Sie haben ihn auf dem Flughafen begüßt wie einen Messias. Und in den Augen vieler Hells Angels oder deren Anhänger mag er das sogar sein. Fakt ist, die Ankunft von Frank Hanbuth in Hannover wurde nicht nur mit einem rauschenden Fest gefeiert, sie wurde nahezu zelebriert.
Nach unendlich langer Zeit in isolierter U-Haft durfte er im Juli das Gefängnis, aber zunächst nicht die Insel verlassen, muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Diese Zeit nutze Frank Hanebuth, um Besuch von vielen Freuden zu erhalten und entwickelte zudem auf der Insel Mallorca das Konzept für neues Kampfsport-Studio. Dem „Langen“, wie er in der Szene genannt wird, liegt es anscheinend nicht, faul in der Ecke herum zu sitzen.
Und nun?
So, wie es derzeit aussieht, hat Hanebuth ohne wirklich substantiellen Grund in der U-Haft gesessen. Man ist beinahe dazu geneigt von seiner „Unschuld“ zu sprechen, bevor das spanische Verfahren abgeschlossen ist. Denn letztlich hat das Gericht und die Staatsanwaltschaft in fast drei Jahren Ermittlungszeit nichts auf den Tisch gelegt, was die anfänglich erheblichen Vorwürfe aus der Aktion „Casablanca“ heraus gegen Frank Hanebuth auch nur ansatzweise belegen könnte. Es gibt derzeit keine Straftat!
Alleine der Umstand, dass Hanebuth nun doch die Insel verlassen durfte, ist an sich ein klarer Beleg dafür, dass selbst das nicht gerade als liberal geltende spanische Prozessrecht, es nicht mehr erlaubt, dem Mann die Ausreise weiter zu verweigern. Ich bin davon überzeugt, dass die spanischen Behörden nun nur noch alles versuchen, um den Imageschaden einigermaßen gering zu halten. Doch der Zug ist abgefahren.
Egal wie man zu den Hells Angels oder der Person Hanebuth steht; der Mann ist durch die Knochenmühle gegangen, hat stets die Birne oben gehalten, sich der Verantwortung gestellt. So wie es ausssieht, wurden aber seine Rechte mit Füßen getreten. Auch wenn das spanische Straf- und Prozessrecht weitaus regider gefasst ist, eine so lange U-Haft rechtfertigen nur definitive Beweise und keine Vermutungen.
Das Steintorviertel, das belegen erste Videos im Netz, scheint den Tag lange herbei gesehnt zu haben. Kein Wunder, nach seinem dortigen Abgang sind die Umsätze rapide herunter gegangen. Die Glückwünsche im Netz reißen nicht ab. Der Mann wird anscheinend in Hanovers Party-Viertel dringend gebraucht. Doch das Verfahren läuft ja noch.
Die Presse berichtet unterschiedlich. Im besten Fall wird die Nummer sachlich abgearbeitet, im schlechtesten Fall machen sich Journalisten darüber lustig und bezeichnen die Clubbrüder von Hanebuth am Flughafen als Waldtrolle, wie in der Süddetuschen Zeitung passiert. Auffällig ist, dass kaum jemand das spanische Verfahren zum Thema macht.
Wir dürfen nunmehr sehr gespannt sein, wie es die spanischen Behörden hinbekommen, die zu befürchtenden erheblichen Regressansprüche zu vermeiden. Denn wenn die ganze Nummer im Nirvana endet, werden diese nicht ohne sein. Zudem war da doch noch was mit den Bikes, die man versteigern ließ! Auch so ein absolutes Unding!
Hier zwei Videos aus dem Netz: