanden. Der Rockertalk soll gegensätzliche Positionen abbauen. Aber die Veranstalter dürfen diese natürlich nicht haben. Falsch. Sie müssen sie sogar haben, damit sensible Bereiche auch wirklich von allen Seiten beleuchtet werden. So entdeckt man ggf. Gefahrenquellen, die man bei oberflächlicher Betrachtung gar nicht erkennen würde.

Nehmen wir als Beispiel die Mainstream-Presse. Im konkreten Fall die Bild Berlin und Peter Rossberg. Wenn ich gegen dessen Teilnahme bin, soll ich also schön die Fresse halten, um ja nicht das Format zu gefährden. Abducken und ertragen, oder wie haben sich das manche vorgestellt. Never ever! Ich mache den Mund auf und bringe das klar zum Ausdruck und erwarte, dass man sich damit auseinander setzt. Und zwar ernsthaft. Mir ist es nämlich latte, ob der Mann sich von selbst gemeldet hat oder nicht. Soll er doch negativ schreiben. Oder kennen wir was anderes von den Boulevard-Medien. Ich will ja nicht die Bild bekehren, ich trete für meine Ideale an. Und wie ich das mache, darf man getrost mir überlassen.

Und wenn man sich schlussendlich tatsächlich darauf einlässt, inklusive heftiger Bauchschmerzen, dann aber nur unter klaren Vorgaben, die schriftlich fixiert werden, damit man im Falle der Zuwiderhandlung klare Instrumente an der Hand hat, um dagegen vorzugehen. Und dieses Briefing will ich auch gesehen haben. Ok, nun war der Mann nicht da. Na und, ändert das etwas an den Vorgaben. Unser Talk, unsere Rules. Basta. Ich lasse mich doch nicht von diesen Journalisten erpressen. Nichts anderes ist es nämlich seine Aussage, die der Schwede ja mit „Ich schreibe so oder so darüber“ formuliert hat. Da muss keiner einknicken und die Szene sollte das durchaus vor der Akkreditierung diskutieren.

Und dann kommt man halt an den Punkt, wo man ernsthaft zweifelt, ob man das Format selber noch im Griff hat, ob man es zu 100% mittragen kann. Manche würden die Pille ggf. runterschlucken, ich habe es halt nicht getan. Das ist mein Recht! Und diesem Status ging ein längerer Prozess von Spannungen voraus.

Natürlich habe ich selber auch Fehler gemacht. Ich bin ja nicht der Messias. Und ich bin mir auch darüber im klaren, dass ein negativer Post im Rockerportal nicht gerade förderlich ist. Doch sehe ich in keinster Weise ein, dass ich den Weg des geringsten Widerstands gehe, nur damit ich nach außen glänzen kann oder den Schein wahre. Nennt mich einen Egomanen, mir latte. Man kann nicht alles totschweigen. Wer diese Nummer favorisiert, ist für mich kein Rocker. Da gibt es viel zu viele Leute, die sich einfach nur berieseln lassen und da den Mund aufmachen, wo sie mehrheitsfähig sind. Die Anzahl der wirklich inhaltlichen Post zu den beiden Talks ist m. E. schändlich. Es sind auch immer die gleichen User. Schön, dass es sie gibt, aber Fortschritt sieht für mich anders aus. Der Rocker Talk ist eine zarte Pflanze, er soll langsam wachsen. Doch eine steigende inhaltliche Auseinandersetzung ist anders.

Glaubt mir, ich stelle mich durchaus oft selber in Frage. So habe ich nach einigen Kommentaren und Gesprächen erkannt, dass die abwechselnde Organisation des Rockertalks an sich Blödsinn ist, da wir automatisch gegeneinander in Konkurrenz treten. Zumal ich das Format völlig neu aufbröseln würde. Kamera und Video bleibt, aber Fotos werden grundsätzlich nicht mehr erlaubt, Trailer mit Impressionen von Zuschauern gäbe es daher nicht mehr, diese würden neu und neutral erstellt, Gebühren würde es nicht geben ( Mindestverzehr 10 Euro reicht zwecks Risikoabdeckung ), das Themen-Briefing wäre auch wieder nach Abklärung mit den Gästen öffentlich, max. 50 Zuschauer, klein und überschaubar halten. Und dann?

Unter dem Strich würde sich nach einiger Zeit ein Favorit heraus kristallisieren. Die Folge, so meine Logik, einer springt ohnehin ab. Deswegen steige ich jetzt aus dem Format aus und übergebe es komplett in die Hände des Rockerportals. Damit ist Ruhe im Karton. Das Rockerportal kann und muss das tun, was es für richtig erachtet. Nun bin ich vermutlich für einige Schlaumeier der schlechte Verlierer. Ist das so? Also die Roggers, die mit mir sprechen, kennen mich so gut, dass sie genau wissen, der Mann hat was in petto. Jo, darüber muss ich aber nachdenken, damit die Aktion als eindeutige Ergänzung verstanden wird. Daher lasse ich mir ausreichend Zeit für das Konzept. Ich bin nicht auf der Flucht! Ich sage nur „Regionales“. Zudem dient mein Magazin weiterhin als Kommunikations-ebene. Das Rockerportal muss mich nur füttern. Allerdings werde ich auch nicht darum betteln.

Bis dahin fahre ich weiter regelmäßig auf die Partys, zeige mich als Patchholder, und versuche die Leute für das Format zu gewinnen. Denn trotz des ganzen Theaters habe ich stetig das Format weiter mit Inhalten gefüttert. Deswegen geht mir das Geschreibe einiger Tastatur-Luden über meine Person auch am Arsch vorbei. Wenn ihr was wollt, dann macht es direkt.

Noch was! Das Rockerportal hat mich zu einem Teamspeak eingeladen. Ok, der erste Termin passte ohnehin nicht. Aber ich kenne dadurch immer noch nicht die Gesichter aller Beteiligten und das wurmt mich schon lange. Die Anregung zum Treff kam von mir schon vor geraumer Zeit. Ich favorisiere den Live-Talk, so wie man es von den Talkgästen auch erwartet. Dann kann man sich in die Augen schauen und Tacheles reden. Dann muss jeder Farbe bekennen. Also, schlag mir doch mal zwei Optionen vor, wo und wann man das machen kann. Das wird dann sicherlich fetzig, aber es birgt auch die Chance in sich, dass da was Gescheites bei rauskommt. Ja, ich weiß, die Player sind alle über die Republik verteilt, aber ein Teamspeak ist mir zu anonym. Ich kenne aus dem Portal-Team nur drei Gesichter, das gefällt mir gar nicht!

Ich stehe weiterhin als Medienpartner zur Verfügung. Ebenso kann man mich anrufen, mich besuchen, oder an mailen. Es wird nicht viel passieren, das weiß ich jetzt schon. Die meisten schreiben halt lieber ihre zumeist anonymen Kommentare und teilen aus. Aber es gibt da eben doch Szenegänger, die den direkten Austausch suchen. Macht weiter so.

Doch andere halten mich für einen Profil-Neurotiker. Find ich ja geil, man schreibt sich für das Format die Finger wund, versucht den Rocker Talk bekannter zu machen, investiert ohne Ende Zeit in Vorbereitung, Technik, Planung und Inhalt, und am Ende wird man dafür als Egoist dargestellt. Nun, dann solltet ihr froh sein, dass ich weg bin. Doch ein Rat zum Abschluss. Ja, Hunde bellen, doch die Karawane zieht weiter (…der gefiel mir ), fragt sich nur, ob der eingeschlagene Weg wirklich der richtige ist. Deshalb bleibe ich kritisch, auch öffentlich.

Ich danke dem Rockerportal für die Kooperation während der gesamten Zeit und stehe weiterhin bei Interesse als Medienpartner zur Verfügung. Wir haben dem Kind das Laufen gemeinsam beigebracht, nun muss es an einer Hand weiter gehen. Ich bin seit Samstag wieder in der Lage die Kommentare zu lesen, kann mich also auch im Rockerportal darüber schlau machen, was geht. Wer mir persönlich etwas sagen will, kann dieses gerne tun. Die Kontakte stehen alle im Impressum. Wild greetz Obelix

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.