Aktuelles: Die Beerdigung von Jaden!

Am Donnerstag wurde der von Marcel H. getötete kleine Jaden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sowie etlicher Motorradclubs und Freebiker beigesetzt. Auch der Hells Angels MC Germany entsandte seine Vertreter, darunter der sicherlich bekannteste Member Frank Hanebuth. Dieses dürfte ein klares Zeichen dafür sein, welchen Stellenwert die Hells Angels dem Ereignis beigemessen haben. Ein Kalkül auf Promotion schließe ich defintiv aus. Hier ging es reinweg um Respekt und Anteilnahme.

Das die Medien sich selbst in dem Kontext einer Berichterstattung über die Beerdigung eines ermordeten Kindes verbale Seitenhiebe wie zum Beispiel „In der Trauer ruhen die Waffen“ nicht verkneifen konnten, beweist nur, dass etliche Journalisten selbst unter derart tragischen Umständen ihre Empathie an der Tür zur Redaktion abgeben und jede Chance nutzen, um das mediale Bedrohungs-Szenario aufrecht zu erhalten. Mit Qualitätsjournalismus hat das absolut nichts mehr gemein. Das ist unterste Schublade.

Auf der Online-Seite von „Der Westen“ging man so weit, dass die Redaktion das Ereignis nutzte, um über die Verschärfung des Vereinsgesetzes und dessen Folgen zu berichten, um dann in der Fußnote zu bemerken, dass sie auf eine Berichterstattung über die Beerdigung selber verzichten, um die Familie in ihrer Trauer nicht zu stören. Aber ein Video über die anrollenden Rocker zum Waldfriedhof im Header musste dann doch hinein, um danach die von der Gesetzesverschärfung betroffenen Clubs zu benennen. Ja nee, ist klar, so hält man Distanz zur Familie! (Der Direkt-Link zum Artikel befindet sich unten)

Die Anteilnahme war unendlich groß. (Foto:M.Huschens)

Die Anteilnahme war unendlich groß. (Foto: Störte 1%er)

Die Bevölkerung nimmt Anteil!

Gut, dass die Bevölkerung sich nicht davon hat abbringen lassen, trotz permanenter negativer Schlagzeilen den kleinen Jaden auf seinem letzten Weg zu begleiten. Nicht nur aus Herne, nein, aus der gesamten Region kamen die Menschen, um ihre Anteilnahme zu bekunden. Viele Bürger wie auch Rocker ließen ihren Emotionen während der berührenden Trauerfeier freien Lauf, es flossen reichlich Tränen.

Es ist gut zu wissen, dass es die Medien und die Politik de facto nicht geschafft haben die Mitte der Gesellschaft soweit zu beeinflussen, dass diese sich nicht auf den Waldfriedhof in Wanne-Eickel trauten. Im Gegenteil! Für mich ein klares Indiz dafür, dass zwischen den Parolen der Politik und dem realen Empfinden unserer Mitmenschen eine Kluft besteht und Rocker eben nicht vom Großteil der Bevölkerung als unmittelbare Bedrohung angesehen werden. Es wäre zu wünschen, wenn sich dieses auch ohne derart schreckliche Vorkommnise spürbar in den Köpfen durchsetzt.

Impressionen! ( Fotos: Flemmy 1%er )

Es erschließt sich mir ohnehin nicht, warum im Zusammenhang mit der Tat die Bandidos so dominant instrumentalisiert wurden. Doch das ist keineswegs eine Überraschnung für uns. Nur wenige Gazetten waren in der Lage, in ihren Beiträgen gänzlich auf das Wort Bandidos selber zu verzichten und reinweg die Ereignisse zu beschreiben.

Man möge mich korrgieren, aber das von mir gesichtete Video- und Fotomaterial lässt den Schluss zu, dass sich die Rennleitung sehr zurück hielt und in direkter Umgebung zum Waldfriedhof verhalten auftrat, sich auf die notwendigste Verkehrsregelung beschränkte. Dieses bestätigten mir auch telefonisch einige Teilnehmer der Beerdigung.

Gründe zum Einschreiten gab es ohnehin nicht. Alles verlief in geordneten Bahnen ab. Die mit einem Kennzeichenverbot belegten MC’s hielten sich an das neue Vereinsgesetz. Das Tragen der Kutte am Mittwoch zur Gedenkfeier war übrigens noch erlaubt, die Verschärfung trat erst am 16.03.in Kraft. Nicht, dass einige wieder etwas in den falschen Hals bekomen!“

Der Bandidos MC Germany hat m. E. alles getan, um der Familie von Jaden in dieser schweren Zeit würdevoll und mit hoher Empathie zur Seite zu stehen. Den MC’s und der Bevölkerung sei gedankt, dass sie dem Anlass angemessen kondoliert haben. Respekt!

Online-Artikel: www.derwesten.de/staedte/bochum/mehr-als-1000-rocker-in-herne-sie-kommen-alle-zu-jadens-berdigung-id209950779.html

Das letzte Wort gilt der Familie von Jaden:

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir ungefragt weggehen und Abschied nehmen müssen. (Albert Schweitzer)

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.