Aspekt Lärmdisplays: Der Faupax von Simmerath!

Feedback vom Bürgermeister Simmerath!

Die Aktion des Moto e.V. in Sachen Vergleichsmessung hat recht große Kreise gezogen und zu einer Empörung in der Motorrad-Community geführt. Seit der Vergleichsmessung durch den Verein am Standort eines Lärmdisplays an der B 266 und dem nachfolgenden Vorwurf, man hätte bewusst das Gerät falsch kalibriert, damit es besonders die Motorradfahrer ins Visier nimmt, wurde auch der Bürgermeister der Gemeinde häufig kontaktet.

Auch ich habe mich mit ihm in Verbindung gesetzt, da ich wissen wollte, in wessen Verantwortungsbereich denn nun überhaupt die Aufstellung und die Konfiguration des Lärmdisplays liegt. Bürgermeister Bernd Goffart von der CDU hat mich unmittelbar auf meine Anfrage hin angerufen und und folgende Fragen schriftlich beantwortet.

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Mailinterview!

1. Wann und von wem wurde das besagte Lärmdisplay in Betrieb genommen?

Der Förderverein des Nationalparks Eifel hat das Display aufgehangen.

2. Wer hat die Konfiguration des Lärmdisplays in Auftrag gegeben und wer hat diese durchgeführt?

Dem Förderverein und damit allen anderen war nicht bewusst, dass dieses Display nur die Lautstärke von Motorrädern misst. Die beiden weiteren vom Förderverein aufgehangenen Displays haben von Anfang an alle Arten von Fahrzeugen gemessen. Seit dem Bekanntwerden dieser Fehlfunktion ist diese behoben. Jetzt werden an allen drei Lärmdisplays die Lautstärke aller Fahrzeuge gemessen.

3. Was sagen Sie zu dem Umstand, dass dieses Lärmdisplay Kraftfahrzeuge unterschiedlich bewertet hat?

Ich halte das gelinde gesagt für unglücklich. Es geht darum zu laute Fahrgeräusche zu messen, egal welches Fahrzeug dies verursacht. Unsere Bevölkerung und und Gäste leiden unter dem Lärm, egal von welchem Fahrzeug. Bei uns sind Motorradfahrer die sich an die Regeln halten sehr willkommen. (Ende Kurzinterview)

Simmerath ist Mitglied in der Kampagne von Silent Rider. Auf dessen Page wurde in Reaktion auf die Vorwürfe ein Post veröffentlicht, dass man auf die Mitgliedsgemeinden eingewirkt hat und deren Displays nun erst einmal off geschaltet wurden. Dadurch entstand bei mir der Eindruck, dass die Gemeinde Simmerath selbst der Betreiber ist und ggf- auch andere Lärmdisplays falsch kalibriert wurden.

Nun, aufgrund der Aussage von Bürgermeister Goffrat wissen wir nun, das es der Förderverein des Nationalparks war, der die Aufstellung veranlasste und finanzierte. Sicherlich nicht ohne Zustimmung der Gemeinde, die aber eben laut Bernd Goffrat nicht der Betreiber ist. Warum von insgesamt drei vom Förderverein in der Gemeinde aufgestellten Lärmdisplays eines so kalibriert wurde, dass es nur Motorradfahrer als zu laut anzeigt, bleibt derzeit noch offen. Sehr wahrscheinlich ist, dass Lärmdisplay wurde bewusst so eingestellt, dass es eben nur Motorradfahrer ins Visier nahm.

An dieser Stelle ist der Förderverein des Nationalparks m. E. gefordert, sich öffentlich zu den Umständen zu äußern, Ross und Reiter zu benennen. Theoretisch gibt es zwar die Möglichkeit, dass die einseitige Kalibrierung durch Zufall erfolgte, ich halte das aber für eher unwahrscheinlich. Immerhin werden die Messergebnisse von Lärmdisplays für die öffentliche Argumentation für Strecken- bzw. Fahrverbote genutzt. Motto? Schaut mal, sie sind besonders oft laut!

Lärmdisplays sind eine gute Form der Prävention. Wenn sie allerdings einseitig kalibriert sind, dann entsteht automatisch der Eindruck, dass man die öffentliche Diskussion manipulieren möchte. Insofern darf man in Zukunft weiterhin skeptisch sein. Hier empfehle ich weitere Vergleichsmessungen, um sicherzustellen, dass es keine anderen Fälle gibt.

Die Reaktionen von Sient Rider erachte ich als absout unglücklich, denn es ist nicht ganz unwichtig, wer für das jeweilige Display faktisch verantwortlich ist, auch wenn die Gemeinde selbst wissen sollte, was man da eigentlich zum Einsatz bringt. Immerhin gibt es ein gemeinsames Ziel und die Mitgliedschaft bei Silent Rider greift auch auf den Förderverein über.

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In meinem Telefonat stellte Bürgermeister Goffrat noch klar, dass Motorradfahrer in der Gemeinde Simmerath absolut willkommen sind, sofern diese keine unvermeidbare Lärmbelastung erzeugen würden. In dem Kontext nannte er einen bestimmten Kreis von Motorradfahrern als das eigentliche Problem, der sich regelmäßig frühmorgens an einer kurvenreichen Strecke trifft und dort echtes Rennfeeling erzeugt. Diese Motorradfahrer könne man auch mit Lärmdisplays nicht erreichen. Sie seien zudem so gut vernetzt, dass auch Polizeikontrollen nichts bewirken würden, so Goffart. Über letzteres darf man denn nochmals nachdenken. Von Streckensperrugnen jedenfalls hält Goffart nichts.

Er selber sei durchaus Motorrad-affin und die Motorradfahrer seien für die Gemeinde Simmerath ein sehr wichtiger touristischer Faktor. Ihm ginge es nur um die o.g. Krawallmacher, alle anderen seien willkommen. Nun Herr Goffrat, seien sich sich bitte darüber im klaren, dass die Mitlgliedschaft bei Silent Rider einen ergebnisoffenen Dialog nicht gerade fördert. Dafür wurde in der Vergangenheit zu selten ein wirklich offener Dialog geführt und diese von ihnen benannte absolute Minderheit findet sich in den Darstellungen von Silent Rider so gar auch nicht wieder.

Ich habe Bernd Goffrat ein Gespräch vor Ort angeboten, sofern es die Demos und Vereine auf breiter Ebene mit einbezieht. Klar fahren wir da hin und sprechen mit den Politikern, aber raw und ungeschönt. Ich bin auf die Reaktion gespannt und würde sofort das Format Biker Talk dafür aktvieren und könnte mir sogar vorstellen, dass das von der Motorradszene gemeinsam finanziert werden würde. Abwarten!

Pressekontakt: https://tourismus.eifel.info/2018/04/11/inbetriebnahme-eines-laermschutzdisplays-an-der-b266-beim-nationalpark-ort-einruhr/

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.