Auf ein Wort im Zeichen der Krise!

Es ist eine wirklich paradoxe Situation. Auf der einen Seite habe ich Sorge um meine Existenz, fühle mich teilweise hilflos und vermisse die Runs, offenen Abende, Rocker-Partys, Festivals und anderen Aktivitäten in der Bikerszene, über die ich sonst permantent berichte, auf der anderen Seite erfahre ich derzeit dermaßen viel Solidarität, so dass ich noch nie so sehr davon überzeugt war, dass mein Weg der richtige ist.

Gedanken!

Als ich am 24. August 2013 auf den Knopf drückte und mein Baby online ging, wusste ich nicht, was auf mich zukommen würde. Doch ich traute es mir zu. Transparenz und Konsequenz in der Ansage waren für mich vom Start weg ultra wichtig. Einerseits enorm gefährlich, andererseits die einzige Option etwas zu bewegen. Mein Ziel war und ist es nach wie vor, der Szene eine Plattform zu geben, die bestmöglich neutral und ohne Vorbehalte über Anlässe und Aktivitäten in der Szene berichtet  Ich spreche mit kleinen und großen Clubs, selbstveständlich auch mit Freebikern. Als Herausgeber mache ich keine Unterschiede, als Rocker und Clubmember schon. Letzteres darf aber für meine Arbeit keine Rolle spielen bzw. nur dann, wenn durch die Arbeit meine Prinzipien tangiert werden.

In Kenntnis der teilweise ignoranten bzw. störrischen Haltung von Rockern blieb aber immer noch ein großes Fragezeichen. Würde die Szene das Onliemagazin annehmen oder wirst Du eher als Tastaturnutte angesehen, die vom Schreibtisch aus die Rockerwelt erklärt. Um das zu verhindern war für mich von Anfang an klar, dass ich nur über persönliche Kontakte an mein Ziel gelange. Drei Jahre musste ich Klinken putzen, klar, die Leute hatten noch kein Vertrauen. Heute, rund 2.500 Artikel später, darf ich für mich in Anspruch nehmen, dass ich mir bei vielen das notwendige Vertrauen erarbeitet habe. Darauf bin ich stolz.

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Wie geht es weiter?

Nun, aktuell kämpfe ich wie alle Soloselbständigen in einem Markt, der an sich kein Markt mehr ist. Ja, ich kann verkaufen, habe im besten Fall eine Verkaufsquote von 30%, nur ist es halt ein Unterschied, ob du 30% auf 100 machst oder 30% auf 10 Kontakte. Egal, irgendwie kommt man da schon durch und da mein Lebensstil nicht besonders pompös ist, brauche ich nicht viel. Trotzdem gibt es die Momente des Zweifels. Dann wird es ruhig und selbst mich beschleichen latente Sorgen.

Doch plötzlich kommt da so eine Aktion um die Ecke, initiiert von Peter, dem Presi des Backbone MC Germany, der im Fratzenbuch zu Spenden für mich aufruft und die Aktion konsequent auf das Onlinemgazin ausrichtet. Da ich Peter schon viele Jahre kenne und als Typ sehr schätze, hatte mein Stolz null Probeme damit. Im Gegenteil, denn ich habe mit ihm schon einige Dinge gerockt. Ich empfinde das Ergebnis, egal welches letztlich unter dem Strich steht, auch nicht als Almosen. Für mich ist es eine Art Bestätigung dafür, dass ich vermutlich mehr richtig als falsch gemacht habe und das es mir gelungen ist wenigstens teilweise Impulse zu setzen, die für ein mehr an echtem Wir gesorgt haben. Insofern sehe ich Eure Untersützung als ein Zeichen dafür, dass bikesmusicandmore.com bestehen bleiben soll.

Standing!

Seit jeher vertrete ich den Standpunkt, dass wir auf der Basis einer echten Schnittmenge in den Themen mehr miteinander sprechen sollten. Damit meine ich keine runden Tische oder Associations, sondern das Gespräch von Mann zu Mann an jedem Ort und bei passender Gelegenheit, aber stets auf Augenhöhe und keinesfalls nur von den großen Clubs initiiert und gelenkt. Das war meine Grundintention für den Rocker Talk. Es hat funktioniert, auch wenn das Format immer noch alles andere als ein Selbstläufer ist.

Ob das Magazin und die Talks für den einen oder anderen eine PR-Plattform sind, interessiert mich nicht. Wenn ich mit einem Aspekt nicht einverstanden bin, sage ich dem Onepercenter genauso meine Meinung, wie dem Member eins kleinen MC’s. Und stellt euch mal vor, wenn man das sachlich und respektvoll tut, dann wird es akzeptiert. Hilfreich sind zudem die persönlichen Kontakte. Noch nie hatte ich das Gefühl, das ich von wem auch immer vereinnahmt werde. Und genau deshalb mache ich damit weiter. Egal wie!

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Projekte!

Die von mir initierte CD „F*ck Covid-19 – Help us with Music“ gibt mir in dieser schweren Zeit die Möglichkeit selber pro aktiv etwas Positives zu verwirklichen. Es ist eine Dienstleistung, ich muss dafür etwas tun, nämlich Angebote von Presswerken einholen, Spnsorings generieren, Promos machen, Rechte klären, usw. Doch selbst hier zeigt sich, wie stark die Kontakte mittlerweile über mein eigenes Colour hinaus gewachsen sind. Wow, mehr geht an sich nicht. Deshalb spielt es auch keine Rolle, ob die CC letztlich hohe Umsätze generiert. Wenn es reicht, um mein Baby am laufen zu halten, ist schon viel gewonnen. Für den Rest habt ihr im Rahmen von Peters Aktion gesorgt.

Dafür ein großes Dankeschön!

Autor: Lars Petersen

Mitglied im DPV Deutscher Presseverband - Verband für Journalisten e.V. Über 30 Jahre Erfahrung als Vertriebsmann, davon 9 Jahre Anzeigenleiter bei der Borgmeier Media Gruppe GmbH in Delmenhorst. Steckenpferd? Texten. Zur Person? Vater und MC-Mitglied (1%er). Karre? 99er Harley Davidson Road King. KM pro Jahr? Das reicht schon! Mein Credo? Geht nicht, gibt es nicht!! Machen, nicht labern! Der Autor weist ausdrücklich darauf hin, dass er seine Tätigkeit mit der höchst möglichen Neutralität und Objektivität ausführt und die Inhalte im Online-Magazin nur von ihm entschieden werden, sofern es sich nicht um bezahlte Aufträge handelt. Besonderes: U. a. Veranstalter von Bikes, Music & More Vol.1 bis 5. - Das Biker-Festival in Delmenhorst, Organisator der Biker Meile im Rahmen des Delmenhorster Autofrühlings sowie Produzent vom Motorcycle Jamboree Journal. Ausrichter vom Rocker Talk 1 und 3.