Auf dem Weg zum 10th Anniversary!
Am letzten Sonntag bin ich zusammen mit Esther und Corinna zur ersten mobilen Akuthilfe der Winterhilfe 2024/2025 vom Projekt Der Bodensatz – Biker & Friends helfen Obdachlosen ausgerückt. Entgegen meiner Erwartung verlief die Tour total fluffig und ohne jegliche Spannungen. Das erwähne ich deshalb, weil ich mich im Vorfeld mal am Bremer Hauptbahnhof umgeschaut hatte und dort die Lage als wenigstens schwierig einschätzte.Seien wir daher mal froh, dass unser Einstieg in die diesjährige Winterhilfe bei geilstem Wetter absolut rund verlief.
Eindrücke!
Derzeit läuft in Bremen der Freimarkt. Dieser lockt viele Obdachlose in die City. Von daher konnten wir bereits während der Tour etliche Bedürftige versorgen. Die vom Elmeloher Grill gespendete Bohnensuppe kam erneut tierisch gut an. Einige fragten nach einem Nachschlag, den wir gerne ausgaben.
Es gab zudem Bananen, Snacks, Toast, weiche Milchbrötchen und natürlich heißen Kaffee. Mehr ist bei unseren mobilen Touren mit dem Bollerwagen einfach nicht drin, dafür sind wir aber m. E. die einzigen, die direkt die Platten der Obbis in der City anfahren, was dem Senat übrigens nicht so wirklich gefällt. Dieser steht auf dem Standpunkt, dass die Obbis sich zu den stationären Hilfen hinbewegen können. Ein nachvollziehbares Argument, aber real läuft es halt etwas anders und für manche ist der Weg zum Bahnhof aufgrund eingeschränkter Mobilität schweirig. .
Unsere Tour endet grundsätzlich am Bremer Hauptbahnhof. Und dort wurden wir schnell entdeckt. In kürzester Zeit waren beide Thermobehälter mit Suppe leer, das Toast alle, die Snacks verteilt. Da nun das Projekt Dunja Help anrückte, entschieden wir, den Platz zu verlassen, um keine Konkurrenz aufkommen zu lassen. Die restlichen Milchbrötchen übergaben wir an Dunja Help, einer Initiative von Leuten mit Migrationshintergrund.
Klarstellung!
Der Bodensatz hat keinen missionarischen Auftrag und wir bringen Obdachlose nicht gegen Migranten in Stellung. Ja, mittlerweile wird die Szene optisch sehr stark von Migranten geprägt, doch auch wenn ich persönlich eine durchaus kritische Haltung zur Migrationspolitik der Bundesregierung habe, so wird es niemals passieren, dass wir selektieren oder irgendwen ablehnen, es sei denn, er benimmt sich wie die Axt im Walde und verhält sich respketlos.
Der Bodensatz bietet reinweg Aktuhilfe an. Mehr können wir nicht leisten, da uns die Möglichkeiten fehlen strukturell das Problem anzugehen. Zudem ist das die Aufgabe des Staates. Mit Sorge sehen wir die Entwicklungen im sozialen Wohnungsbau, was unweigerlich dazu führen wird, dass die Anzahl an Obdach- und Wohnungslosen weiter deutlich ansteigt. Hier fehlt es komplett an einer durchdachten und nachhaltigen Strategie. Verlautbarugnen der Poltik sind für mich reine Platzhalter, der Staat hat schon längst das Problem an die private Bauwirtschaft übergeben und entzieht sich damit der Verantwortung! Wie man unter diesem Aspekt betrachtet in der EU auf den Gedanken kommt, dass es in 2030 keine Obdachlosigkeit mehr gibt, ist mir völlig schleierhaft. Wer weiß, vielleicht basteln die ja an einem neuen Begriff. (Ironie off)
Die Zukunft von Der Bodensatz!
Wir sind noch vier Aktive in zwei Teams und rücken aktuell alle 14 Tage aus. Ja, wir könnten echt noch mehr Leute gebrauchen, die uns in der mobilen Akuthilfe untersützen. Wenn sich nur zwei dazu berufen fühlen, dann bilden wir ein drittes Team, was konkret bedeutet, dass jedes Team nur alle 6 Wochen ausrückt. Ich denke, dass ist ein absolut überschaubarer Aufwand. Aber ihr müsst es wollen und mit den Umständen klarkommen. Daher biete ich jedem Interessent und jeder Interessentin die Möglichkeit an, die Tour im ersten Step zu begleiten, um danach zu entscheiden, ob es passt.
In 2025 begeht „Der Bodensatz“ das 10th Anniversary. Zu diesem Anlass stelle ich mir eine zweite Solidaritätstour mit den Bikes vor, die in eine Kundgebung mündet. Danach darf gerne eine wenig gefeiert werden. Gegrilltes und Live-Musik sollen einen fluffigen Rahmen bilden. Gerne darf die Aktion in einem Klubhaus statfinden, sofern das Projekt an dem Gewinn beteiligt wird.
Fazit der ersten Tour!
Es hat wirklich Spaß gemacht. Die Zeit verging wie im Fluge. So darf es auch zukünftig laufen. Corinna ist jetzt mit mir im Team und das passt menschlich auch sehr gut. In zwei Wochen rücken dann Silvester und Kerstin aus. Danke an alle Unstützter! Wir bleiben am Ball!