White Buffalo Hengsterholz: Nur noch verbrannte Erde?

Die glorreichen Zeiten des in Familienbesitz befindlichen Objektes an der B 213 sind längst vorbei und irgendwie scheint das White Buffalo in Ganderkesee/Hengsterholz mittlerweile von einem gewissen Stigma belegt zu sein. Denn der Eigentümer, die Firma Getränke Nodmann in Wildeshausen, kann sich drehen und wenden wie er will, er findet partout keinen Pächter.

Für eine Pacht von € 3.000 netto ist das White Buffalo in verschiedenen Portalen inseriert. Nun, das ist für die Größe und Ausgestaltung des Objektes sicherlich ein durchaus marktüblicher Preis, die Sache hat nur einen Haken; denn wenn es dem neuen Pächter nicht gelingt, die anvisierte Zielgruppe in ausreichendem Maße zum Objekt zu locken, kann er ganz schnell wieder dicht machen. Laufkundschaft kann man dort nämlich komplett vergessen.

Das White Buffalo ist ein attraktives Gastrobjekt, aber nur mit einer mobilen Zilegruppe zu stemmen.

Das White Buffalo ist ein attraktives Gastrobjekt, aber nur mit einer mobilen Zilegruppe zu stemmen.

Ursprünglich wollte das bekannte Getränke-Logistik-Unternehmen das Objekt in eigener Regie führen, Geschäftsführer Roland Damme sprach sogar von einer Art Referenzgastronomie. Doch spätestens mit der Inseration als Pachtobjekt war klar, dass man davon aktuell abgerück ist.

Es kam nicht einmal zu einem konkreten Versuch. Klar, ohne Geschäftsführer funzt das ja auch nicht. Und bevor man selber aufgrund mangelndem Know How in der Führungsebene dem Objekt mit einem untauglichen Versuch endgültig den Sargdeckel aufdrückt, lässt man es besser gleich ganz. Nordmann ist darauf nicht angewiesen, das Kerngeschäft ist die Getränke-Logistik.

Screenshot: Das White Buffalo wird in verschiedenen Portalen inseriert.

Screenshot: Das White Buffalo wird in verschiedenen Portalen inseriert.

Potentielle Gründe?

Waren es eventuell die recht seltsamen Vorstellungen darüber, wie das Objekt zukünftig betrieben werden soll. Denn man suchte einen Gastronomieleiter, der das Objekt zunächst als Geschäftsführer führt, um es dann ggf. pachten zu können. Als ich das hörte, war mir klar, so wird das nichts. Denn entweder führe ich das Objekt völlig eigenständig nach meinen Vorstellungen, zahle dafür die Pacht, oder ich agiere abhängig beschäftigt nach den Direktiven der Firma Nordmann. Warum sollte ein versierter Gastronom das Risiko eingehen, dass er eine tollen Job macht, den Betrieb erfolgreich aufbaut, dann aber ggf. gar nicht die Früchte seiner Arbeit ernten kann, weil das Thema Pacht plötzlich ad acta gelegt wird oder sich die Firma Nordmann den erzielten Erfolg, den man selber erarbeitet hat, mit einer hohen Pacht bezahlen lässt.

White Buffalo 1

Nach der Ankündigung der erneuten Betriebsaufnahme in 2016 ist nichts mehr passiert.

Die Kommunikation mit Nordmann gestaltete sich zudem äußerst schwierig. Davon berichtete mir jedenfalls Remo Wald, der das White Buffalo zuletzt betrieben hatte. Ok, die Medaille hat immer zwei Seiten, insofern kann er mir ja viel erzählen, aber schlussendlich musste auch ich feststellen, dass Verläßlichkeit nicht zwingend zu erwarten ist. Zahlreiche angekündigte Rückrufe seitens der Geschäftsführung erfolgten nicht, zugewiesene Ansprechpartner hatten gar nicht die Kompetenz, um eigenständig Entscheidungen zu treffen, Mitarbeiter der Firma Nordmann erkundigten sich bei mir nach den bisherigen Gesprächsinhalten, anstatt die eigene Geschäftsführung zu kontakten, um es aus erster Hand zu erfahren, was bisher besprochen wurde. Schlussendlich wurde nur geredet, aber keinerlei Stellung bezogen.

Diese Motorradevent wurde von uns vermittelt. Da wurde fett Umsatz generiert!

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Genau aus diesen Gründen wurde das Vorhaben, Bikes, Music & More Vol. 6 in 2018 auf dem dortigen Gelände zu veranstalten, von mir verworfen. Klar war ich froh, ein passendes und strategisch günstiges Areal gefunden zu haben, zudem war man sich über die Konditionen einig, aber ohne funktionierende Kommunikation fährt man bei einem derartgien Event komplett an die Wand und da nach der mündlichen Zusage im Beisein von zwei Mitarbeiterinnen nicht einmal das Grobkonzept mehr erörtert wurde, lässt man halt lieber die Finger davon. Vertrauen baut man so jedenfalls nicht auf.

Das Rock for B.A.C.A.A fand noch vor der Eröffnung der Texas River Ranch statt.

Das Rock for B.A.C.A.A fand noch vor der Eröffnung der Texas River Ranch statt und brachte eine tolle Charity-DVD zugunsten des Verein zustande.

Verbrante Erde?

Über den Vorgänger, die Texas River Ranch, brauchen wir nicht reden, das war ein Nullnummer, das nachfolgende White Buffalo wurde aber wenigstens ambitioniert von Remo Waldt geführt, auch wenn es nach seinem Ausstieg zu einem derben Shitstorm auf der Facebok-Page gegen seine Person kam, den wohl nur echte Insider nachvollziehen können. Warum das Kommunkationsteam der Firma Nordmann dem über lange Zeit keinen Riegel vorgeschoben hatte, sondern sogar Beleidigungen in heftigster Form öffentlich stehen ließ, wird für immer deren Geheimnis bleiben.

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Fakt ist, es tut sich nichts und das White Buffalo steht wie ein Mahnmal einsam und verlassen an der B 213. Wenigstens liefen Events wie das „Rock for B.A.C.A.A e.V“. in der Texas River Ranch sowie das 15th Anninversary der Bremer Borns in 2016 im und am White Buffalo absolut erfolgreich ab und haben beweisen, dass man mit Engagement und kontinuierlichem Einsatz dort durchaus etwas stemmen kann, woran ich ggf. auch nicht ganz schuldlos bin.

Persönliches Fazit!

Das Objekt hat sicherlich Potential. Doch das haben andere Objekte auch. Der Ruf des White Buffalo hat jedenfalls erheblich gelitten. Von daher braucht es ein gigantisches Gastro-Konzept, welches der neue Pächter an den Start bringen muss. Ein hohes Startkapital ist erforderlich, um die anfängliche Durststrecke überstehen zu können. Und wer das macht, sollte sich von niemanden reinreden lassen. Für die Firma Nordmann bleibt ja am Ende noch der Getränkepart, auf den man sicherlich bestehen wird. Wir werden sehen, was passiert. Prognose? Eher düster!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.