Im April 2020 hatte ich euch die Nepaltour einiger Member des Drägsäue MC Eberswalde im Magazin vorgestellt. Davon angefixt hatte sich Franky 1%er vom Chapter Memmingen des BTBW MC Germany mit den Männern in Verbindung gesetzt und sich direkt Details der abgespulten Tour geben lassen. Das fixte Franky 1%er dann letztlich so sehr an, dass er die Nummer ganz konkret ins Auge fasst, sich um Mitfahrer bemühte und Kontakt zum Tourguide aufnahm.
Sie sind gerade erst aus Nepal zurückgekehrt und da ich die Tour ganz sicher nicht so repräsentativ beschreiben kann, vor allem nicht emotional, hatte ich Franky 1%er bereits während des Raodtrips darum gebeten, mir eine Tourbeschreibung zu erstellen. Er hat sofort geliefert. Und da er der Initiator war, läuft das auch unter BTBW MC Memmingen.
Tourbeschreibung!
Vorab!
Nepal – Das schönste Land der Erde
Nepal – Das dreckigste Land der Erde!
Ein Land mit beeindruckenden Landschaften.
Mit noch viel mehr herzlichen Menschen.
Mit einer vielfältigen Kultur und nicht minder guten Küche.
Und dennoch mit einer Vielzahl von Problemen.
Wie kamen wir darauf, gerade nach Nepal zum Motorrad fahren, zu reisen?
Vor geraumer Zeit hatte ich hier bei Bikes, Music and More einen Bericht von dieser Reise gelesen und dazu noch, dass diese unsere Freunde vom Dragsäure MC unternahmen. Schwups, kurzerhand die Männer angerufen und nachgefragt. Es wurden tolle Geschichten erzählt, mit dem Hinweis, ich möge Stephan von Easy-Riders-Tour anrufen. Gesagt, getan. Stephan erzählte mir in einer Stunde mit derart viel Motivation und Herz, dass ich am liebsten sofort losgeflogen wäre.
Ein paar Kumpels, von denen ich wusste, dass die auf so einen Wahnsinn stehen, angerufen, gebucht und fast 2 Jahre später (dank dieser besch…. Pandemie) in Kathmandu aufgeschlagen. Wir, 3 Borns (zwei aus Memmingen, einer aus Tingen), ein Member vom Wheels of Steel MC und zwei Freunde am Flughafen angekommen, wurden wir von dieser schwülen, voller abgashaltigen Luft (Smog) nahezu erschlagen. Aber die sechs Bier in der Hand haltende Judith versüßte uns mit ihrem Lächeln den Empfang.
Durch den absolut chaotischen Verkehr, scheinbar ohne jegliche Regeln (das System wurde uns erst später klar) zum Hotel mitten in Kathmandu. Da verbrachten wir die ersten zwei Tage. Am Sonntag schließlich erhielten wir unsere Damen, die Royal Enfields Classic 350 Bullit. Die wahren Helden dieser Reise. Was diese aushalten mussten, einfach unglaublich. Jedes andere Bike wäre einfach zerbrochen.
Eine längere Einweisung in Handhabung und insbesondere über das wie wir uns in diesem Verkehr und Land zu verhalten haben und ab ging es auf die Straßen von Kathmandu. Anfangs komplett erschlagen von einem nie gehörten Hupkonzert und offensichtlich keinerlei Regeln ging’s ab in die Berge. Nach einer Vielzahl von Kurven gelandet im Farmhouse, einer Oase der Ruhe und einer Aussicht über den Dschungel in die Berglandschaft des Himalajas, einfach Klasse. Wie schon mal erwähnt, war das Essen überall derart gut und das meine ich so. Überall, ob im Restaurant, in den Hotels oder auf der Straße, das Essen ist endgeil ( 5 Kilos mehr!!!!! Das spricht Bände)
Nachts kann es recht kalt werden und so ab an den Kamin, um den hervorragenden einheimischen Rum zu genießen. Nächsten Tag ging es zu einer der Königsstädte mit beeindruckenden Gebäuden. Stephan, ein Guide mit Herz, der diese auch gerne auf seiner Zunge tragt (Der Ruhrpott lässt grüßen) erklärte uns nahezu alles, was man wissen musste. Ob Kultur, Religion oder über das allgemeine Leben in Nepal.
Zurück zum Farmhouse, um am darauffolgenden Tag über hunderte, wenn nicht tausend Kurven nach Daman zu fahren. Dort in einem eher funktionalen Übernachtungsstätte am Lagerfeuer und tollen Geschichten, die mit dem Rum immer unglaublicher wurden, einen famosen Abend verbracht. Tags darauf über die Passhöhe 2.600m ab ins Valley. Wieder einer Unzahl von Kurven und einer Landschaft die einfach nur unbeschreiblich ist, nach Chitwan.
Inzwischen erschloss sich uns auch das „System“ Verkehr in Nepal. Irgendwie passte jeder auf jeden auf und man fühlte sich immer sicherer. Bei uns in Europa, so absolut unvorstellbar. Chitwan, einer Ebene auf ca. 200 m, nahe Indien, mit vielen Naturschutzgebieten, Leopard- und Tigerland. Im Hotel angekommen wurden wir von Elefanten und Nashörnern, die am und durch das Hotel zogen, begrüßt. Wir verbrachten dort zwei Nächte, um diese Landschaft mit ihren Tieren zu erforschen. Ob auf dem Elefanten, in einem Einbaum oder mit dem Moped. Einfach unbeschreiblich.
Story nebenbei, uns schrieb jemand von dem Road Eagles MC an, dass von Ihnen auch einige von Indien her in unsere Richtung unterwegs seien, und schwups waren die bei uns im Hotel und wir zogen gemeinsam um die Häuser. Eigentlich unglaublich, dass man sich gerade in dieser Ecke dieser Welt trifft. Danach ging’s über Lumbini, Buddhas Geburtsort nach Butwal. In Lumbini stehen eine Vielzahl von Tempeln, gebaut von verschiedenen Ländern sowie auch von Deutschland. Beeindruckend, aber die Tendenz geht wohl zu einem „Buddhaland“ gemäß Disney.
In Butwal mussten wir ungeplant einen Tag länger verbringen, da Bundestagswahlen waren und es verboten war, sich per Fahrzeug zu bewegen. Und? Alkoholverbot! Wie sich es herausstellte, fanden die Nepalis, wie für alles, eine Lösung, damit wir nicht verdursteten. Von da aus nach Pokhara, nach Tagen von nahezu keinen westlichen Touristen, wurden wir dort nahezu erschlagen anhand der Masse derer, die da rumlauft. Offensichtlich das Zentrum alpiner Aktivitäten. Sauber !!!! und allerhand Möglichkeiten sich zu vergnügen, war das schon zu viel für uns.
Mit Paraglidern, Ultraleichtflug und einer Gondelfahrt in dieser absolut beeindruckenden Berglandschaft haben wir die Zeit gut genutzt. Um uns herum Berge von weit über 8.000 m. Dazu der heiligste Berg Nepals, der nie betreten wurde, nicht mal vom Reinhold.
Von Pokhara anschließend nach Bandipur. Einem Ort auf dem Berg ohne Fahrzeuge, sprich draußen parken und hineinlaufen. In einem Dorf, das ursprünglicher nicht sein kann. Absolut sehenswert und mit dem besten Apfelpfannkuchen ever. Nach einer Nacht in einem ursprünglichen, aber nicht minder reizvollem Hotel, wieder nach Kathmandu. Dort noch ein paar Nächte in einer Stadt, in der alles möglich ist verbracht, sowie einem Flug zum Mount Everest, ging’s wieder heim. Was für ein Trip!
Auf Bikes, die unglaubliches aushalten mussten. Auf Straßen, die diese Beschreibung eigentlich nicht verdienen. Durch Landschaften, die einfach unglaublich sind. Einfach irre! Nichtsdestotrotz ist es nicht zu übersehen, dass dieses Land riesige Probleme hat. Müll und da insbesondere Plastik, wo man hinschaut. Flüsse, in denen man nicht mehr baden kann, außer man will kurzfristig an allem Möglichen erkranken. Einem Smog, der zum einen durch die Vielzahl der Fahrzeuge (ohne Kat usw.), aber auch von einem Smog der bis aus Neu-Dehli kommend, das ganze Land überzieht.
Nicht nur, dass mich das körperlich beeinträchtigte (Höhe und Smog ist eine beschissene Kombi), machte mich das alles sehr traurig, dass sich ein Land mit derart vielen Möglichkeiten, mit Menschen, die einfach nur toll sind, sich so derart wortwörtlich in den Dreck zieht. Einfach unsäglich traurig.
Kleiner Tipp an diese Ökoterroristen, wenn’s ihr wirklich etwas bewegen wollt, kommts her. Hier könnt ihr an einem Tag mehr bewegen, als bei uns in einem Jahr! Nichtsdestotrotz würde ich hierher immer wieder kommen/kommen wollen. Ein großer Dank geht an unseren Guide Stephan und insbesondere an seine Frau Urmila. Das ist unglaubliche Kompetenz in allen Belangen. Und wenn mal ein Problem besteht, dann haben die zwei immer eine Lösung. Die 2 waren das Sahnehäubchen auf einer meinen schönsten und interessantesten Touren, die ich bis dato gemacht habe. Sie waren das Sahnehäubchen eines unvergesslichen Erlebnisses. Und wenn mein Körper es zulässt, komme ich zurück.
Bis dahin
Franky 1%er
BTBW MC Memmingen (Ende Selbstbeschreibung)
Fotomix! (Zum Vergrößern anklicken)
Ich habe die Nummer bereits während des Trips regelmäßig verfolgt. Die Pics auf Instagram waren teilweise echt beeindruckend. Angefixt hatte es mich aber da noch nicht. Jetzt, nachdem Franky 1%er seine Beschreibung einreichte, sieht das schon etwas anders aus. Allerdings gibt es so viele geile Destinationen, dass es schon echt einer Qual der Wahl gleichkäme. Zudem braucht es ordentlich Kohle, um so einen Trip zu finanzieren. Von daher begnüge ich mich jetzt damit, dass meine Arbeit Stephan guten Umsatz beschert hat. Vielleicht kommt ja was Nettes zur X-Mas aus Nepal angeflogen? Grins…
Wer nun ebenfalls angefixt ist, steigt denn gleich mal in den Bericht über die Tour des Drägsäue MC Eberswalde ein. Hier gehts lang: https://bikesmusicandmore.com/abenteuer-nepal-touren-von-motorbike-tour-com/
Oder halt hier direkt zum Guide: https://www.motorbike-tour.com/