Sons of Anarchy-Party!

Es sollte die große Jahrs-Party für alle SoA-Fans werden. Und wenn man sich im Fratzenbuch die Posts anschaut, hat es anscheinend den Gästen sogar teilweise gut gefallen. Am 08.und 09. August war die Turbinehalle 2 in Oberhausen Ort des Geschehens. Etliche Serienstars wurden eingeflogen, unter ihnen auch Kenny Johnson. Ein fettes Line Up sollte Tausende von Fans anlocken. Doch es kam ganz anders.

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Ich habe mit Leuten gesprochen, die live vor Ort waren. Sie sprachen von gefühlten 20 bis 30 echten Gästen, die sich am Samstag und Sonntag in der verwaisten Turbinenhalle einfanden. Echte Szene-Rocker? Fehlanzeige! SoA-Fans ebenso. Nach eigenem Bekunden hat der Veranstalter Jürg Bürrig von der Firma Con-Vent aus Meerbusch einen fetten Betrag in den Sand gesetzt. Autsch!

In den Medien habe ich vergeblich nach Fotos Ausschau gehalten, die etwas anderes darstellen als gähnende Leere. Stars & Händler satt, aber Impressionen mit echtem Publikumsandrang nadda. Was mich nun echt wundert, trotz der derben monitären Klatsche, macht der Veranstalter direkt weiter. Also entweder verfügt Jörg Bürrig über unbegrenztes Kapital, dieses bestreitet er jedoch, oder es handelt sich um eine Art Trotzreaktion.

Letzteres halte ich für sehr gefährlich. Denn solange die Verbindlichkeiten aus Volume 1 nicht geklärt sind, sollte man sich davor hüten, direkt in ein neues Booking einzusteigen. Doch Jörg Bürrig beackert bereits fleißig die nächste Soa-Party im Mai 2016 an gleicher Stelle. Die erste Band wird bereits angekündigt.

Die Gläubiger werden sich sicherlich sehr darüber wundern. Die eine Baustelle ist noch längst nicht geklärt, sie warten auf Ihr Geld, schon wird die nächste Aktion in Angriff genommen. Da kann man sich schon mal verarscht vorkommen.

Strategisch ist es m. E ohnehin ein Fehler, direkt nach so einem Flop erneut in das Marketing einzusteigen. Das Event war kein Erfolg, es wurden einfache organsiatorische Fehler gemacht. Diese müssen genau analysiert und ausgewertet werden, um ein erneutes Desaster zu vermeiden. Es muss erst einmal Ruhe einkehren. Themen wir Sponsoring, Urheberrechte, Standgelder, alles muss auf den Tisch. Reiner Aktionsnismus kann nur bedeuten, dass hier jemand sein Ego hofiert. Nun, die Real-Life-Szene wird es garantiert nicht ärgern, im Gegenteil.

Jörg Bürrig sollte sich sehr genau überlegen, wie er in Zukunft agiert. Denn wenn unter den Altlasten echte Rocker sind, kann es durchaus sein, dass er genau das erlebt, was seine Heroes in der Hollywood-Serie dem Zuschauer präsentieren. Nur dazu gebe es keine Coke und Popcorn. Da werden dann auch keine Fotos gemacht. Und da ich hörte, dass man ggf. Chuck Zito für Volume 2 verpflichtet, gehe ich mal ganz klar davon aus, dass dann auch einige Onepercenter unter den Gästen sein werden. Immerhin ist er ein ehemaliges renomiertes Mitglied und Ex-Präsident des HAMC New York.

Viellecht sollte ich eine Anti-Sons-of-Anarchy-Party nur für Onepercenter machen. Schlimmer kann es ja kaum werden oder?

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.